Microsoft-Gründer Bill Gates und seine Frau Melinda lassen sich nach 27 Ehejahren scheiden. Nun gibt es neue Berichte zur Milliardenscheidung, die demnach schon seit 2019 geplant wird.
- „Ehe auf Strg+Alt+Entf“: Windows-Witze gehen nach Gates-Scheidung viral
„Wir glauben nicht mehr, dass wir als Paar in dieser nächsten Lebensphase gemeinsam wachsen können“, hieß es in dem Schreiben von Melinda und Bill Gates über das Aus ihrer Ehe, das sie vor einer Woche veröffentlicht hatten. Was sie zur Scheidung veranlasst hat, erklärten die beiden darin nicht.
Ehe war „unwiederbringlich gebrochen“
Wie das „Wall Street Journal“ nun unter Berufung auf offizielle Dokumente und mit der Angelegenheit vertrauten Personen berichtet, sei Melinda bereits seit Oktober 2019 in Gesprächen mit ihren Anwälten. Zu jenem Zeitpunkt war die Verbindung zwischen dem Microsoft-Mitgründer und dem verurteilten und inzwischen in Haft verstorbenen Sexualstraftäter und Milliardär Jeffrey Epstein bekannt geworden. Die Ehe sei danach „unwiederbringlich gebrochen“, berichtet das Blatt.
Der Fall Epstein: Der einschlägig vorbestrafte US-Geschäftsmann soll Dutzende Minderjährige missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. 2008 war er in dieser Sache einem Bundesverfahren entgangen, indem er eine Vereinbarung mit der Staatsanwaltschaft einging. Epstein bekannte sich damals teilweise schuldig und bekam eine milde Haftstrafe. 2019 wurde er erneut angeklagt und nahm sich kurz darauf in einer Gefängniszelle das Leben.
Melinda Gates sei über den Umgang ihres Mannes mit Epstein besorgt gewesen. Die beiden hätten sich mehrfach im Haus von Epstein in Manhattan getroffen, einmal bis in die späte Nacht hinein, berichtete die „Times“ 2019. Eine Sprecherin des Unternehmers bestätigte dies damals und erklärte, dabei sei es um Wohltätigkeitszwecke gegangen. In einem Statement sagte sie zu jenem Zeitpunkt: „Bill Gates bedauert es, sich jemals mit Epstein getroffen zu haben und erkennt an, dass es ein Fehler war, dies zu tun.“
Polizeifoto von Jeffrey Epstein (Quelle: imago images / ZUMA Press)
„Ich hatte keine Geschäftsverbindung oder Freundschaft mit ihm“
Wie das „Wall Street Journal“ schreibt, hätten Bill und Melinda Gates Jeffrey Epstein im Jahr 2013 kennenlernt. Schon damals habe Melinda ihre Bedenken über den Geschäftsmann geäußert und gesagt, dass sie sich unwohl in seiner Nähe fühle. Bill Gates und einige Mitarbeiter der „Bill & Melinda Gates“-Stiftung“ hielten den Kontakt dennoch aufrecht, wie ein ehemaliger Angestellter der Organisation erklärte.
„Ich habe ihn getroffen. Ich hatte keine Geschäftsverbindung oder Freundschaft mit ihm“, erklärte Gates dem „Wall Street Journal“ 2019 in einem Interview bezüglich seiner Beziehung zu Epstein. Zu dieser Aussage stehe er weiterhin, erklärte seine Sprecherin nun. Mehr werde er dazu nicht sagen, auch die Sprecher von Melinda Gates reagierten nicht auf Anfragen des Blattes.
Das Noch-Ehepaar habe eine öffentliche Schlammschlacht vermeiden wollen, sagten Vertraute dem Magazin „People“ zuvor. Deshalb habe Bill bereits ein Milliardenvermögen an seine Frau übertragen. Oberstes Interesse sei, keine Glaubwürdigkeit zu verspielen, um weiter gemeinsam die Ziele der „Bill & Melinda Gates Foundation“ erreichen zu können. Zu viel Wirbel wegen der Scheidung wäre da nicht gut. Deshalb sei alles schon im Hintergrund geregelt worden – wie nun durch das „Wall Street Journal“ bekannt wurde, eben schon seit 2019.
- Ehe-Aus hat mehrere Gründe: Darum lassen sich die Gates‘ erst jetzt scheiden
- Meerblick und Privatstrand: Das Liebesnest von Bill Gates und seiner Ex
- 108 Milliarden Euro Vermögen: Details zur Gates-Scheidung aufgetaucht
Die Gates-Familie lebte bislang auf einem großen Seegrundstück in Seattle im nordwestlichen US-Bundesstaat Washington. Schon während der Ehe mit Melinda ist Bill Gates jährlich mit seiner Ex-Freundin in den Urlaub gefahren, um mit ihr eine Auszeit in einem Strandhaus in North Carolina zu verbringen.
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel