Eine ungewöhnliche Bildersprache: Ein "Tatort" der starken Frauen

In ihrem 14. Fall müssen die Frankfurter Kommissare Anna Janneke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch) den Mord an einer 19-jährigen Schriftstellerin aufklären. Der „Tatort“ fällt vor allem durch seine ungewöhnliche Bildersprache auf.

Die Filmszenen wechseln sich ab mit Videoausschnitten und Sequenzen, die zeigen, was die Kommissare sich beim Lesen des autobiographischen Romans der Toten vorstellen. Hinter der ungewöhnlichen Episode steckt ein Team junger weiblicher „Tatort“-Neulinge, die wir hier vorstellen wollen.

Buch und Regie: Katharina Bischof

Die 1985 geborene Autorin und Regisseurin Katharina Bischof lebt in München und war Artdirektorin in verschiedenen Werbeagenturen, bevor sie ab 2013 Spielfilmregie an der Münchner Hochschule für Film und Fernsehen studierte.

Parallel zum Studium schrieb und inszenierte sie Folgen für ZDF-Krimiserien wie „Der Alte“ und „SOKO“. „Luna frisst“ ist ihr erster „Tatort“.

Drehbuch: Johanna Thalmann

Auch die 40-jährige Johanna Thalmann studierte Regie (in Dänemark und München) und hat für das ZDF „SOKO“-Folgen inszeniert. Für die Scie-Fi-Serie „Biohackers“ auf Netflix und für „Katakomben“ auf Joyn verfasste sie Drehbücher.

Für den „Tatort“ hat sie bislang erst zwei Mal geschrieben – die zweite Geschichte ist bereits nächste Woche zu sehen: Am 7. November 2021 hat der Münchner „Tatort: Dreams“ Premiere im Ersten.

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Kamera: Julia Daschner

Kamerafrau Julia Daschner, 40, hat audiovisuelle Medien in Köln und auf Kuba studiert. Für ihre Arbeit an dem Kinofilm „Sommerhäuser“ (mit Laura Tonke und Günther Maria Halmer) bekam sie 2017 mehrere Preise, auch beim Publikum und im Ausland kam das Generationenporträt, das in einem einzigen Garten spielt, gut an. Für sie ist „Luna“ ebenfalls der erste „Tatort“.

Hauptrolle: Lena Urzendowsky

Die 21-Jährige spielt Nellie, die Freundin der toten Luise. Lena Urzendowsky stammt aus einer Schauspielerfamilie und ist bereits eine erfahrene Darstellerin. Mit 14 begann sie ihre Fernsehkarriere im ZDF-Märchen „Die Schneekönigin“. Für ihre Hauptrolle an der Seite von Devid Striesow in dem Fernsehdrama „Das weiße Kaninchen“ über Cyber-Grooming bekam sie 2016 mehrere Filmpreise.

Ab 2020 war sie in der Netflix-Serie „How to Sell Drugs Online (Fast)“ zu sehen. Vor „Luna“ hatte sie 2020 eine „Tatort“-Hauptrolle als Vanessa in „Leonessa“ mit der Ludwigshafener Kommissarin Lena Odenthal (Ulrike Folkerts).

Das sagen die Frauen über „Luna frisst oder stirbt“

„Wir wollten den Fall streng aus der Perspektive der Ermittler erzählen“, so Bischof und Thalmann in den Presseinformationen des Hessischen Rundfunks.

„Zeitgleich wollten wir aber tief in die emotionale Welt der Episodenfiguren eintauchen. So entstand die Idee, dass die Ermittler die Geschichten im Buch lesen und die Welt der Protagonisten imaginieren, immer nach aktuellem Wissensstand der Ermittlungen. Die Verdächtigen tauchen in den Visionen der Kommissare auf, genauso deren Wohnungen, Arbeitsplätze und so weiter – umso mehr die Kommissare wissen, umso detailreicher ihre Vorstellung.“

„Starke Frauen geben nicht auf“

In einem Wortwechsel zwischen Nellies Mutter Jessie (Tinka Fürst) und Kommissar Brix (Wolfram Koch) kommen zwei feministische Sprüche vor: „Starke Frauen geben nicht auf“, sagt Jessie, „die heulen kurz und ziehen in den Krieg.“ Darauf antwortet Brix: „Ist sie zu schwierig, bist du zu schwach.“

Beide Aphorismen stammen nicht aus der Weltliteratur, sondern dem Internet, wo sie zum Beispiel auf Pinterest in Sammlungen inspirierender Zitate zu finden sind – allerdings ohne Quellenangabe. Sie könnten auch als Motto über „Luna“ stehen.

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