Rückkehr an den Verhandlungstisch geplant

Zum ersten Mal seit Beginn des Streiks der Drehbuchautorinnen und -autoren in Hollywood ist Bewegung in den festgefahrenen Arbeitskampf gekommen. Für Freitag (4. August) sind nach Informationen des US-Branchenmagazins "Deadline" Gespräche zwischen der Produzentenvereinigung (AMPTP) und den Gewerkschaftsverantwortlichen der Autorinnen und Autoren (WGA) geplant. Seit dem Start des Streiks am 2. Mai hatten beide Seiten nicht mehr offiziell miteinander gesprochen.

Endet bald der Stillstand in Hollywood?

Derzeit wird die Traumfabrik Hollywood durch einen Doppelstreik der Schauspielerinnen und Schauspieler sowie der schreibenden Zunft lahmgelegt – und das erst zum zweiten Mal überhaupt in der Geschichte der US-Filmindustrie. Die Drehbuchautoren fordern unter anderem eine höhere Jobsicherheit, bessere Vergütung sowie klare Regeln in Bezug auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Der 9. August würde den 100. Streiktag markieren. Die Drehbuchautoren Hollywoods legten zum letzten Mal im November 2007 ihre Arbeit nieder. Der damalige Arbeitskampf dauerte exakt 99 Tage. Sollten WGA und AMPTP tatsächlich zu einer Lösung kommen, besteht in der US-Filmindustrie die Hoffnung, dass auch der Streik der Schauspielerinnen und Schauspieler bald durch erfolgreiche Verhandlungen beendet werden könnte.

Aktuell sind die großen US-Studios dabei, Kinostarts nach hinten zu verschieben, da es Schauspielern während des Streiks verboten ist, an Promotion-Aktivitäten wie Pressetouren teilzunehmen. Laufende Dreharbeiten zu kommenden Titeln wie etwa Ridley Scotts, 85, "Gladiator 2" mussten unterbrochen werden. Aufgrund des Autorenstreiks werden schon seit Anfang Mai keine neuen Episoden von Late-Night-Shows wie "Jimmy Kimmel Live!" oder "The Tonight Show Starring Jimmy Fallon" mehr ausgestrahlt. Im US-Fernsehen laufen ausschließlich Wiederholungen.

Wirtschaftlicher Schaden von 4 Milliarden Dollar?

Der Doppelstreik in Hollywood wird möglicherweise einen ökonomischen Schaden von rund 4 Milliarden US-Dollar (umgerechnet rund 3,65 Milliarden Euro) anrichten, wie Finanzexperte Kevin Klowden vom Milken Institute erst vor wenigen Tagen gegenüber "Yahoo! Finance" erklärte. Zahlreiche Wirtschaftszweige profitieren besonders im US-Staat Kalifornien von Ausgaben der Filmindustrie. Dazu zählen etwa auch Catering-Firmen, Handwerker oder Transportunternehmen.

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