Seit Jahren setzt sich Paula Lambert für mehr Offenheit ein – insbesondere was die Sexualität angeht. Sie selbst zeigt sich im Gespräch mit t-online gewohnt offen und bringt ihren Unmut über Datingapps zum Ausdruck.
Paula Lamberts Show „Paula kommt“ läuft bereits seit acht Jahren im TV. Langsam dürfte ihre Aufklärungsarbeit in der Sendung aber mal fruchten, findet die 47-Jährige, die jetzt auf einem noch persönlicheren Weg Klientinnen coacht. Im Gespräch mit t-online berichtet sie zudem von Problemen, die sie oft zu hören bekommt – und vom eigenen Scheitern.
Im Sommer 2021 machte Paula Lambert die Trennung von ihrem Partner Matthias öffentlich. Damals waren die beiden seit einem Dreivierteljahr kein Paar mehr. Nun habe jemand der Moderatorin geraten, mal wieder zu daten, „damit ich nicht wunderlich werde“, berichtet sie t-online. So landete in der vergangenen Woche eine Datingapp auf Lamberts Smartphone. Ihr schnell gezogenes Fazit: „Ich finde es so schlimm. Ich weiß nicht, wie andere Leute das machen können. Das ist ein Albtraum. Ich denke mir da nur: Nein, nein, nein.“
Sie bezeichnete diesen Versuch ins Dating einzusteigen als „ein großes Scheitern“. Die App dürfte demnach wohl schnell wieder gelöscht werden, auch aus einem anderen Grund: „Ich habe gemerkt, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben gar keine Beziehung will. Ich bin so froh allein. Aber ich werde mir wohl zwei Dates geben, damit ich es wenigstens versucht habe. Dann lasse ich es wieder, das ist ja auch wirklich zeitintensiv.“
Stattdessen ist es für Lambert eine Herzensanglegenheit, anderen Frauen zu mehr Glückseligkeit zu verhelfen. Doch wieso sie es sich eigentlich zur Aufgabe gemacht, Frauen zu empowern? Darauf findet die Autorin eine klare Antwort: „Ich hatte einfach irgendwann genug: Es kann nicht sein, dass Frauen ihre Sexualität als eine Serviceleistung ansehen, damit der Mann nicht weggeht.“
Doch genau das sei bei vielen Frauen der Fall, erklärt Lambert. „Sie sagen nicht, was sie wirklich machen wollen, sondern dulden etwas. Das finde ich wahnsinnig schade.“ Oft berichten Frauen ihr etwa davon, dass sie in Beziehungen sind, die ihnen nicht gut tun oder von Orgasmusproblemen.
Ein glücklicheres Leben durch Offenheit
„Sexualität wird immer noch extrem tabuisiert und ist mit Scham behaftet. Deshalb fällt es vielen nicht leicht, über sexuelle Vorlieben oder No-Gos zu sprechen – auch mit dem eigenen Partner nicht“, erklärt Lambert. Doch sie betont: „Wenn man sich aber angewöhnt, über Themen zu sprechen, wird es zur Normalität.“ Die jüngere Generation, die sogenannten Millenials, sind bereits an diesem Punkt. „Für die ist es völlig normal, ihre Sexualität zu hinterfragen. Auch wenn alle plötzlich poly- oder sapiosexuell sind – die finden ihren Weg und diskutieren darüber“, so Lambert.
Eine Sprachlosigkeit über solche Themen wird bei dieser Generation nicht herrschen – genauso wenig wie bei Paula Lambert selbst. Die gebürtige Münchnerin hilft nun Frauen über eine solche Sprachlosigkeit hinweg. Sie gibt derzeit einen mehrwöchigen Kurs in der Livecoaching-App Actio, mit dem sie den Teilnehmerinnen zu einem besseren Leben und einem besseren Verständnis für sich selbst verhelfen will. „Das ist mein großes Ziel“, so Lambert. Dabei gehe es um die eigene Sexualität, aber auch darum, sich selbst kennenzulernen und eben den „Mut zu fassen, offen zu kommunizieren“. Offenheit mache laut Lambert ein „glücklicheres echtes Leben“ aus.
- „Polizeiruf 110: Hermann“: “Polizeiruf“: Das ist die Ex-Kollegin
- „Schnell daran gewöhnt“: Karoline Herfurth nahm zehn Kilo zu
- „Mama muss Schlaf nachholen“: Jessica Paszka teilt freizügiges Foto
Paula Lambert ist für ihre Offenheit bekannt. Themen, über die sie nicht offen sprechen kann, gebe es für sie nicht. „Ich fürchte, den Punkt habe ich überschritten“, erklärt sie und betont: „Ich finde es unangenehm, wenn ich Dinge nicht anspreche, da bin ich hintrainiert. Ich kann das nicht mehr, darum fällt es mir auch zunehmend schwer, Smalltalk auszuhalten.“
Sich einander mitzuteilen sei wahnsinnig interessant, so Lambert. „Weil es nicht nur die besseren Unterhaltungen sind, sondern weil es einem selbst guttut. Ich halte auch gar nichts davon, zwei Personen zu erschaffen – eine öffentliche und eine private. Das gilt für alle. Draußen bist du die große Partymaus, tust so, als würdest du am liebsten bis zum Schluss bleiben und in Wahrheit bist du melancholisch und depressiv. Das ist nicht sehr wertschöpfend.“
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel