An der Seite von Frank-Walter Steinmeier kommt ihr die Rolle der „First Lady“ zu. Doch Elke Büdenbender hat sich längst davon emanzipiert und zeigt mit eigenen Schwerpunkten, wie sie glänzen kann.
Seit der Wiederwahl ihres Mannes Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten am 13. Februar dieses Jahres hat auch sie gewissermaßen eine zweite Amtszeit beschert bekommen. Eine Amtszeit, die sie ganz anders gestaltet als ihre erste.
Die Juristin wird wieder ihren einstigen Beruf bekleiden. Künftig wird sie daher zur Hälfte weiterhin First Lady der Bundesrepublik sein, zur anderen Hälfte aber Richterin am Verwaltungsgericht Berlin, wo sie derzeit beurlaubt ist. Ab Frühjahr 2022 soll es losgehen, dann mit den Schwerpunkten Sozial- und Asylrecht. Nicht ohne eine Portion Humor hatte Büdenbender selbst in der Vergangenheit ihre Funktion so kommentiert: „Weil es für meine Rolle keine Vorschriften gibt, könnte ich theoretisch auch beschließen, dass ich jetzt fünf Jahre zu Hause auf dem Sofa sitze, mir die Nägel poliere und Castingshows gucke.“
„Ich liebe meinen Beruf und vermisse ihn auch“
Überraschend kommt ihre Entscheidung, es doch gänzlich anders zu machen, allerdings nicht. „Ich liebe meinen Beruf und vermisse ihn auch“, sagte sie einmal in einem Gespräch mit der Deutschen Presseagentur. Aber auch ihre Aufgabe an der Seite des Bundespräsidenten liegt ihr sehr am Herzen, wie sie kürzlich in der „Süddeutschen Zeitung“ berichtete. „Ich kann nun das eine tun und muss das andere nicht lassen, und es wird sicher ein Kontrastprogramm. Aber es geht vieles, wenn man es will.“
Wer ihren Lebenslauf kennt, versteht den Wunsch, wieder in den Gerichtssaal zurückzukehren. Ihr Vater war gelernter Tischler, ihre Mutter Hauswirtschafterin. Büdenbender machte erst eine Ausbildung zur Industriekauffrau, arbeitete eine Zeit lang auch in ihrem Beruf, holte dann das Abitur nach und studierte Rechtswissenschaften. Wer so wie sie den Bildungsaufstieg schafft, hängt besonders an dem Erreichten.
Steinmeier und Büdenbender: Das Paar ist seit 1995 verheiratet. (Quelle: imago images)
Bildung und insbesondere gleiche Bildungschancen für alle Kinder, das wurde auch ein zentrales Thema in den ersten fünf Jahren im Schloss Bellevue – ein „echtes Lebensthema“, wie sie es einmal nannte. Für Bildungsgerechtigkeit tritt sie nicht nur in Deutschland ein, sondern auch im Ausland, wenn sie ihren Mann begleitet oder als Schirmherrin von Unicef allein unterwegs ist.
Tochter Merit Steinmeier ist 26 Jahre alt
Im Gegensatz zu manchen ihrer Vorgängerinnen ist Büdenbender eine sehr politisch denkende und auftretende Frau. Sie nutzt Interviews und Reden, um gegen Hass im Internet Stellung zu beziehen, einen größeren Frauenanteil an Führungspositionen anzumahnen oder für ein respektvolles Miteinander in der Debatte über den richtigen Weg aus der Corona-Pandemie zu werben. Ihre Agenda gleicht in diesen Punkten stark der ihres Mannes.
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Büdenbender und Steinmeier lernten sich während des Studiums in Gießen kennen. Sie heirateten 1995, haben eine erwachsene Tochter: Merit Steinmeier ist inzwischen 26 Jahre alt. Sie studierte Arabistik am orientalischen Institut der Universität Leipzig. Zu ihren Eltern habe sie ein sehr inniges Verhältnis, heißt es. So wie Büdenbender und Steinmeier auch selbst eine besondere Beziehung verbindet: 2010 brauchte die Frau des Bundespräsidenten eine neue Niere – und ließ sich eine ihres Mannes transplantieren.
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