Nun hat RTL doch die Reißleine gezogen und schneidet Michael Wendler aus all seinen DSDS-Szenen hinaus. Grund ist eine Holocaust-Verharmlosung, die der Sänger getätigt hat. Doch jetzt steht dem Sender eine Mammutaufgabe bevor.
Das betrifft zwölf Folgen „Deutschland sucht den Superstar“. Die erste aus dem Dutzend wird bereits kommenden Samstag über die TV-Bildschirme flimmern. Eine Mammutaufgabe für den Sender und die Produktion, denn wie RTL bereits selbst erklärte, werden nun „für die Zuschauer sichtbare, dramaturgische Lücken entstehen.“
Sendersprecher erklärt: So läuft die Nachbearbeitung
Die schon veröffentlichten Folgen der Staffel wurden bereits bei TVNOW entfernt und auch alle Clips und Trailer, in denen Michael Wendler zu sehen ist, werden sofort vom Netz genommen. Doch das Löschen ist im Gegensatz zum Schnitt eine leichte Übung. Auf Nachfrage von t-online erklärt Claus Richter, Leiter Kommunikation RTL Television, zur Nachbearbeitung: „Die Korrekturen erfolgen sowohl grafisch als auch im Ton.“ Wie viele Mitarbeiter diese kurzfristige Aufgabe nun stemmen müssen, kann er nicht beziffern. Nur: „Klar ist, dass sich nicht nur Cutter an die Arbeit machen.“
Bleibt die Frage, wie den Zuschauern die „dramaturgischen Lücken“ erklärt werden sollen. Schließlich könnten bestimmte Entscheidungen, wer in den Recall der Castingshow einzieht und wer nicht, auch mit der Stimme von Michael Wendler in Zusammenhang stehen. „Wie das genau aussehen wird, bleibt sicher bis kurz vor der Ausstrahlung spannend“, so Richter. Damit beantwortet er nicht, ob Erklärungen eingeblendet oder aus dem Off eingesprochen werden.
Doch eine Andeutung macht der Sendersprecher diesbezüglich schon: „Gegebenenfalls werden sich die Eingriffe auch auf die Sendelänge auswirken.“ Werden Inhalte herausgeschnitten, bedeutet das für die DSDS-Sendung eine Verkürzung. Müssen Erklärungen erfolgen, könnte es auch zu einer Verlängerung kommen. Zwei Szenarien, doch der Sender selbst weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, wie sich die Wendler-Radikalkur auf die Ausstrahlung auswirken wird. Momentan lautet der Sendeplan: „Deutschland sucht den Superstar“ startet am Samstag um 20.15 Uhr und endet um 23 Uhr, eine Laufzeit von 165 Minuten.
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So oder so: Die Reaktionen auf die Entscheidung von RTL sind gespalten. Während die einen monieren, dass der Sender damit reichlich spät um die Ecke kommt, da die Unberechenbarkeit des Sängers schon vorher bekannt war, gibt es auch Lob. Oliver Pocher, zuletzt harter Kritiker von Michael Wendler, schrieb zu einem Screenshot der RTL-Maßnahme: „Game over“ und setzte den Hashtag „#MeinRTL“ dahinter – schließlich ist der Moderator selbst Teil des Senderprogramms. „Love Island“-Moderatorin Jana Ina Zarella meinte „Bravo“ und bedankte sich mit einem Emoticon bei RTL.
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