Eine Kritikvon Robert Penz Diese Kritik stellt die Sicht des Autors dar. Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir mit Meinungen in Texten umgehen.
Nachdem in der vergangenen Woche Samuel Koch seine Phönix-Maske gelüftet hatte, wurde es dieses Mal für den einen oder anderen gleich doppelt spannend: „Zwei Masken werden heute fallen“, verriet „The Masked Singer“-Moderator Matthias Opdenhövel zu Beginn des Halbfinales, in dem dieses Mal „ProSieben“-Allzweckwaffe Joko Winterscheidt neben Ruth Moschner und Rea Garvey in der Jury schwafeln durfte.
Winterscheidt und alle anderen mussten am Samstagabend zunächst durch zwei Dreikämpfe durch, deren Gewinner jeweils ins Finale einziehen durften. Von den vier Überbleibseln war einer nach einem ersten Voting bereits dazu verdammt, die Maske fallen lassen. Die restlichen drei Wackelkandidaten mussten zwischen den Werbepausen ein weiteres Mal performen.
„The Masked Singer“: Mülli Müller vs. Axolotl vs. Mops Dann schon der erste Dreikampf. Sich „I Will Always Love You” von Dolly Parton (1974) bzw. Whitney Houston (1992) als Song auszusuchen, war von Mülli Müller wohl nicht der allerklügste Zug in seiner kurzen Showkarriere. Zugegeben: Man hatte Schlimmeres befürchtet und war dann sogar überrascht. „Das ist eine junge Person, die sehr gut singen kann“, so etwa Rea Garveys Urteil.
Moschner überlegte tatsächlich, ob Wolfgang „Wolle“ Petry und mit ihm vielleicht rund 300 Freundschaftsbänder hinter der Verkleidung stecken könnten. Das Axolotl mühte sich im Anschluss mit seiner Mickymaus-Stimme am „Beastie Boys“-Klassiker „Fight for your Right“ ab und konnte damit vermutlich sogar die fünf Achtjährigen beeindrucken, die zu diesem Zeitpunkt noch vor der Kiste hängen durften. Ist ja nicht nichts.
Garvey: „Wir wissen, dass du eine Profisängerin bist“ Während Winterscheidt „TV Total“-Sklave Elton hinter dem Schwanzlurch wähnte, brachte Garvey Schauspielerin Martina Hill ins Spiel. Elton oder Hill? Ja, es war kompliziert. Der Mops knallte danach „Drop it like it’s hot“ von Snoop Dogg und „Halo” von Beyoncé auf die Bühne. Bescherte er den Zusehern in den ersten Sekunden noch veritables Fremdschäm-Erlebnis, machte er es danach ungleich besser.
„Wir wissen, dass du eine Profisängerin bist“, meinte Garvey sogar, der sich hinter der singenden Töle Carolin Niemczyk von der Gruppe „Glasperlenspiel“ vorstellen konnte. Das half dem Mops jedoch kein bisschen. Er und Kollege Axolotl mussten ins Schwimmbecken; die singende Mülltonne wurde ins Finale gevotet.
Samuel Koch: "Die Profisänger haben mich schon etwas eingeschüchtert" Teddy vs. Heldin vs. Raupe Eigentlich hätte man den Teddy für sein „Englishman in New York“ von Gordon Matthew Thomas Sumner aka Sting umgehend disqualifizieren müssen. „Du zeigst, dass du keine Angst vor der Aufgabe hast“, sorgte Garvey für den Euphemismus des Abends. Er und Moschner konnten sich Moderatorin Palina Rojinski hinter dem Teddy mit der schlechten Stimme vorstellen. Danach riss die Heldin ein amtliches „Sunday Bloody Sunday“ von U2 an.
„Gesanglich bisher am stärksten“, befand Winterscheidt. Auch Garvey zeigte sich angetan, wünschte sich aber künftig ein couragierteres Auftreten der Heldin. Der Ire tippte auf die Österreicherin Christina Stürmer. „Da steckt definitiv ein Rockstar drin, eine starke Frau, eine coole Socke“, kommentierte Moschner die Performance der Heldin. Sie brachte Musikerin Jennifer Weist ins Spiel.
Winterscheidt: „Die Stimme ist so perfekt“ Ebenso halbwegs beeindrucken konnte am Ende des zweiten Dreikampfs die Raupe. Im Unterschied zur Heldin zuvor schaffte sie es, mehr Ausdruck in ihre Darbietung von Olivia Rodrigos „Drivers Licence“ zu legen. „Das war so wunderschön“, schwärmte Moschner einmal mehr.
Winterscheidt aber schlug ebenso in diese Kerbe: „Die Stimme ist so perfekt. Dich sollte man zu 100 Prozent kennen, weil man mit dieser Stimme eine unfassbare Karriere haben muss.“ Winterscheidt schloss Anke Engelke hinter der Raupe nicht aus, die dank ihrer Performance natürlich ins Finale einzog. Der Teddy und die Heldin mussten in den Schwimmkurs.
Der Teddy wurde enttarnt Da standen sie also wie bestellt und nicht abgeholt, die vier Wackelkandidaten: das Axolotl, der Mops, der Teddy und die Heldin. Sie mussten sich jetzt dem ersten relevanten Voting des Abends stellen. Und es traf den Plüschbären, in dessen „Englishman in New York“ sich zuvor nur ganz selten ein korrekter Ton verirrte. „Ich glaube immer noch, dass es Palina ist“, offenbarte Garvey. Joko Winterscheidt tippte auf Moderatorin Annemarie Carpendale.
Und tatsächlich: Aus dem Teddykostüm schälte sich die Carpendale, die Winterscheidt eine Stunde zuvor noch als alt bezeichnet hatte. Das Besondere: Sie hatte bislang unmittelbar am Ende jeder „The Masked Singer“-Show auch noch live das Magazin „Red“ anmoderiert. Was an diesem Abend ebenso klar wurde: Die Gesangslehrer-Qualitäten von Schwiegerpapa „Howie“ kann man vergessen.
Der Dreikampf der Wackelkandidaten Im Anschluss an Carpendales Demaskierung mussten das Axolotl, der Mops und die Heldin abermals ran. Ersterer knallte jetzt den „Time Warp“ aus der Rocky Horror Picture Show auf die Bühne und setzte einem damit ganz schön zu. Heißt: Es war fürchterlich. Anders der Mops. Er lieferte ein tadelloses „Chasing Cars“ der schottischen Formation „Snow Patrol“ ab. „That was amazing“, schwärmte auch Rea Garvey, der sich Carolin von Glasperlenspiel unter dem Mopskostüm vorstellen konnte.
Nach der drölfzigsten Werbepause, die auch in den sozialen Medien heftig kritisiert wurden, durfte noch die Heldin ran. Sie schob der Jury ein sauberes, aber etwas braves „Hedonism“ der 90er-Jahre-Formation „Skunk Anansie“ rüber. Garvey vermutete Austrobardin Christina Stürmer hinter der Maske der Heldin, Winterscheidt Moderatorin Jeannine Michaelsen.
Axolotl und Teddy sind demaskiert – und beide sind riesige Überraschungen Das Axolotl musste sich enthüllen Es waren die Raupe und die Heldin, die schließlich vom Publikum ins Finale gehievt wurden. Auch der beliebte „Time Warp“ konnte den mexikanischen Schwanzlurch nicht mehr retten. „Martina Hill ist das Axolotl“, äußerte sich Garvey klar, während Moschner wieder ins Schwurbeln geriet: „Das ist der witzigste und großartigste Axolotl, das wir jemals auf dieser Bühne gesehen haben.“
Sie vermutete Schauspielerin Andrea Sawatzki unter Kostüm. Winterscheidt blieb bei Elton. Doch dieses Mal sollte die Schwurbelkönigin Recht behalten, denn es war tatsächlich Schauspielerin Andrea Sawatzki, die ihr rothaariges Haupt aus der Axolotl-Kluft schob.
„Es hat sehr großen Spaß gemacht“ „Ein Superkostüm, oder?“, so Sawatzkis erste Worte nachdem sie sich vom Kopf des Schwanzlurchs befreit hatte. „Du hast es so super ausgefüllt, das war der Wahnsinn“, wurde sie von Opdenhövel gelobt. „Das Schönste auf dieser langen Reise waren die Leute vor und hinter der großen Bühne.“
Es hat sehr großen Spaß gemacht“, sagte die 58-jährige Schauspielerin am Ende ihres „The Masked Singer“-Trips. So ganz wollte man ihr das nicht abnehmen. Mit der Wiederholung ihrer „Beastie Boys“-Reminiszenz beendete Sawatzki einen langen und langatmigen Abend, an dem wir sehr viele Produkte, die wir niemals kaufen werden, kennenlernen durften.
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Bewegender TV-Moment: Samuel Koch bei "The Masked Singer" als Phönix enttarnt Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel