Eine Kritikvon Markus Bosch Diese Kritik stellt die Sicht des Autors dar. Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir mit Meinungen in Texten umgehen.
Das Konzept von „Bachelor in Paradise“ ist schnell erklärt: Teilnehmerinnen und Teilnehmer der vergangenen Staffeln „Bachelor“ und „Bachelorette“ treffen sich in einer traumhaften Umgebung – diesmal im Süden Spaniens –, um sich dort ineinander zu verlieben. Dabei vergeben Männer und Frauen abwechselnd die Rosen.
„Diesmal ist alles ganz anders“, kündigt die Off-Stimme gleich zu Beginn verheißungsvoll an, um dann Karina und Denise aus der vergangenen „Bachelor“-Staffel als Erstes in das luxuriöse Anwesen zu schicken. Erkennungsmerkmal? „Wir haben zwei Freundschaftstattoos.“ Etwas offenherziger kommt Kandidatin Denise Jessica daher, die „König der Löwen“ als ihr Lieblingsmusical bezeichnet und daher ihre Brüste „Nala“ und „Simba“ genannt hat.
Kandidatin Roxana räumt ein, dass sie auf den „amerikanischen Typ mit London“ steht und wie es der Zufall so will, passt Nebensitzer Brian genau in ihr Beuteschema – so geht plumpes Flirten mit Niveau. Ob der eitle Lorik („Ich bin abgefuckt, wenn eine Strähne nicht richtig sitzt und brauche dann schon einmal eine halbe Stunde im Bad“) auch in ihr Beuteschema passt? „Er ist ein hübscher Mann“, offenbart Roxana, als sie nach ihm gefragt wird – scheinbar auch ein amerikanischer Typ mit London.
Gustav: „Du wohnst in München, dich kann man noch gebrauchen“ Um etwas anderes geht es hingegen Gustav, der „ein bisschen looki-looki“ bei den Füßen der Frauen gemacht hat und damit vollauf zufrieden ist. Auch sonst lässt der prollige Eine-Folge-Bachelorette-Kandidat wenig anbrennen und meint zu Denise Jessica: „Du wohnst in München, dich kann man noch gebrauchen für eine Übernachtung beim Oktoberfest.“ Kein Spruch ist ihm zu platt, kein Fettnäpfchen zu groß.
Etwas weiter sind da schon Moritz und Karina, die sich vor „Bachelor in Paradise“ offenkundig kennengelernt haben. Aber ohne Happy End, denn sonst wären Karinas erste Worte bei der Ankunft von Moritz wohl nicht „Oh nein, unangenehm!“ gewesen. Anschließend droht sie bei einem klärenden Gespräch der Ex-Bekanntschaft: „Ich hau‘ dir gleich eine rein.“ Auch Karinas Bachelorette-Freundin Denise findet kritische Worte für Moritz‘ Verhalten, sodass diese verflossene Bekanntschaft wohl noch für einiges an Sendezeit sorgen könnte.
Ex-"Bachelor"-Kandidatin Dany Michalski kämpft wieder gegen den Krebs Anderswo gibt es mehr Bindung, so erhält „Haar-Fetischist“ Lorik von Denise eine Einführung zum Thema Extensions. Seine wichtigste Frage dabei: „Kann man daran auch ziehen?“
Bei der Ankunft der Schweizer Ex-Bachelorette Chanelle verschlägt es ihm dann beinahe die Sprache. „Ihre Haare sind durch den Wind gefuchtelt“, bemerkt der Connaisseur der natürlichen menschlichen Kopfbedeckung. Was für Gustav die Füße sind, sind für Lorik definitiv die Haare.
„Bachelor in Paradise“: Den ersten Kuss gibt’s bei Lorik und Denise Mit Chanelle zieht dann auch ein Beispiel für Mehrfachverwertung ein, denn die Schweizerin war nicht nur „Bachelorette“ in der Schweiz, sondern auch schon DSDS-Kandidatin im Jahr 2017. Währenddessen hat Maler Brian ein Date mit Karina, bei dem sie per Flugzeug durch die Lüfte schweben. Anders als in der vergangenen „Bachelorette“-Staffel kommt es dabei aber nicht zum Kuss, aber immerhin kann man sich gegenseitig riechen.
Haar-Kenner Lorik arbeitet derweil weiter an der Harmonie mit Denise und entlockt ihr den ersten Kuss der Staffel. Gleich danach betont er aber, dass sich dadurch nichts geändert hat, denn wer weiß schon, welche Haar-Besonderheiten noch im Laufe der Staffel in die Villa einziehen werden?
Zwischen Gustav und Denise Jessica gibt es ebenfalls erste Annäherungen, natürlich durch das Öffnen des Bikini-Oberteils. „Ich habe erst gedacht, er ist ein richtiger Holzfäller, aber er ist auch echt süß“, lautet das erste Fazit von Denise Jessica zum potenziellen Mann an ihrer Seite. Liebe ist eben eine rein subjektive Angelegenheit. Wenig später ist der wankelmütige Gustav aber schon eher an Karina interessiert, wie er im Gespräch mit Moritz einräumt. Aber auch Roxana finde er interessant. Er will sich einfach nicht festlegen.
Roxana muss „Bachelor in Paradise“ verlassen In der „Nacht der Rosen“ scheint also Drama vorprogrammiert, aber erst einmal serviert Dauer-Bachelor Paul Janke als Barkeeper die Cocktails – er kann allerdings nicht erobert werden. Unangenehm wird es dann beim Gespräch zwischen Chanelle und Moritz, weil der „nicht gecatcht“ ist von der Ex-Bachelorette. Ihm fehle die Anziehung, bemängelt der Casanova, der damit nach Folge eins schon zwei Frauen das Herz gebrochen hat. Keine guten Voraussetzungen für einen langen Verbleib bei „Bachelor in Paradise“.
Ähnlich schlecht, zumindest bei den Zuschauern, dürften auch die Voraussetzungen von Ioannis sein, der in seiner „Bachelorette“-Staffel mit unangenehmem Verhalten gegenüber Bachelorette Melissa auffiel. Bei den Kandidatinnen kommt er dennoch gut an – vor allem Chanelle und Roxana stürzen sich gleich auf ihn, in der Hoffnung auf eine Rose. Die Wahl des Neuankömmlings fällt auf die Ex-Bachelorette aus der Schweiz, möglicherweise auch, weil Roxana zuvor einräumte, dass sie noch nie in Griechenland war. Für die Frau, die auf den „amerikanischen Typ mit London“ steht, ist damit der Urlaub mit Partnersuche schon vorbei, bevor er so richtig begonnen hat.
Viel mehr bleibt von der ersten Folge „Bachelor in Paradise“ auch nicht hängen, doch der Grundstein für Drama, Eifersucht, Spaß und Emotionen ist gelegt. Ob dabei aber immer die Suche nach der wahren Liebe im Vordergrund steht, darf natürlich, wie in jeder TV-Kuppel-Show, bezweifelt werden.
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