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„Worum geht es eigentlich bei ‚Ninja Warrior Germany – Allstars?“, begrüßt Kommentator Frank Buschmann am Sonntagabend die Zuschauer und antwortet sich dann selbst: „Na ja, ganz am Ende auf jeden Fall um 50.000 Euro.“ Das ist natürlich eine sehr verkürzte Darstellung. Denn natürlich dürften sich die meisten Teilnehmer bei „Ninja Warrior Germany – Allstars“ über ein bisschen Geld auf dem Sparbuch freuen, aber ein viel größerer Antrieb ist wohl der Spaß am Wettstreit mit dem Gegner, dem Parcours und vor allem mit sich selbst.
Und so erklärt Kommentatoren-Kollege Jan Köppen noch einmal die Details dieser letzten von insgesamt fünf Vorrunden. Auch sie wird wieder in drei Runden absolviert. In Runde eins treten 32 „Ninjas“ in 16 Duellen in einem Parcours mit sechs Hindernissen gegeneinander an. Die 16 Sieger kommen in Runde zwei, wo fünf Hindernisse auf sie warten. In Runde drei geht es dann für die restlichen 8 „Ninjas“ an den Power Tower, einen riesigen Kletterturm. Die vier Duell-Sieger am Power Tower stehen im Finale am kommenden Sonntag. Dort gibt es dann die erwähnten 50.000 Euro zu gewinnen.
16 Finalisten stehen also schon fest, nun werden am Sonntagabend die restlichen vier Finalisten gesucht und da hat man sich unter anderem folgende Duelle ausgedacht (fett, die jeweiligen Sieger):
Mark Degebrodt gegen Benedikt Sigmund Christian Balkheimer gegen Ali MoussaIsabell Sabellek gegen Arleen Schüßler Marius Bender gegen Marc NeuhausMarian Lotze gegen Nils KwaßnyJessica Wielens gegen Chiara GremesStephan Schmid gegen Marco Faußer Igor Maksimovic gegen Ivo Rupena Andrea Meßner gegen Leoni OstlerChristopher von Stelzer gegen Sandro Scheibler Fabian Conrads gegen Marius Holzinger Davina Fisseler gegen Alix Arndt Eckart Weiss gegen Kasimir MeyerDavid Eilenstein gegen Milan Schirowski Björn Graul gegen Jun Kim Lukas Kilian gegen Viktor BrüsewitzLos geht es mit dem Duell Mark Degenbrodt gegen Benedikt Sigmund und die beiden scheinen das Publikum, die Gegner und wahrscheinlich auch sich selbst beeindrucken zu wollen und legen los wie die Ninja-Feuerwehr. Über die Pfeiler des ersten Wasserbeckens geht es zügig, genauso über die Schwingende Speiche und die Pendelstange. An den Hangelkörben hat sich Benedikt Sigmund einen kleinen Vorsprung erarbeitet und saust deshalb als Erster über die riesigen „Chaos-Bälle“. Nach der „Ringjagd“ ist Sigmund eigentlich auch am letzten Hindernis, der sehr hohen Wand, schneller, doch kurz vor knapp holt ihn Degebrodt noch ein und verpasst es nur um Haaresbreite, den Buzzer als Erster zu drücken.
Frank Buschmann: „Was für eine geile Sau!“ Das gleiche Schicksal erleidet einen Lauf später Ali Moussa, der gegen Christian Balkheimer eigentlich vorne liegt, doch die Wand nicht schafft. Die überwindet er erst mit Hilfe seines Gegners, als der bereits den Buzzer gedrückt hat. Dabei hatte Moussa extra einen Glücksbringer mit in den Parcours genommen: ein Ultraschall-Bild vom Nachwuchs. Doch so bitter das für Moussa und Degebrodt sein muss, für den Zuschauer macht das den Reiz der „Ninja Warrior“-Spiele aus. Der faire Sportsgeist und dass man sich eben nie sicher sein kann, ob einer der Teilnehmer nicht noch kurz vor knapp Pudding-Arme bekommt.
Einen anderen Reiz verspricht bei „Ninja Warrior“ das Duell jung gegen alt. Oder besser: jung gegen schon ein bisschen älter, aber immer noch topfit. Zum Beispiel das Duell Davina Fisseler (24) gegen Alix Arndt (42). Fisseler ist zwar jünger, aber auch kleiner, weshalb sie die Schwingende Speiche nicht richtig zu fassen bekommt und abstürzt. Für Arndt die Gelegenheit, den Parcours ganz in Ruhe zu absolvieren.
Oder das Duell Eckart Weiss (50) gegen Kasimir Meyer (20). Für Weiss spielt Alter keine Rolle: „Ich glaub, es kommt auf die Fitness an, auf die Erfahrung, auf den Mut.“ Da könnte etwas dran sein, denn an den Hangelkörben stürzt sein Gegner – Weiss nicht. „Was für eine geile Sau – Entschuldigung“, honoriert Frank Buschmann Weiss’ Leistung.
Buschmann: "Ihr seid ‘ne eigenartige Familie, aber ihr macht Spaß!" „War ein blöder Fehler, aber du bist eigentlich der Krassere“ Damit landet auch Eckard Weiss in Runde zwei und hier wartet ein neuer Parcours. Zuerst geht es auf wackeligen Brettern übers Wasser, danach an die Sprungfedern, ehe das „Hangelmikado“ die Ganzkörpermuskulatur fordert. Nach dem „Einraster“-Hindernis müssen die „Ninjas“ „nur“ noch einen Kamin von innen bezwingen und schon sind sie eine Runde weiter – wenn sie denn dabei schneller sind als ihr Duell-Gegner.
Einer, der das schafft ist Sandro Scheibler. Der hatte schon in Runde eins die Bestzeit hingelegt und sich damit 5.000 Euro gesichert und saust nun auch in Runde zwei seinem Gegner davon. „Alle Augen sind jetzt auf dich gerichtet“, schiebt ihm Moderatorin Laura Wontorra anschließend die Favoritenrolle für den Power Tower zu. Zu Recht, denn obwohl es beim finalen Hindernis nicht optimal läuft, rauscht Sandro Scheibler seinem wahrlich nicht schlechten Konkurrenten Marco Faußer davon und ab ins Finale.
Genau andersherum läuft es für Marius Bender. Denn eigentlich gewinnt er klar gegen seinen Kontrahenten Christian Balkheimer, doch im Anschluss bemüht Frank Buschmann den Videobeweis. Und da fällt dem Beobachter ein Regelverstoß auf: „An dem Übergang müssen beide Hände ran“, erklärt Buschmann. Am Ende wird Bender disqualifiziert und Balkheimer zieht ins Finale ein, immerhin mit einer schönen Geste: „Du kriegst einen Teil von meiner Finalprämie denn du hast eigentlich gewonnen. War ein blöder Fehler, aber du bist eigentlich der Krassere.“
Große Emotionen und ein würdiger Sieger: Das war das ESC-Finale 2022 in Turin Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel