„Was stimmt denn mit mir nicht?“, fragt sich Bachelorette Maxime Herbord am Mittwochabend unter Tränen. Verständlich, schließlich gehen ihr in Folge sechs gleich zwei Männer stiften. Nach einer kurzen Schockstarre dreht Maxime die Rose um und schmeißt ihrerseits einen Bewerber raus.
Wir kennen natürlich nicht das genaue Bewerbungsprozedere und haben keinen Einblick, wie schlussendlich aus einer jungen, unschuldigen Frau eine „Bachelorette“ wird. Aber nach nun sieben abgeschlossenen Staffeln können wir schon ein bisschen was über das Anforderungsprofil einer Bachelorette sagen.
Sie darf und soll sogar in vielfältigen Beziehungen stecken: Sie kann Geschwister haben, Eltern, Arbeitskollegen, Teamkameraden, eine Schippschwägerin, eine Haushaltskraft oder einen Geigenlehrer – nur eine partnerschaftliche Beziehung zu einem Mann ist tabu.
Weiterhin muss sie den gängigen TV-Schönheitsidealen entsprechen: Sie sollte kleiner sein als der Durchschnittsmann und ihr Body-Mass-Index darf genauso wenig von Frauenzeitschriftsvorstellungen abweichen wie ihr Taille-Hüfte-Verhältnis. Sie muss in Beruf oder Freizeit irgendeiner Beschäftigung nachgehen, von der sie in Gesprächen mit den Männern erzählen kann und sie sollte für ein paar Wochen Produktionszeit zur Verfügung stehen können. Das Verbüßen einer Haftstrafe während der Show wäre also eher hinderlich.
Maxime Herbord scheint einige diese Anforderungen zu erfüllen und könnte nun in aller Ruhe die ihr dargereichten Männer testen und am Ende einen mit nach Hause nehmen. Doch irgendwie scheint ihr das zu unterkomplex, wie sie zu Beginn von Folge sechs erklärt: „Ich hab’ von Anfang an gesagt: Ich weiß, was ich mag, was ich nicht mag und was zu mir passt und was nicht zu mir passt. Trotzdem gibt’s was in mir, was vielleicht das aussuchen möchte, was nicht so richtig zu mir passt. Es wird noch so kompliziert und spannend.“
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Maxime Herbord sucht das wahre Ich
Gut, wer die „Bachelorette“ kennt, weiß, dass da in puncto Spannung Selbst- und Fremdwahrnehmung nicht immer übereinstimmen. Maxime will aber trotzdem ein bisschen mehr auf ihr Gefühl hören, „wo ich hingezogen werde“. Die Jungs wiederum sollen sich so wohl bei ihr fühlen, dass sie „das wahre Ich so ein bisschen sehen kann“. Nun, dann gucken wir mal, ob diesmal so wohlgefühlt wird, dass man wahre Ichs sehen kann.
Ob es jetzt gleich „das wahre Ich“ ist, das man da sieht, ist vielleicht ein bisschen zu viel gesagt, aber RTL kennt zumindest die gängigen Möglichkeiten, herauszufinden, ob jemand beim Klippenspringen Angst hat: Klippenspringen.
Die Antwort: Maxime, Max und Dominik nein, Lars hat zumindest ein bisschen „Respekt vor der Wassertiefe“, denn von oben habe es gar nicht so tief ausgesehen. Gut, dass hier ein gewisser Überlebensinstinkt über etwaige Liebesgefühle siegt und so tauchen beim Klippenspringen genauso viele „Bachelorette“-Teilnehmer auf, wie zuvor ins Wasser gesprungen sind.
Für Maxime ist das aber nur Mindestvoraussetzung, doch auf der Suche nach den wahren Ichs wird sie bei den Herren nur unvollständig fündig. Bei Lars kommt sie nicht so recht weiter, Dominik hingegen gibt ihr den verdeckten Hinweis, dass unter den anderen wahren Ichs auch ein paar falsche Ichs sein könnten. In puncto Ernsthaftigkeit gebe es nämlich den einen oder anderen, bei dem Maxime noch einmal nachhaken sollte.
Doppel-Rückschlag für die Bachelorette: Zwei Herren wollen gehen
Das macht sie dann auch und beginnt bei ihrer Recherche beim Abendbrot mit Max. Allerdings wäre es für Maxime sicher hilfreicher gewesen, wenn sie in der Herren-Villa begonnen hätte.
Dort liegt nämlich Julian herum und gibt folgendes Statement ab: „Ich hab’ Interesse an ihr, ich weiß aber nicht, ob es für mich reicht, Nummer eins. Nummer zwei, finde ich einfach, dass sie ziemlich unreif wirkt und nicht wirklich immer was zu sagen hat. Da gibt’s mehrere Punkte, wo ich sage: Man muss mit ihr sprechen, sie darauf aufmerksam machen, Kommunikation ist wichtig.“ Es könne aber natürlich auch an der Gruppensituation liegen, dann sei sie aber nicht die Person, die zu ihm passt.
Für den Schnitt und das Storytelling sind solche Aussagen natürlich pures Gold, aber da Maxime davon noch nichts weiß, sucht sie erst einmal bei einem Einzeldate bei Zico weiter. Beim Imkern und einem anschließenden Bad in der Wanne soll sein wahres Ich zum Vorschein kommen. Ob er „ein kleiner Aufreißer“ sei, will Maxime wissen, doch die Frage geht nach hinten los: „Ich glaub’, ich hab ihn da richtig mit getroffen“, stellt Maxime im Nachhinein fest. „Er war sehr, sehr ehrlich heute“, findet Maxime aber offenbar immerhin ein wahres Ich.
Das glaubt Maxime auch beim Karaoke-Singen mit Raphael gefunden zu haben, bis dahin also ein akzeptables Ich-Suchergebnis. Tony hingegen zeigt sein wahres Ich in einer für Maxime überraschenden Weise: „Es fühlt sich eher an wie ein Männerurlaub“, erklärt Tony, dass ihm „emotional fast alles fehlt“. Tony ist also raus und auch Julian quengelt in der Villa weiter wegen der Haltungsbedingungen der Herren: „Es ist irgendwie alles schon so ausgelutscht“, findet Julian und auch mit Maxime läuft es nicht so. Er findet sie „nett und süß“, aber eben nicht mehr als das. Deshalb will er ihr bekannt geben, dass er sie, die Villa und die Show verlassen möchte.
Maxime Herbord: „Was stimmt denn mit mir nicht?“
Beim gemeinsamen Platten-Hören sollte er dazu Gelegenheit bekommen: „In der Villa komm ich gar nicht zurecht“, beginnt Julian seine Exodus-Rede und ergänzt: „Ich kann einfach echt nicht mehr.“ Maxime versucht noch, ihn umzustimmen, kann ihn aber natürlich nicht gegen den Willen seines wahren Ichs an sich binden. „Ob das Sinn macht, dass ich diese Rolle habe?“, fragt sich Maxime und hakt noch einmal unter Tränen bei sich selbst nach: „Was stimmt denn mit mir nicht?“
Offenbar hat Julians Abgang sie sehr mitgenommen, doch bei der Nacht der Rosen zeigt sich Maxime wieder angriffslustig und macht das Beste aus der Situation: „Sonst nippte ich ja nur an meinem Glas und heute hab ich mal eine andere Strategie ausprobiert.“
Damit meint Maxime offenbar nicht nur den Alkohol. Irgendwann bittet sie Zico vor die Tür und erklärt ihm: „Ich hab’, glaub’ ich, so ein bisschen unsere Chance verpasst.“ Der reagiert wissend und umgehend und gibt ihr einen Kuss, der dank ihres Entgegenkommens zu einem längeren Kuss werden sollte.
Da auch der Rest der Truppe die Kuss-Szenen irgendwann mitbekommt, ist dramaturgisch diesmal fast alles drin in dieser Folge. Nicht mehr drin ist hingegen Lars, denn Maxime ist trotz des Doppelverlusts der Meinung, dass auch ein dritter Abgang der Show keinen weiteren Schaden zufügen kann.
Erst Läster-Attacke, dann Abgang: "Bachelorette"-Favorit schmeißt endgültig hin
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