Berlin (dpa) – Ihr Zauberwort lautete „SARMOTI“ – „Siegfried And Roy – Masters Of The Impossible“. Mit 27 weißen Tigern, Broadway-Glanz und atemberaubenden Illusionen vollführten sie im US-Glücksspielort Las Vegas ab 1990 ihre legendäre Show „Siegfried and Roy at The Mirage“. Millionen Zuschauer ließen sich im Laufe der Jahre davon faszinieren.
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Die Magier und Dompteure Siegfried Fischbacher und Roy Horn arbeiteten als die wohl berühmtesten und spektakulärsten ihrer Zunft. Bis zu dem Tag 2003, als der weiße Tiger Mantecore seinen Herren Roy lebensgefährlich verletzte. Mittlerweile sind beide Zauberkünstler tot. Der stark geschwächte Roy erlag am 8. Mai 2020 mit 75 Jahren einer Covid-19-Infektion, Siegfried starb am 13. Januar 2021 mit 81 Jahren an Krebs.
Wie konnten zwei einfache junge Männer aus Deutschland solch eine Weltkarriere verwirklichen? Der Frage geht Christian Jakob („Karl Lagerfeld – Eine Legende“) in seiner Doku „Siegfried und Roy – Der amerikanische Traum“ am Freitag (22.05 Uhr) auf Arte nach.
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Im Gespräch mit Freunden wie dem Sänger Heino und dessen Ehefrau Hannelore, mit Verwandten, Journalisten, Psychologen und dem Magier Hans Klok sowie bei viel altem Bildmaterial kommt Jakob zu einer schlüssig erscheinenden Erklärung: Es waren Elend und Armut des Weltkriegs und der Nachkriegszeit samt traumatisierter Soldatenväter, die in Siegfried aus dem bayerischen Rosenheim und Roy aus Nordenham bei Bremen (damals hieß er noch Uwe) den brennenden Wunsch nach Glamour und Großzügigkeit weckten.
Diesen Wunsch verfolgten beide dann willensstark, diszipliniert und zielstrebig – wobei Roy als Motor ihrer Entwicklung dargestellt wird. In Las Vegas brachte ihr Weg sie allerdings auch mit der Mafia in Kontakt. Fischbacher hatte 1959 auf dem Luxusliner „Bremen“ als Steward angeheuert. Dort lernte er den tiernärrischen Horn kennen, der als Page auf dem Schiff begonnen und den Geparden Chico mit an Bord geschmuggelt hatte. Schon bald verzauberten beide samt Raubkatze mit ihren Tricks die Passagiere.
Es folgten Auftritte im Hamburger Varieté Hansa-Theater, im „Lido“ in Paris und – als Durchbruch – 1966 vor dem Fürstenpaar in Monaco. Der Rest ist Geschichte, die beide Illusionisten mit weißen Raubkatzen auf ihren glamourösen Anwesen genossen haben. Öffentlich bekannten sie sich nie zu ihrer Homosexualität. Die Doku zeigt eine weitere Facette von Siegfried und Roy: die der liebevollen Familienmitglieder und großzügigen Spender für rumänische Waisenkinder.
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