Eine KritikvonRobert Penz Diese Kritik stellt die Sicht des Autors dar. Hier finden Sie Informationen dazu, wie wir mit Meinungen in Texten umgehen.
Auch 2022 müssen wieder acht mehr oder weniger Prominente in der Küche um den „Goldenen Cupcake“ sowie um 10.000 Euro für den guten Zweck kochen. In der Berliner Malzfabrik gilt es, in jeder Ausgabe drei Aufgaben zu meistern, die anschließend von den Juroren Bettina Schliephake-Burchardt und Christan Hümbs – Tortenmeisterin und „Pâtissier des Jahres“ – auf den Gaumen gehoben wurden.
Punkte werden vorrangig nach Optik und Geschmack, aber auch nach Technik und Schwierigkeitsgrad vergeben. Moderiert wird „Das große Promibacken“, das am Ende jeder Folge ein Sternchen verlassen muss, einmal mehr von Enie van de Meiklokjes.
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Bekannte Gesichter und wenig Backerfahrung Die Kandidaten? Tatsächlich sind ein paar bekannte Gesichter dabei. In der ersten Folge liebliches Naschwerk hatten Evelyn Burdecki (Reality-Star), Sven Ottke (Ex-Boxer), Jenny Elvers (Moderatorin & Schauspielerin), Faisal Kawusi (Comedian), Natalie Avelon (Schauspielerin), Hardy Krüger jr. (Schauspieler), Sarah Harrison (Influencerin) und Detlef Soost (Choreograf und Fitness-Coach) zu backen.
„Das ist meine erste große Backerfahrung“, gestand Harrison zu Beginn der Küchen-Competition, während Avelon unsere Erwartungen in Sachen Intellektualität triggerte: „Ich mag Kanten kantig und eckig und wenn’s rund ist, dann rund“. Die Ambitionen und Motivationen? Unterschiedlich.
Jenny Elvers, deren Vater Konditor ist, offenbarte etwa, dass sie sich bis dato eher wenig für die Materie des Altvordern interessiert habe. Soost, zu Beginn bereits mächtig am Schwitzen, gab als oberste Maxime für das „Promibacken“ wiederum an, primär ruhig bleiben zu wollen.
Burdecki in Teufels Küche Evelyn Burdecki, die an sich – so wie alle anderen Kandidaten auch – zuvor von einem Konditor gecoacht wurde, geriet bereits bei der ersten Aufgabe in Teufels Küche. Innerhalb von zwei Stunden galt es, das eigene Lieblingsrezept zu backen.
Während Improvisator Krüger erstaunlich professionell an seinen italienischen Hörnchen mit Vanillecreme bastelte, Ottke sich, weil er auf die Butter vergaß, nah am technischen K.O. wähnte, und Streber Soost sein Limetten-Kokos-Biskuit mit Leidenschaft modellierte, ging bei Burdeckis Käsekuchen jede Menge schief.
Protipp: Es ist immer ganz gut, das Eigelb vom Eiweiß zu trennen, wenn es heißt „Eigelb hinzufügen“. Auch die eigene Schrift lesen zu können, ist beim Kochen nach eigenem Rezept ein veritables Asset mit gewissen Vorteilen. „Das ist echt blöd, das wäre so ein schöner Kuchen geworden“, so Burdecki am Ende ihres ersten kulinarischen Ausflugs.
"TV total": Fernsehen von gestern für billige Lacher Das hielt den Reality-TV-Star nicht davon ab, sein Werk bei der anschließenden Juryverkostung als „wunderschönen Käsekuchen“ zu verkaufen. „Lecker, oder?“, versuchte Burdecki die Juroren, deren Gaumen gerade etwas herausgefordert wurden, noch in letzter Sekunde zu beeinflussen.
Faisal Kawusi brach hinten weg vor Lachen. „Der Mürbteig ist nicht durchgebacken“, konstatierte Schliephake-Burchardts weniger humorvoll. Auch Feinbäcker Hümbs war nicht wirklich angetan.
Burdecki: „Es ist ein bisschen geschmilzt“ „Es sind so viele Kackschritte“, hörte man Soost irgendwann in der Küche sagen. Oder sagte er Backschritte? Es ging jedenfalls drunter und drüber. In Aufgabe zwei, der technischen Prüfung, mussten die beschürzten Protagonisten jetzt Franzbrötchen fertigen – ein mit Zucker und Zimt gefülltes Plunderteig-Feingebäck, das vorrangig in Hamburg kredenzt wird.
„Noch nie gehört“, ließ uns Burdecki wissen, die ja mehr auf Brot als auf Brötchen steht. „Und was heißt denn‚ die Butter anwirken?‘“, wollte Jenny Elvers wissen.
Während Ex-Boxer Ottke gerade 250 statt 25 Gramm Mehl verarbeitete, geriet Soost erneut ins Schwitzen: „Wow, ich zittere richtig, ey, Alter, ey!“, so der Choreograf, der ruhig bleiben wollte. Und Burdecki? Sie stellte das gekühlte Stück Butter unabsichtlich auf den warmen Herd, was sie jedoch cool mit einem „Es ist ein bisschen geschmilzt“, herunterspielte.
Generell schien sich die Blondine bei den Franzbrötchen ein wenig viel zu verfranzen. „Ja, das sieht falsch aus“, fand auch Harrison, die einen Sprung bei Burdeckis Franzbrötchen vorbeischaute. „Eigentlich müssten die hier jetzt noch ein bisschen liegen, aber das werde ich jetzt nicht schaffen“, meinte Burdecki, die ihre Plunderteigteile längst in den Ofen hätte schieben sollen.
Dass es in ihrer Ecke so extrem stank, konnte sie sich erst erklären, als sie bemerkte, dass sie einen Plastikfilter halb abgefackelt hatte. Essenzieller Tipp für all jene, die es im Leben zu etwas bringen wollen: Die Franzbrötchen vorsichtig flachpressen, bevor man sie in den Ofen schiebt!
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„Ich würde sie ungern zu Ende essen“ „Alter Falter! Das hat mit Franzbrötchen nichts zu tun“, ging Juror Hümbs mit Burdeckis Output hart ins Gericht – nicht wissend, dass es sich um das Backwerk der Blonden handelte, da blind verkostet wurde. Soost hätte sich bei so einem Befund vermutlich die Kugel gegeben, doch Burdecki lachte nur.
Auch Schliephake-Burchardts „Die sind schwer bekömmlich. Ich würde sie ungern zu Ende essen“, konnte der Phlegmatikerin wenig anhaben. Krüger, der Hümbs Franzbrötchen-Backanleitung nur partiell befolgte, bekam von der Jury ebenso sein Fett weg.
Lediglich für Harrisons goldgelbes Plundergebäck gab’s genuines Lob. Burdeckis Franzbrötchen landeten jedenfalls abgeschlagen auf dem letzten Platz, Harrisons auf dem ersten. „Mit dem Franzbrötchen kannst du bei mir anfangen. Hervorragende Arbeit“, lobte Hümbs das Werk der zweifachen Mutter.
Burdecki: Tiefenentspannt, aber ahnungslos In der letzten Runde galt es, noch etwas zu zaubern, das die eigene Persönlichkeit, den eigenen Charakter widerspiegelt. Während Soost sich den „Ghettoblaster“, der passionierte Golfer Ottke ein Golf-Sujet und Elvers die Heidekönigin als Motiv wählten, war für Burdecki klar, dass es ein Lippenstift ist, der ihre Persönlichkeit repräsentiert.
„Ich glaubd, ich bin jetzt reingekommen und tiefenentspannt“, meinte sie, ehe sie sich ihrer Torte widmete. „Man merkt, dass sie zu Hause nicht viel gemacht hat und nicht viel Ahnung vom Backen hat. Aber sie ist auf jeden Fall willig“, offenbarte zuvor Burdeckis Backcoach in einem Einspieler. Okay.
Es wurde gestürzt, gefüllt, geschichtet und geflucht. „Die Buttercreme ist richtig geil. Die ist ein Monster“, geriet Soost in Ekstase. Weniger Ekstase, dafür mehr Chaos begegnete man in der Burdecki-Ecke der Küche.
Ist Evelyn Burdecki schlauer als die Deutschen? Ergebnis in TV-Show überrascht „Ich krieg den Kuchen nicht raus und weiß nicht, warum“, jammerte die 34-Jährige, deren Teig festklebte. „Hast du das Blech gefettet?“, wollte Jurorin Schliephake-Burchardts.
„Blech gefettet, Blech gefettet – poah ey, was will die Alte von mir und vor allem: Was zur Hölle meint sie mit Blech gefettet“, schien sich Burdecki zunächst gedacht zu haben, ehe sie sich dann doch lieber für ein knappes „Neee!“ entschied. Während Ottkes „Golf Champ“-Motivtorte aus Wiener Biskuit mit Vanille-Buttercreme und Himbeergelee bereits nahezu fertig war, musste Burdecki noch einmal von vorne beginnen.
Dass die Promis mit Deko-Elementen arbeiten durften, machte die Sache nicht nur einfacher, sondern ließ das Backwerk auch schnell mal gut aussehen. Aber einfach so eine Tafel Rittersport unter die Zugbrücke einer Playmobil-Ritterburg legen, spielte es auch wieder nicht.
„Großer Respekt, da du ja noch mal von vorne anfangen musstest und hier überhaupt ein Lippenstift liegt“, so Juror Hümbs zu Burdecki, deren einzelne Komponenten der Torte sogar gelobt wurden. Richtig viel Anerkennung ernteten Krügers Motivtorte „Kunst am Kuchen“ in Form einer Leinwand sowie Harrisons „Traumschloss“, das an ein pinkes Neuschwanstein erinnerte und vorrangig aus Deko-Elementen bestand.
„Das große Promibacken“: Die einzig Unterhaltsame fliegt raus „Ich bin Vollblut-Mama von zwei Prinzessinnen“, erklärte Harrison, die ihre Kids beim Influencen schon auch mal vor die Kamera holt, das Motiv ihrer süßen Architektur. Harrison wurde am Ende der Sendung auch zur „Bäckerin der Woche“ gekürt, was die 30-Jährige tatsächlich ein wenig zu freuen schien.
„Leider ist es einer nicht gelungen, so richtig Fuß zu fassen. Schon die ersten beiden Aufgaben waren eine ziemliche Herausforderung und so einiges ist schiefgelaufen“, resümierte jetzt Jurorin Schliephake-Burchardts, noch ohne einen Namen zu nennen.
Doch Burdecki überzuckerte natürlich, dass sie gemeint war. „Ich kann einfach besser Kalorien konsumieren als Kalorien fabrizieren“, meinte sie, bevor die Jury konkret wurde: „Mit nur 19 Punkten müssen wir uns daher heute leider von Evelin verabschieden.“
Burdecki musste also bereits nach der ersten Ausgabe der neuen Staffel die Show verlassen. Damit holte man die unterhaltsamste Person aus einer Schar an ehrgeizigen Streberinnen und Musterknaben heraus. Die kühle Blonde selbst nahm’s wieder einmal gelassen. „Wenigstens kann ich jetzt rühren“, so ihr Fazit am Ende der Sendung.
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