"Die Höhle der Löwen": Wirbel um Menstruationsprodukt "Pinky"

  • Am Montag sorgten zwei männliche Gründer für Aufsehen bei „Die Höhle der Löwen“.
  • Sie stellten den Investoren ein Menstruationsprodukt vor.
  • Dafür gab es in den sozialen Medien viel Kritik.

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Ein vermeintlich problemlösendes Produkt aus „Die Höhle der Löwen“ sorgte in den vergangenen Tagen für zahlreiche Diskussionen und Kritik in den sozialen Medien. In der Sendung vom vergangenen Montag (12. April) stellten die selbsternannten „Frauenversteher“ André Ritterswürden und Eugen Raimkulow ihr Produkt „Pinky“ vor. Der pinke Plastik-Einweghandschuh soll es Frauen erleichtern, Hygieneartikel während der Menstruation hygienisch und problemlos zu entsorgen.

Das Gründerduo lernte sich 2007 bei der Bundeswehr kennen. Als Bewohner einer gemischten WG kamen die zwei Männer auf die Idee, das Leben der Damenwelt zu erleichtern. „Wenn man mit mehreren Frauen in einer WG wohnt und nur ein Badezimmer hat, ist ja klar, dass man auch mal den Blick in den Mülleimer werfen muss. Da hatten wir schon mehrmals den Fall, dass wir die typische Entsorgungsart, das Einwickeln in Toilettenpapier, gesehen haben. Nach einer Zeit riecht das unangenehm und das Papier nässt durch. Das ist ziemlich unangenehm“, erklärten sie in der Sendung.

Zwei Gründer wollen Frauen die Menstruation „erleichtern“

Mit „Pinky“ würden Tampons und Co. kein Hindernis mehr für die flexible Freizeitgestaltung darstellen. Das Duo wünschte sich zur Unterstützung zur Vermarktung ihres Produktes einen Löwen an ihrer Seite, der idealerweise 30.000 Euro für 20 Prozent ihrer Start-up-Anteile beisteuert und in Sachen Vertrieb und Marketing so richtig „Gas geben“ würde.

Besonders der faire Preis von 2,99 Euro pro Packung sowie das ansprechende Design und die innovative Natur von „Pinky“ überzeugten sofort alle fünf Investoren. „Dass da noch niemand drauf gekommen ist“, befand Ralf Dümmel sichtlich erstaunt. Er und Nils Glagau wollten aber auch aufgrund der mehr als „fairen Bewertung“ investieren. Am Ende entschied sich das „Pinky“-Team Ritterswürden und Raimkulow für den 54-jährigen Dümmel.

Derbe Kritik an Produkt und Gründern in den sozialen Medien

Deutlich weniger Begeisterung für das Produkt fand sich allerdings in den sozialen Medien, wo viele Zuschauer und Zuschauerinnen das Produkt als sexistisch und nicht nachhaltig betitelten. Ralf Dümmel postete auf Twitter stolz ein Foto mit den Gründern und freute sich über den Deal und die „Lösung für die Entsorgung von Damenhygieneartikeln“.

Darunter kritisierten zahlreiche Userinnen, dass das Produkt die Menstruation als etwas Ekelhaftes und Beschämendes darstellen würde. Eine Frau schrieb zum Beispiel: „Drei Männer ohne Plan von Menstruation wollen mir eine Lösung verkaufen, wo ich nie ein Problem hatte. Schämt euch. Ekelhaft ist nicht die Menstruation sondern euer Versuch diese als etwas schamerfülltes zu vermarkten. Zum Glück können wir euch mit unserem Nicht-Kauf abstrafen.“

Gründern wird Periodenshaming vorgeworfen

Häufig fiel der Begriff „Periodenshaming“. Eine weitere Nutzerin empörte sich: „Informieren sie sich mal lieber zum Thema #Periodenshaming bevor sie so ein rückständiges, unnötiges und sexistisches Produkt abfeiern! Und das auch noch von Ihnen, ich hatte bisher eher den Eindruck sie stehen für Nachhaltigkeit. Wohl kaum.“ Nicht nur unter Dümmels Beitrag häufte sich die Kritik an dem Produkt. Unter dem Hashtag #PinkyGate mehrten sich in den sozialen Medien wie Twitter, Instagram oder Tiktok zunehmend Negativkommentare zu dem vermeintlich revolutionären Produkt.

Mittlerweile meldeten sich auch die zwei Gründer in einem Video-Statement auf Instagram zu Wort. Darin stellen Ritterswürden und Raimkulow klar: „Selbstverständlich ist die Menstruation etwas ganz natürliches, wofür sich überhaupt niemand schämen muss oder sollte“. „Auf keinen Fall“ sei es ihre Absicht gewesen, im Fernsehen auszudrücken, „dass die Menstruation etwas Ekelhaftes sei“.

Ihr Ziel sei es ebenfalls, die Menstruation zu enttabuisieren. Ihr Bestreben hätten sie in der Sendung nicht dementsprechend rübergebracht. Das Duo wolle sich in Zukunft bewusster ausdrücken. © 1&1 Mail & Media/spot on news

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