Sonne des Bösen: "Midsommar" auf 3sat

Berlin (dpa) – Seit mehr als 100 Jahren werden Horrorfilme gedreht, und eine Gemeinsamkeit haben sie eigentlich immer gehabt: Das Böse greift in der Dunkelheit um sich und wird im Hellen zurückgedrängt.

+++ Aktuelle Promi-News +++
  • 75. Geburtstag: Maria von Welser: Journalistin und Kämpferin für die Frauen
  • Queen als Friedensstifterin?: Prinz Harry ist in London gelandet
  • Schon gehört?: Wolfgang Petry: Comeback aus der Hölle, Hölle, Hölle!
  • Immobilien: Verlassenes schottisches Dorf steht zum Verkauf

Ari Asters Horrordrama „Midsommar“ – 2019 veröffentlicht und schon jetzt ein Klassiker – stellt all das und noch mehr auf den Kopf. Alle, die am Samstag um 22.25 Uhr 3sat einschalten, sollten sich darauf gefasst machen, dass gerade in den nettesten Menschen die übelsten Abgründe lauern. Der Welterfolg läuft erstmals im Free-TV. Übrigens genau an dem Tag, an dem ganz Skandinavien fröhlich das Mittsommerfest, also Midsommar, feiert.

Worum geht es? Studentin Dani gilt in der Clique ihres Freundes Christian als lästiges Anhängsel, immer nur mit Problemen behaftet. Eigentlich will Christian die Beziehung beenden. Doch als in Danis Familie ein entsetzliches Unglück passiert, ist er konfliktscheu und feige und nimmt sie widerwillig mit zu einem Skandinavien-Trip.

Unterhaltung

McAfee-Gründer tot in Zelle aufgefunden

Jacht von "Capri-Sonne"-Erfinder krachte in Kaimauer

Katzenberger zeigt Folgen ihrer Operation

Queen soll Kuchen schneiden – und greift zum Schwert

Lena Gercke: Baby Zoe hat eine Therapeutin

Fiona Erdmann spricht offen über ihr Gewicht

YouTuber Philipp Mickenbecker ist tot

Pinar Atalay wechselt zu RTL

So geht es Frank Otto nach der Trennung von Nathalie Volk

Silvia Wollny äußert sich zu Fremdgehgerüchten

Sarah Engels zeigt ihren Babybauch

Nur auf ersten Blick normal: Video zeigt Biden-Ausflug

Sänger Robbie Williams zeigt seine Glatze

Madonnas Sohn ist extravagant wie seine Mutter

Der Kommilitone Pelle hat die ganze Clique von US-Studenten eingeladen, in seine abgelegene schwedische Heimat zu kommen. Dort steht die Sonnenwende-Feier Midsommar an – diesmal mit einem Fest wie zuletzt vor 90 Jahren. Die jungen Amerikaner sind fasziniert, nicht nur wegen der ausgeteilten Drogen. Bald allerdings merken sie, dass auch sie Teil eines schrecklichen Rituals zu werden drohen.

„Midsommar“ ist in weiten Teilen ein sehr gekonntes Remake des britischen Kultfilms „The Wicker Man“ mit Christopher Lee. Die bizarre Underground-Produktion aus dem Jahr 1973 ist in Deutschland selbst eingefleischten Kinofans kaum geläufig. In Großbritannien hingegen gehört „The Wicker Man“ untrennbar zur Popkultur und hat immer wieder englische Krimireihen inspiriert. Die Frage, warum die amerikanisch-schwedische Neuinterpretation des Stoffs durch Ari Aster („Hereditary – Das Vermächtnis“) so derart tief gemein ist und den Zuschauer so übel packt, ist gar nicht so einfach zu beantworten.

Da ist das gekonnte Spiel mit Licht und Dunkelheit: ein Film, der in Finsternis mit einem Schocker beginnt, dann in sonnenbeschienener Idylle harmlos zu werden verspricht – bis klar wird, dass das Schlimmste noch bevorsteht und am helllichten Tag passiert. Da ist die Fokussierung auf die Verliererin Dani, die immer tiefer in einen Strudel aus Drogenrausch und heidnischen Ritualen gerät. Da sind die menschlichen Abgründe auch bei den angeblich „Guten“ aus Danis Clique, die doch nur rücksichtslos nach ihrem Nutzen suchen. Und da ist Asters großes Geschick, alles, was noch kommen wird, unauffällig ganz am Bildrand einzuführen. Ein eindrucksvolles Stück Horror.

Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel