"Tatort"-Zuschauer:innen müssen sich auf einige Veränderungen einstellen, wie der Programmdirektor und ARD-Koordinator Fiktion, Jörg Schönenborn, ankündigt. Nachdem die Fans sich bereits von zwei beliebten Kommissar:innen verabschieden mussten, ist nun offiziell, dass auch ein drittes bekanntes Gesicht in seiner Rolle auf unbestimmte Zeit nicht mehr zu sehen sein wird.
„Tatort“-Darsteller Til Schweiger nicht mehr dabei
"Mit Til Schweiger sind vorerst keine weiteren Tatort-Filme geplant", heißt es vom Programmdirektor. Gegenüber "TV Digital" kündigte Schönenborn grundsätzlich einige Veränderungen bei der beliebten Krimireihe an: "Ich kann verraten, dass wir an neuen Ideen für Teams dran sind, auf die die Zuschauer gespannt sein können." Man habe einen regen Austauschn zwischen den Kolleg:innen, die am "Tatort" arbeiten, was gut oder sehr gut sei und was man Neues ausprobieren könne. "Das bezieht sich auch auf Überlegungen, tolle, bisher wenige bekannte Schauspieler und Schauspielerinnen als neue Ermittler zu gewinnen, die man bisher nicht mit dem 'Tatort' verbindet."
Einen kleinen Einblick gab der Programmdirektor dann doch: "Einige Themen der nächsten Monate sind etwa moderne Landwirtschaft und EU-Fördermittel, ein Mord im Lieferantenmilieu oder die Jagd nach einem Schatz in der Pfalz. Auch Mord aus Leidenschaft ist dabei." Die vielen Veränderungen haben wahrscheinlich auch ihren Grund in den rückläufigen Quoten vom "Tatort" im Vergleich zum Vorjahr: Laut "Statista" verlor die Krimireihe seit 2015 nahezu kontinuierlich an Zuschauer:innen. Nach einem absoluten Tief von 8,01 Millionen Fernsehzuschauer:innen im Durchschnitt im Jahr 2018 erholte sich der Wert bis 2021 auf 8,38 Millionen und sank im Jahr 2022 wieder auf 8,14.
"Wir müssen lernen, Erfolg anders zu gewichten", heißt es hierzu von Schönenborn. "Klar, die lineare Fernsehnutzung geht insgesamt zurück, davon ist auch der 'Tatort' betroffen. Die Marktanteile des 'Tatort' sind aber in der Relation unverändert hoch."
Nicht nur Til Schweiger verlässt die Reihe
Schauspieler Til Schweiger, 59, ist nicht der einzige Darsteller, der den "Tatort" verlässt. Auch die beliebte Schauspielerin Heike Makatsch, 52, wird nicht mehr in ihrer Rolle der Ellen Berlinger zu sehen sein, nachdem sich der SWR vom Mainzer "Tatort" mit der letzten Folge im Herbst trennen wird. "Für den SWR war es eine große Ehre, mit einer so unverwechselbaren und facettenreichen Schauspielerin wie Heike Makatsch im 'Tatort' zusammenarbeiten zu dürfen", hieß es hierzu im Juli 2023 von SWR Programmdirektor Clemens Bratzler. Hintergrund der Einstellung seien finanzielle Probleme, so Bratzler: "Die Inflation führt auch bei unseren fiktionalen Produktionen zu spürbaren Kostensteigerungen, die wir ohne Einschnitte im Angebot leider nicht mehr auffangen können."
Zumindest der dritte "Tatort"-Kommissar geht zweifellos freiwillig in den Ruhestand: Axel Milberg, 67, verabschiedet sich nach 38 Folgen und mehr als 20 Jahren von seiner Rolle des Klaus Borowski. "Vermissen werde ich Borowski auf keinen Fall", verriet der Schauspieler im Interview mit "RND". "Ich würde es vermissen, wenn damit mein Berufsleben zu Ende wäre, aber ich bin für das nächste Jahr schon in Vorbereitung für andere interessante Projekte, die auch dadurch möglich sind, dass ich nicht mehr die Rolle des Kommissars spiele und damit noch mal ein neuer Blick möglich ist."
Es sei für den Darsteller wichtig, auch ganz andere Rollen zu spielen, und "Tatort" hätte drei bis vier Monate im Jahr mit unter anderem dem Dreh, den Wochen der Buchentwicklungen, Kostümproben und Regiegesprächen geblockt. "Ich habe mehr als drei Jahre in Hotels gelebt alleine für den 'Tatort'. Das ist verrückt." Doch natürlich sei die Rolle für ihn ein großes Geschenk und ein Gefährte gewesen. 2025 wird der Schauspieler zum letzten Mal in einem neuen Fall für Borowski zu sehen sein.
Verwendete Quellen: rnd.de, ndr.de, swr.de, de.statista.com
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