Queen Elizabeth II. ist die bekannteste Adelige der Welt. Kein Wunder, immerhin sitzt sie seit fast 70 Jahren auf dem Thron. Aber haben Sie schon mal von den folgenden Fakten über die britische Monarchin gehört?
Im Jahr 1952 bestieg Queen Elizabeth II. nach dem frühen Tod ihres Vaters den Thron – und sitzt dort bis heute. Etliche Premierministerinnen und -minister gingen bei ihr ein und aus. Über sie wurden Bücher geschrieben, ihr Leben wurde verfilmt – sie selbst stand schon mal neben Daniel Craig vor der Kamera. Bitte was? Doch, richtig gelesen.
Auch die folgenden Punkte, die wir pünktlich zur diesjährigen „Trooping the Colour“-Parade zusammengetragen haben, könnten überraschen.
Die Queen zierte schon so manches Magazin- oder Zeitschriftencover. In den meisten Fällen druckten diese aber einfach Pressefotos von ihr ab oder Bilder, die bei offiziellen Terminen aufgenommen wurden. 2016 ließ sie sich aber extra für einen Magazintitel ablichten. Der Anlass war ihr 90. Geburtstag. Gemeinsam mit ihren geliebten Hunden posierte sie da für Starfotografin Annie Leibovitz. Die entstandenen Bilder wurden auf und im Hochglanzmagazin „Vanity Fair“ exklusiv abgedruckt.
2. Ein privater Friedhof für ihre Corgis
Ihre Hunde, vornehmlich Corgis und Dorgis (eine Mischung aus ersteren und Dachshunden), und ihre Pferde bedeuten der Queen alles. Schon als Kind besaß sie die ersten Corgis und zeit ihres über 95-jährigen Lebens waren es insgesamt mehr als 30 Stück. Die verstorbenen Vierbeiner liegen auf dem Gelände des Landsitzes Sandringham in der englischen Grafschaft Norfolk begraben. Dort finden sich Grabsteine der Corgis Susan, Sugar und Heather.
Gelände von Sandringham, Norfolk: Die Gräber der Corgis Susan, Sugar und Heather. (Quelle: Anwar Hussein/Getty Images)
Ob tatsächlich alle Hunde der Queen dort bestattet wurden, ist nicht bekannt. Doch kurz nach dem Tod ihres Ehemannes Prinz Philip am 9. April musste Elisabeth erneut von einem vierbeinigen Gefährten Abschied nehmen. Seit Anfang dieses Jahres leisteten zwei neue Dorgiwelpen der Königin Gesellschaft. Sohn Andrew schenkte sie ihr als Philip längere Zeit im Krankenhaus war. Einer der beiden Hunde starb im Mai.
Die Queen hat den Friedhof aber nicht anlegen lassen. Royale Haustiere werden dort bereits seit 1887 beigesetzt. Königin Victorias Collie war der erste dort begrabene Hund.
3. Kosenamen der Queen
Getauft wurde die Queen auf die drei Vornamenamen Elizabeth Alexandra Mary. Als sie noch ein kleines Mädchen war, wurde sie von ihrer engsten Familie „Lilibet“ genannt. So habe sie selbst als Kleinkind ihren Namen ausgesprochen, als die das Sprechen gerade lernte, heißt es.
Lilibet ist nicht der einzige Kosename der Queen. Ehemann Philip soll sie „Sausage“ (Deutsch: Würstchen) genannt haben. Doch nicht nur das, manchmal nannte Philip seine Frau auch „Cabbage“ (Deutsch: Kohlkopf). Angeblich soll „Cabbage“ von der französischen Aussage der Zuneigung „mon petit chou“ kommen. Auf Englisch übersetzt bedeutet dies eben „mein kleiner Kohlkopf“.
Übrigens: Am 4. Juni 2021 wurde das Töchterchen von Prinz Harry und Herzogin Meghan geboren. Zu Ehren der Queen und Harrys verstorbener Mutter, nannte es das Paar Lilibet Diana.
4. Prinz Philip war ihre Jugendliebe
In ihren vor zwei Monaten verstorbenen Ehemann Prinz Philip hat sich die Queen schon mit 13 Jahren verliebt. Damals traf sie erstmals auf den damals 18-jährigen Prinzen von Griechenland und Dänemark. Prinzessin Elizabeth soll sich direkt in ihn verliebt haben, es folgte ein jahrelanger Briefwechsel.
Am 9. Juli 1947 wurde die Verlobung der beiden bekannt gegeben. Wenige Monate später, am 20. November 1947, folgte die royale Hochzeit in der Westminster Abbey in London. Als Philip in diesem April starb, waren die beiden über 73 Jahre lang verheiratet.
20. November 1947: Prinzessin Elizabeth und Prinz Philip bei ihrer Hochzeit. (Quelle: IMAGO / ZUMA/Keystone)
Königin Victoria ist übrigens die gemeinsame Ururgroßmutter von der Queen und von Prinz Philip.
5. Passionierte Autofahrerin
Die Queen kennt sich mit Autos aus und das schon seit viele Jahrzehnten. Als 18-Jährige trat sie währen des Zweiten Weltkriegs dem Heimathilfsdienst „Auxiliary Territorial Service“ bei. Dort ließ sie sich zur LKW-Fahrerin und Automechanikerin ausbilden. Auch mit über 90 Jahren wird sie von Paparazzi immer mal wieder hinterm Steuer eines Range Rovers abgelichtet. Zumindest wenn sie die Zeit in Windsor verbringt, lenkt sie gern auch selbst den Wagen – stets mit Sonnenbrille auf der Nase und einem Seidentuch auf dem Kopf.
Die Queen hinterm Steuer: Die Monarchin fährt auch gern selbst Auto. (Quelle: IMAGO / Paul Marriott)
Was sie hingegen nicht braucht, ist ein Führerschein. Genauso wenig übrigens wie einen Ausweis, denn alle britischen Ausweise sind in ihrem Namen ausgestellt.
6. Sie war schon mal Bondgirl
2013 erhielt Queen Elizabeth II. bei der Verleihung der British Academy Film Awards einen Ehrenpreis für ihre Unterstützung der britischen Filmindustrie. Während der Zeremonie als „unvergesslichstes Bondgirl aller Zeiten“ bezeichnet. „Die Queen, ein Bondgirl?“, mögen Sie nun denken. So ist es. Sehen Sie doch selbst.
In dem Kurzfilm „Happy and Glorious“ spielte sich die Queen an der Seite von „James Bond“-Darsteller Daniel Craig selbst. Der gut sechsminütige Film wurde 2012 bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in London gezeigt.
7. Die Queen ist eine Rekordhalterin
Elizabeth II. ist derzeit die dienstälteste amtierende Monarchin der Welt. Seit dem 10. September 2015 sitzt sie außerdem länger auf dem Thron als jeder andere britische Monarch. Bis zu diesem Datum hielt ihre Ururgroßmutter, Queen Victoria, den Rekord. Queen Elizabeth II. ist seit über 68 Jahren im Amt.
Sie gilt außerdem als das am weitesten gereiste Staatsoberhaupt der Geschichte und sorgte mit der Fernsehübertragung ihrer Krönungszeremonie für einen Boom in der damals noch jungen Branche. Die Zahl der Fernsehgeräte steigerte sich im Juli 1953 von wenigen Hunderttausend auf vier Millionen.
8. Die royale Handtasche
Die Taschen der Queen stammen von der britischen Marke Launer. Laut „Reader’s Digest“ soll sie über 200 Modelle besitzen – und sie sind ein echtes Mysterium. Darin sollen sich unter anderem Minzbonbons, Hundekekse, eine Lesebrille und Lippenstift befinden. Angeblich hat sie auch immer einen Haken dabei, der sich am Tisch befestigen lässt und an dem sie ihre Tasche aufhängen kann. Außerdem wird schon seit vielen Jahren berichtet, dass royale Accessoire diene auch zur Kommunikation.
Queen Elizabeth II. im Jahr 2010 in Kanada: Ihre klassische Handtasche gehört immer dazu. (Quelle: John Stillwell – Pool/Getty Images)
Die Monarchin benutze es, um ihre Angestellten bei offiziellen Terminen über ihren Gemütszustand zu informieren. Hängt die Tasche über ihrem linken, gebeugten Arm, ist alles wunderbar. Schiebt sie sie während eines Gesprächs auf den rechten Arm, bedeute dies, dass sie gehen möchte. Steht die Tasche gar auf dem Boden, wolle sie erlöst werden, so heißt es. Stellt sie die Tasche bei einem Dinner auf dem Tisch, so möchte sie die Veranstaltung innerhalb der nächsten fünf Minuten beenden.
9. Zwei Geburtstagsfeiern im Jahr
Ihren eigentlichen Geburtstag am 21. April feiert die Queen im Privaten. Doch Jahr für Jahr wird ihr Ehrentag ein zweites Mal zelebriert: am zweiten Samstag im Juni. Während es ihr zu Ehren im April „nur“ 41 Salutschüsse im Hyde Park, 21 im Park von Windsor und 62 abgefeuert vom London Tower gibt, findet im Juni die „Trooping the Colour Parade“, eine offizielle Militärparade statt. Dies ist ihr offizieller Geburtstag.
Warum dies so ist, lässt sich schnell erklärten: Diese Regel wurde bereits vor sehr langer Zeit eingeführt. So wurde König Edward VII. am 9. November 1841 geboren. Um die Feierlichkeiten angenehmer zu machen, verlegte man sie in den Sommer, wo man auf besseres Wetter bei der „Trooping the Colour Parade“ setzen konnte.
Bis zu ihrem 60. Geburtstag nahm Queen Elizabeth selbst – wie üblich zu Pferde – an der Zeremonie teil. Mittlerweile reitet sie nicht mehr und fährt in einer Kutsche mit oder betrachtet das Szenario von einer Tribüne aus. Direkt nach der Parade schaut sie sich gemeinsam mit der Familie vom Balkon aus an, wie Flugzeuge der Royal Air Force den Buckingham-Palast überqueren.
9. Juni 2018: Die Royals bei der Trooping-the-Colour-Parade. (Quelle: imago images / ZUMA Press)
Wie im vergangenen Jahr findet auch die diesjährige „Trooping the Colour“-Parade aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie im sehr viel kleineren Rahmen auf dem Gelände von Schloss Windsor statt. Im kommenden Jahr soll sie zum 70-jährigen Thronjubiläum bereits am 2. Juni mit rund 1400 Soldaten und 400 Musikern stattfinden, dann auch wieder in London.
10. Die Queen und die Premiers
„Die Königin hat auch eine besondere Beziehung zum Premierminister, sie behält das Recht, ihn zu ernennen und trifft sich auch regelmäßig mit ihm“, heißt es auf der offiziellen Homepage des Königshauses. Ja, und ernannt und getroffen hat sie während ihrer langen Amtszeit schon viele Regierungschefs und -chefinnen.
Queen Elizabeth II. und Winston Churchill am 23. März 1950. (Quelle: IMAGO / United Archives International)
Boris Johnson ist der 14. Premierminister, der Woche für Woche bei der Queen zur Audienz vorspricht. Der erste war Winston Churchill in seiner zweiten Amtszeit. Nicht mit allen soll sie sich gut verstanden haben, besonders ihr Verhältnis zu Margaret Thatcher galt als angespannt.
11. Die Queen hat 30 Patenkinder
Queen Elizabeth ist 30-fache Taufpatin. So etwa von Alexander II. von Jugoslawien. Er wurde 1945 in der Londoner Westminster Abbey getauft. Neben der Queen, die damals noch Prinzessin war, wurde auch ihr Vater König George VI. Taufpate von Alexander. Elisabeth war zu diesem Zeitpunkt erst 19 Jahre alt, Alexander ist ihr zweites Patenkind.
Außerdem ist die Queen Patin von David Armstrong-Jones, ihrem Neffen und Sohn ihrer 2002 verstorbenen jüngeren Schwester, Prinzessin Margaret. Er wurde 1961 geboren. 1964 wurde Charles Spencer, der jüngere Bruder von Prinzessin Diana, geboren – auch seine Patin ist die Queen. 1983 wurde Elizabeth II. außerdem Taufpatin der griechischen Prinzessin Theodora.
12. Viel stillhalten
Während ihrer langen Zeit als Königin posierte Elizabeth II. für mehr als 120 Porträts. Das neueste Gemälde von sich selbst enthüllte die Queen im November 2018 auf Schloss Windsor.
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Es zeigt die Monarchin im White Drawing Room in Windsor und wurde zum 75-jährigen Jubiläum des RAF-Regiments gemalt.
Möglicherweise ist im nächsten Jahr wieder mit einem neuen Portrait der Queen zu rechnen. Denn dann feiert sie ihr 70-jähriges Thronjubiläum. Dafür ist bereits einiges geplant, die Hoffnung ist da, dass das Fest dann auch wieder ein einem größeren Rahmen stattfinden kann. Nun heißt es aber erst noch einmal: „Trooping the Colour“ in der abgespeckten Version.
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