- Mit „Elvis“ setzt Star-Regisseur Baz Luhrmann einem der größten Sänger aller Zeiten ein filmisches Denkmal.
- Der Film erzählt die Lebensgeschichte des King, von den ersten musikalischen Schritten bis zum tragischen Ende in Las Vegas.
- Elvis‘ Ex-Frau Priscilla Presley wird von Olivia DeJonge gespielt, die im Interview verrät, was Elvis für sie bedeutet und wie es war, mit Tom Hanks zu drehen.
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Baz Luhrmann ist kein Freund der leisen Inszenierungen. Mit bildgewaltigen Musikfilmen wie „Moulin Rouge“ oder „Romeo und Julia“ schuf er echte Klassiker. Auch sein neuer Film ist ein visuelles Spektakel in Überlänge. „Elvis“ erzählt vom Leben und der einzigartigen Karriere des King of Rock ’n‘ Roll – aus der Sicht seines umstrittenen und zwielichtigen Managers Colonel Tom Parker.
Als Elvis ist Austin Butler zu sehen, der eine wirklich umwerfende Leinwandpräsenz hat und mit Charisma und zitternder Oberlippe das Kinopublikum zu betören weiß. Nach zwei Stunden und 39 Minuten kann man sich nicht ganz sicher sein, gerade einen der besten Filme des Jahres gesehen oder sich verliebt zu haben.
Neben Butler ist Tom Hanks im Fatsuit und mit falscher Nase als Elvis‘ zwielichtiger Manager „Colonel Tom“ Parker zu sehen. Der Kniff, das Leben des Sängers aus der Perspektive dieses gierigen und skrupellosen Mannes zu erzählen, ist ein echter Glücksfall für den Film, denn Parkers Ausreden und Versuche, Verständnis zu erheischen, sind so abstoßend wie nachvollziehbar – ein Auf und Ab der Gefühle ist garantiert.
Eine weitere wichtige Person in Elvis‘ Leben, seine damalige Frau Priscilla (sie ließen sich 1973 scheiden), wird von der jungen australischen Schauspielerin Olivia DeJonge gespielt. Im Interview hat sie mit uns über das Arbeiten mit Tom Hanks und die Auswirkungen der Corona-Pandemie gesprochen.
Ein Biopic über Elvis Presley, den King of Rock ’n‘ Roll, zu drehen, ist ein gewaltiges Vorhaben. Es kann der Film des Jahres werden oder furchtbar floppen. Hatten Sie je Zweifel, die Rolle anzunehmen und Teil des Projekts zu werden?
Na klar – das ging uns wohl allen auf jeden Fall durch den Kopf! Dieser Film hätte genauso gut ein riesiges Desaster werden können – was er ganz offensichtlich nicht geworden ist. Baz [Luhrmann, der Regisseur] ist eine wirklich inspirierende Person. Er schaffte es, dass ich mich sehr sicher fühle. Er gab mir das Gefühl, es schaffen zu können und er unterstützte mich wirklich. Das alles kann ich natürlich auch über Austin [Butler, als Elvis] sagen und natürlich über Tom [Hanks, als Elvis‘ Manager]. Baz hat einfach eine wirklich tolle Gemeinschaft zusammengestellt – aus hart arbeitenden Menschen, die das, was sie tun, unglaublich lieben.
Olivia DeJonge: „Elvis der Erste seiner Art“
Das Bild, das viele Menschen heute von Elvis Presley vor Augen haben, ist oft geprägt von Imitatoren. Er wird meist comichaft verzerrt dargestellt, allzu oft der übergewichtige Sänger der Vegas-Jahre. Kann der Film ihm seine Würde wiedergeben?
Ja absolut, auf jeden Fall! Der Antrieb für Baz (Luhrmann), diesen Film zu machen, war seine große Liebe für Elvis. Und das gilt auf auch für Austin [Butler]. Er hatte eine gewaltige Aufgabe vor sich, und er hat sein ganzes Herz und seine Seele hineingelegt. Ich glaube, man sieht dem Film den Respekt an, den einfach jeder hatte – für Elvis, für das, was er für die Musik getan hat, seine Bedeutung für die Popkultur, den Rock und die fünfziger, sechziger und siebziger Jahre.
Drei Generationen vereint: Presley-Familie in Hollywood geehrt
„Colonel Tom“ Parker, so wie er von Tom Hanks gespielt wird, ist eine wirklich faszinierende Figur. Er ist unangenehm, geradezu abstoßend – doch hätte es ohne ihn Elvis Presley, den King, nie gegeben. Ist er ein Bösewicht? Was bedeutet er für Sie?
Die Gegensätze im Menschen. Es ist eine sehr faszinierende Sache, diesen Zwiespalt darzustellen, und ich denke, dass Tom [Hanks] das unglaublich gut gemacht hat. Tom Parker war der Erste seiner Art. Genau wie Elvis der Erste seiner Art war. Sie bewegten sich auf einem Gebiet, das vor ihnen noch niemand betreten hatte. Es gab Gier, Eifersucht, Reichtum. Es ging um Celebritys, Ruhm und Frauen – all die verbotenen Früchte, die diese Männer auf ihren Pfad geführt haben. Tom hat dabei einen hervorragenden Job gemacht. Es war toll, mit ihm zu arbeiten. Mit dieser Maske, seiner Stimme, der Darstellung – dieser Energie, die er zur Arbeit mitbrachte. Er hat uns geführt.
„Ich glaube, die Veränderungen werden bleiben“
Verbindet Sie etwas mit Elvis? Haben Sie einen Lieblingssong?
Eine wirklich persönliche Verbindung zu ihm hatte ich nicht – aber natürlich wusste ich, wer er war. Und natürlich habe ich, während ich aufwuchs, viel von seiner Musik gehört – so wie es wohl die meisten Menschen auf der Welt getan haben. Zumindest denke ich das. Mein Lieblingssong ist immer „Blue Moon“ gewesen – und „Bossa Nova Baby“ gleich an zweiter Stelle.
„Elvis“ wird für immer im Gedächtnis bleiben als einer der ersten Filme, die von der Corona-Pandemie hart getroffen wurde. Nun läuft er endlich im Kino – ein Zeichen dafür, dass alles wieder „normal“ ist? Oder sind noch Einschnitte spürbar?
Wenn ich an die Gemeinschaft denke, auch außerhalb des Filmbusiness, glaube ich, dass wir uns alle verändert haben. Ich denke, dass die Änderungen bleiben werden. Der Film war für uns eine Art Rettungsboot. Wir arbeiteten daran in einer Zeit, die sich anfühlte, als wäre sie nur mit Unglück und Chaos gefüllt. Aber irgendwie schafften wir es, alles zusammenzubringen. Ich glaube, die Wurzel des Filmes ist diese gemeinschaftliche Erfahrung. Und ich hoffe, dass dieser Film die Leute dazu bringt, die Kinos zu stürmen und ihn sich zusammen anzusehen. Ich hoffe, dass er die Leute zusammenbringt – sowie auch die Musik von Elvis die Leute zusammenbrachte.
Trailer: "Elvis" – Biopic von Baz Luhrmann mit Tom Hanks und Austin Butler
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