Eine KritikvonFelix Reek Diese Kritik stellt die Sicht des Autors dar. Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir mit Meinungen in Texten umgehen.
Vielleicht ist der seltsame Pistolenhalfter, den Eric Stehfest seit seinem Auszug aus dem Dschungelcamp bei jedem RTL-Auftritt trägt, ein Omen. Passend zum Namen der Sendung, die den Titel „Das Nachspiel“ trägt. „Nachspiel“, das klingt mysteriös, bedeutungsschwanger, vor allem aber nach Stunk und sich hysterisch überschlagenden Stimmen. Quasi das grundlegende Inventar von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, die noch immer die erfolgreichste Sendung des Kölner Senders.
Dummerweise läuft die aber nur einmal im Jahr für zwei Wochen und jetzt ist sie vorbei. Was heißt: Auf die wenig erbauliche Nachspiel-Sendung Nummer eins („Das Wiedersehen“), folgt die explosivere Nachspiel-Sendung Nummer zwei. Der Dschungel-Hype wird geritten, bis die letzte Kakerlake aus dem Reisegepäck gekrochen ist. Damit das nicht so fad wird wie beim letzten Mal, hat RTL den Insassen des diesjährigen Dschungelcamps einige Wochen Zeit gegeben, sich die Folgen anzusehen, um den Hass aufeinander zu schüren.
Ein freundlich dahin gebrülltes: „Du verbietest mir nicht, wann ich aufhöre!“ Besonders Jasmin Herren scheint sich das zu Herzen genommen zu haben. Sie ist quasi das Vorprogramm zu den Hauptkämpfen. Ihre Kontrahentin in der rechten Ecke: Anouschka Renzi, die sofort das Handtuch wirft. „Ich habe keinen Bedarf mehr zu reden“, sagt sie zum Entsetzen von Moderatorin Sonja Zietlow. Die Gage ist kassiert, mehr ist nicht in der Portokasse. Glücklicherweise bedarf Jasmin Herren nur einer Projektionsfläche, um ihre Aversionen zu entladen. Es geht noch immer darum, dass Renzi sie im Camp eine „Asi-Braut“ nannte. Um das zu entkräften, unterbricht sie Anouschka Renzi mit einem freundlich dahin gebrüllten: „Du verbietest mir nicht, wann ich aufhöre!“ Verteidigung erfolgreich gescheitert.
Echt oder Hoax? Das soll Olaf Scholz Filip Pavlovic auf Insta geschrieben haben Was sich so auch über Dschungelkönig Filip Pavlovic sagen lässt. Der hat ganz andere Probleme. Denn während er versucht, wie gewohnt den McFit-Schwiegermutter-Liebling zu geben, erklärt die Wiener Venusfalle Tara Tabitha, dass die beiden schon vor der Quarantäne zur diesjährigen Staffel einen Abend zusammen verbracht haben. „Nein! Doch! Oh!“, um es mit den Worten des großen Louis de Funès zu sagen. Nur, wie dieser Abend abgelaufen ist, da gibt es eine, nun ja, kleine Diskrepanz. Filip ging nach eigener Aussage brav bubu machen. Tara hingegen landete knutschend mit ihm im Bett. Eine Auflösung? Gibt es nicht. Der Lippenflüchtige bleibt den von ihm selbst geforderten Handy-Nachrichten-Beweis schuldig. Wahrscheinlich ziehen die beiden demnächst ins „Sommerhaus der Stars“.
Dschungelcamp – „Das Nachspiel“: Linda Nobat legt sich mit Daniel Hartwich an Bleibt nur noch der Hauptkampf zwischen Linda-„Ich hab‘ keine einzige Folge gesehen“-Nobat und Eric-„Niemand ist so ehrlich wie ich, weil ich meine Psychotherapie habe filmen lassen“-Stehfest. Das Thema: die leidige „Wer ist Fake und wer nicht“-Debatte. Eigentlich ein Streit, der leicht zu klären ist im Reality-Star-Kosmos: immer der andere. Da Linda Nobat aber dafür bekannt ist, für Argumente oder liebevoll geschriene Einwände vollkommen unempfänglich zu sein, legt sie einfach los.
Eric Stehfest habe „eine riesige Showeinlage“ hingelegt und nach dem Dschungelcamp kein einziges Wort mehr mit einem der anderen Teilnehmer gesprochen. Nun gut, wer möge es ihm verdenken, im Gegensatz zu Linda Nobat hat er die Folgen nachgeschaut. Stehfest kontert, dass ihm seine Frau direkt nach dem Ende der Show erzählte, dass Linda samt Zeteranhang ihn als „Wichser“, „Arschloch“ und „Penner“ titulierte. Was bei der Hanauerin mit dem drollig-explosiven Charme gänzlich unvorstellbar ist. Die redet sich derweil so in Rage, dass sogar Eric Stehfests Frau Edith im Zuschauerraum zum Mikro greift. Das wird selbst Moderator Daniel Hartwich zu viel: „LINDA!“, ermahnt er sie. Die blafft nur zurück: „DANIEL!“ Woraufhin Hartwich die „Linda-Show“ beendet und die Kamera zum Nebenraum abschalten lässt.
Rührende Geste: Das hat Dschungelkönig Filip mit der Siegprämie vor Dschungelcamp-Moderatoren Zietlow und Hartwich liegen sich in den Armen So schnell wie in „Das Nachspiel“ die Streitherde aufflammen, kann aber selbst Hartwich nicht reagieren. In der Zwischenzeit keifen sich Tina Ruland und Anouschka Renzi an. Erstere wollte eigentlich nie wieder ein Wort mit ihr reden. Spricht dafür aber erstaunlich viel. Als Argumente werden die Meinungen der jeweiligen Kinder angebracht. Tina Ruland schließt mit der größtmöglichen Drohung: Sie will einen zweiten Teil von „Manta Manta“ drehen. Da gefriert sogar den beiden Moderatoren das Grinsen.
Wie sollen die jetzt noch die Kurve bekommen? Es ist schließlich Daniel Hartwichs letzte Moderation für „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“, er gibt die Sendung ab, um nicht mehr so lange von seiner Familie getrennt zu sein. Passend dazu folgt etwas fürs Herz. Dschungelkönig Filip Pavlovic schenkt seiner Mama, deren Reinigungsfirma durch zwei Jahre Corona leiden musste, den Großteil seines Show-Gewinns. Schnüff. Mama vergießt Tränen vor Rührung, Sonja Zietlow und Daniel Hartwich machen direkt weiter. Nach ein paar Dankesworten, Standing Ovations des Publikums und einer Grußbotschaft von Dr. Bob ist es so weit: Ihre Dschungel-Partnerschaft endet, Zietlow und Hartwich liegen sich weinend in den Armen. Wer sein Nachfolger wird, ist noch nicht klar. Diese zwei Stunden hyperaktiver Dauerzoff werden die Auswahl sicher nicht vergrößern.
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