So wird der Jubiläums-"Tatort" mit Thiel und Boerne

Der Münster-„Tatort“ wird 20 Jahre alt und feiert das mit dem 40. Fall des Ermittlerduos. Kommissar Thiel hat darin mit einem totalen Blackout zu kämpfen – und steht unter Mordverdacht.

Eine Leiche im Wald macht die Situation verzwickter: Der Tote ist Thiels Ex-Chef Arne Hartnack aus Hamburg. Thiel hatte ihn des Mordes überführt und seit 20 Jahren nicht gesehen – oder etwa doch? Dass Thiel zufällig am Tatort auftaucht, findet die zuständige Kommissarin Annika Kröger (Banafshe Hourmazdi) merkwürdig.

Annika Kröger (Banafshe Hourmazdi) hat genug von Boerne (Jan Josef Liefers) und Thiel (Axel Prahl). (Quelle: WDR/Molina Film/Thomas Kost)

Thiel versteht die Welt nicht mehr

Schmerzhafte Flashbacks aus der vorigen Nacht schießen dem Kommissar immer wieder durch den Kopf. „Dinge, an die man sich nicht selbst erinnert, die glaubt man auch nicht“, sagt Thiel. Der sonst so vergnügte Ermittler versteht die Welt nicht mehr.

Boerne steht ihm mit seiner gewohnt spöttischen Art treu zur Seite. Silke „Alberich“ Haller (ChrisTine Urspruch) riskiert für Boerne einen nicht ganz legalen Einsatz.

In einer unterhaltsamen Szene witzelt Haller mit Rechtsmedizinerin Vivian Peters (Judith Goldberg) über die Kommentare des Professors – und dreht dabei den Spieß um. „Vermutlich ist er ja selbst an der einen oder anderen Stelle etwas klein geraten. Das würde einiges erklären“, vermutet Peters. „Du meinst einen Napoleon-Komplex der etwas anderen Art?“, fragt Boernes Assistentin, während der Professor heimlich lauscht. „Der gänzlich anderen Art!“, schiebt Peters hinterher.

Vivian Peters (Judith Goldberg) und Silke Haller (ChrisTine Urspruch) untersuchen Hartnacks Leiche während Boerne schläft.(Quelle:WDR/Molina Film/Thomas Kost)

Ist der „Tatort“ sehenswert?

Ja, „Des Teufels langer Atem“ ist spannend, kurzweilig und skurril. Die unheimlichen Flashbacks von Thiel sind visuell gut gelöst. Auch das Ensemble um die beiden Hauptdarsteller passt. Die gegen Thiel ermittelnde Kommissarin Annika Kröger macht ihre Sache außerordentlich gut.

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Drehbuchautor Thorsten Weddcke hat mit dem Format Routine, hat bereits vier Drehbücher für den „Tatort“ aus Münster geschrieben. „Als langjähriger Münster-Autor weiß man, was Thiel triggert, wie Boerne philosophiert, wonach sich ‚Alberich‘ sehnt und was Vaddern raucht“, erklärt Weddcke über den Krimi, in dem auch Hippievater Thiel (Claus Clausnitzer) wieder eine wichtige Rolle spielt. „Je besser man seine Charaktere kennt, desto leichter kann man sie in spannende Fälle und emotionale Untiefen stürzen.“

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