- Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf haben 15 Minuten Sendezeit erspielt und diese am Mittwoch genutzt.
- Gemeinsam mit Olaf Scholz haben sie auf die Folgen einer COVID-19-Erkrankung aufmerksam gemacht und zum Impfen aufgerufen.
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Was läuft dieses Mal zur Primetime? Himmelschreiender Klamauk oder ein gesellschaftlich wertvoller Beitrag? Diese Frage stellt sich jedes Mal, wenn Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf 15 Minuten Sendezeit gegen ihren Arbeitgeber ProSieben erspielt haben.
Am 1. Dezember lieferten sie aus drei verschiedenen Blickwinkeln knallharte Corona-Realität: die Erlebnisse einer jungen Patientin, die Sorgen des Oberarztes der Intensivstation der Charité – und die Appelle des designierten Bundeskanzlers Olaf Scholz.
Charité-Arzt Zickler: Impfung ist „sicher und gut“
Als erstes trat die 23-jährige Luisa ins Rampenlicht. Noch eineinhalb Jahre nachdem sie wegen Corona auf der Intensivstation landete und künstlich beatmet werden musste, habe sie mit den Folgen der Erkrankung zu kämpfen. „Ich war immer so fit und energievoll“, dann konnte sie zwischenzeitlich nicht einmal ohne Hilfsmittel gehen. „Ein junges Mädchen am Rollator.“
Danach betrat Daniel Zickler, Oberarzt der Intensivstation der Charité, die Bühne. Er mahnte, dass die Intensivstationen am Maximum operierten und Patienten gezeichnet fürs Leben seien. „Das steckt keiner weg und das Leben ist danach nicht mehr wie zuvor.“ Er versicherte, dass die Impfung „sicher und gut ist“ und warnte: „Sich nicht impfen zu lassen, ist ein russisches Roulettespiel.“
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Olaf Scholz ruft eindringlich zum Impfen auf
Als kurz der Eindruck entstand, Joko und Klaas hätten ihre 15 Minuten falsch kalkuliert und Sendezeit verschenkt, trat noch eine weitere Person ins Scheinwerferlicht. Es handelte sich um den designierten Bundeskanzler Olaf Scholz, der sogleich deutliche Worte fand: „In Deutschland sind zu wenige Menschen geimpft.“
Aus diesem Grund treffe die vierte Welle Deutschland härter als manch anderes Land. „Die Lage ist schwer. Die Lösung liegt auf der Hand“, sagte Scholz. „Jeder kann und sollte sich impfen lassen.“ Sein Appell an alle vor dem Bildschirm: „Schützt euer Leben und das der anderen.“
Scholz sagte weiter: „Neu in dieser vierten Welle ist: Die Linie zwischen denen, die nach einer COVID-Erkrankung einen milden oder einen sehr schweren Verlauf haben, geht nicht mehr zwischen Alten und Jungen, sondern zwischen Geimpften und Ungeimpften. Und dabei muss jeder wissen: Wer sich nicht impfen lässt, gefährdet sich selbst, gefährdet Kinder und alle seine Mitmenschen, die sich aufgrund von Vorerkrankungen nicht impfen lassen können.“
Joko und Klaas haben viele Schüler und Studierende unter ihren Fans. Scholz nutzte das Millionenpublikum für Äußerungen gezielt an junge Menschen. „Es ist mir bewusst, dass Abstand halten und jung sein nur sehr schlecht zusammenpassen. Dass viele unter Einsamkeit leiden. Dass damit Schluss sein müsste, dass es wieder los gehen müsste – das Leben, die Unbeschwertheit. Niemandem geht es einfach nur gut in diesen Zeiten. Mir nicht, Ihnen und euch nicht.“
Jeder könne und solle sich impfen lassen. „Ich möchte, dass wir bis Weihnachten bis zu 30 Millionen Impfungen in die Oberarme kriegen.“
„Joko und Klaas live“: Sendung bekommt viel positive Resonanz auf Social Media
Die Aktion löste in den sozialen Netzwerken eine Flut positiver Reaktionen aus. „Danke, #JKLive, dass ihr das aufs Silbertablett hievt. Ich leide seit 1 Jahr an Long COVID und es kullern die Tränen. Ich hoffe wirklich, dass diese eindringlichen 15min was bewirken bei denen, die es nicht sehen wollen“, schrieb ein Twitter-Nutzer.
Ein anderer twitterte: „Jetzt übertreffen sie sich selbst! Der Bundeskanzler spricht zur Nation! Gänsehaut!“ Eine Facebook-Nutzerin schieb: „Hut ab ihr beiden!!! Besser hätte man die 15 Minuten nicht füllen können!“ (spoton/dpa/ank)
In voller Länge: "15 Minuten live aus Joko und Klaas"
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