Warten auf die dritte Staffel der erfolgreichen Krankenhausserie „Charité“: Die sechs neuen Folgen über das weltberühmte Berliner Klinikum sind ab dem morgigen 12. Januar immer dienstags um 20:15 Uhr in Doppelfolgen im Ersten zu sehen. Die Fortsetzung spielt 1961, im Jahr des Mauerbaus.
Neben Nina Kunzendorf (49), Philipp Hochmair (47) und Uwe Ochsenknecht (65, „Willkommen bei den Hartmanns“), die die realen Figuren der Kinderärztin Ingeborg Rapoport (1912-2017), des Serologen Prof. Otto Prokop (1921-2009) und des Gynäkologen Prof. Helmut Kraatz (1902-1983) verkörpern, spielt Schauspielerin Nina Gummich (29, „Allein unter…“) die fiktive junge Ärztin und leidenschaftliche Krebsforscherin Dr. Ella Wendt.
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erklärt die Schauspielerin, was sie mit der Zeit des Mauerbaus verbindet, warum sie sich bei der Vorbereitung auf die Rolle wie eine Prinzessin fühlte und wie hart sie für die Medizinkenntnisse büffeln musste.
Was wussten Sie vor den Dreharbeiten von der Charité?
Nina Gummich: Dieses Krankenhaus ist vermutlich fast jedem ein Begriff. Würde man es auf die Hotelsprache übertragen, wäre es wohl das erste Haus am Platz.
Waren Sie schon mal dort?
Gummich: Ja, einmal mit ungefähr 15 Jahren. Damals hatte ich mich bei einem Stunt im Rahmen von Dreharbeiten leicht am Arm verletzt. Damals hatte ich zwar auch schon das Gefühl, an einem besonderen Ort zu sein. Aber davon, was die Serie „Charité“ erzählt, wie lange es dieses Krankenhaus schon gibt, welche unglaubliche Entwicklung es durchlaufen hat und welchen politischen Umständen das Personal ausgesetzt war, davon hatte jemand wie ich, der vor 29 Jahren auf die Welt gekommen ist und nur das neue Gebäude kennt, absolut keine Ahnung.
Was reizt Sie an der Serie, die diesmal in der Zeit der Berliner Mauer spielt?
Gummich: Ich hatte große Lust, das zu spielen, gerade auch in dieser Zeit. Einerseits, weil Frauen damals eine etwas größere Klappe haben durften, weil sie schon emanzipierter waren, als in den ersten beiden Staffeln. Außerdem ist es eine Zeit, die zum Beispiel meine Eltern betrifft und der ich mich dadurch vielleicht ein bisschen näher fühle.
Haben Sie sich Informationen von Ihren Eltern geholt?
Gummich: Ja, auch. Je älter man wird, desto mehr fängt man aber auch an, darüber nachzudenken. Ich habe in den vergangenen Jahren aber auch einige Mauerfilme gedreht. Aber auch durch den Shutdown konnte ich ein bisschen Erfahrungen mit geschlossenen Grenzen sammeln. Ich erlebe es ja gerade zum ersten Mal, dass irgendetwas in der Art nicht erlaubt ist. Das kam in meiner Generation noch nicht vor. Wir mussten uns eher überlegen, wo wir uns selbst Grenzen setzen, weil es die ja fast nicht mehr gab.
Sie spielen die junge Ärztin und Forscherin Dr. Ella Wendt. Wäre Ärztin für Sie eine berufliche Alternative zur Schauspielerei gewesen?
Gummich: Nein. Vielmehr habe ich bei diesem Dreh erneut festgestellt, dass ich dafür gänzlich ungeeignet bin. Dem Arzt, der mir alles erklären sollte, habe ich dann irgendwann auch gesagt, dass er nicht zu viele Fachbegriffe nutzen, sondern es wie bei der „Sendung mit der Maus“ erklären soll. Inhaltlich war es wirklich viel Arbeit, zu verstehen, woran meine Rolle forscht. In mein Berufsfeld Film und Fernsehen passe ich da schon sehr viel mehr.
Wie gefällt Ihnen das Styling der Rolle?
Gummich: Das Styling gefällt mir sehr gut. Außerdem helfen Kostüm und Maske schon sehr dabei, in eine ganz neue Rolle zu schlüpfen. Diesmal musste es auch recht schnell gehen. Ich hatte gerade die Serie „Das letzte Wort“ abgedreht und war noch dunkelhaarig. Dann hatten wir drei Tage Zeit, um mich optisch in Dr. Ella Wendt zu verwandeln.
Nach acht Stunden beim Friseur waren die Haare umgefärbt und die Maskenbildnerin hatte eine Halbperücke hergestellt, die nicht mal dem Team aufgefallen ist. Dann bin ich nach Prag gefahren und kam in einen Raum eines alten Schlosses, in dem sieben Schneider, Ankleider und Kostümbildner ihre Arbeit machten. Überall hingen Stoffe und es war alles maßgeschneidert. Da fühlt man sich schon wie eine Prinzessin.
Interessieren Sie sich auch privat für Mode?
Gummich: Ja. Mir geht es dabei aber immer mehr darum, dass die Kleidungsstücke aus guten Stoffen und fairem Handel stammen. Außerdem achte ich darauf, nicht zu viel zu konsumieren. Wenn ich so viel drehe und angekleidet werde wie jetzt gerade, laufe ich privat als Ausgleich ganz gerne in Jogginghose und Hoodie herum. Mich begeistert es aber sehr, wenn jemand von Mode so richtig viel Ahnung hat, von solchen Menschen lasse ich mich dann auch für Veranstaltungen anziehen, wie zum Beispiel von meiner wunderbaren Stylistin Romina Mann.
Haben Sie sich ein Souvenir von den „Charité“-Dreharbeiten mitgenommen?
Gummich: Ja, ich habe tatsächlich etwas mit nach Hause genommen. In Prag gab es rund um den Drehort die besten Bäckereien und Süßigkeitenläden, die man sich nur vorstellen kann. Und davon habe ich eine große Ladung für die ganze Familie und Freunde bestellt und mitgebracht. Das ist natürlich kein Souvenir, das bleibt, sondern eines, das schnell aufgegessen wird, gefreut hat es aber alle.
Unter anderem spielt Rostock-„Polizeiruf“-Star Uwe Preuss (geb. 1961, Rolle: Fritz „Pflaster“ Krug) in der neuen Staffel mit. Wie war es hinter den Kulissen mit ihm?
Gummich: Mit Uwe ist es immer sehr lustig. Er ist aber auch der größte Geschichtenerzähler, den ich kenne. Zum Abschluss der Dreharbeiten hat er mir sein druckfrisches Buch geschenkt. Das habe ich im Urlaub gelesen und kann es nur wärmstens empfehlen.
Schauspieler Franz Hartwig (geb. 1986, „Der Pass“) ist als Dr. Curt Bruncken zu sehen. Sie haben viele Szenen zusammen. Wie war die Zusammenarbeit?
Gummich: Er ist wirklich ein grandioser Schauspieler und bringt so viel mit, dass man auf die Welle sofort aufspringen und mitsurfen kann. Außerdem war er immer perfekt vorbereitet, hatte viele neue Ideen und einfach jede Menge kreative Energie.
Bekannt wurden Sie mit der „Allein unter…“-Reihe. Wie ist der Kontakt heute mit ihrem Filmpapa Hannes Jaenicke (60)?
Gummich: Wir haben wenig Kontakt, aber wenn wir uns sehen, freuen wir uns sehr. Er hat inzwischen ja schon achtmal meinen Vater gespielt. Meinen aller ersten Film [„Ein Vater zu Weihnachten“] habe ich mit neun Jahren auch mit ihm gedreht. Uns verbindet wirklich eine lange Zeit… Das ist ein guter Hinweis, ihn mal wieder anzurufen.
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