Manuela, 55, und Konny Reimann, 68, sind seit 20 Jahren verheiratet und wahre Kult-Auswanderer: 2004 sind sie mit ihren Kindern Jason, 33, und Janina, 36, zunächst in den US-amerikanischen Bundesstaat Texas gezogen. Inzwischen lebt das Paar auf Hawaii, dokumentiert wurde die Lebensreise der Familie von Fernsehkameras. Sie waren Teil von Sendungen wie "Goodbye Deutschland" und "Die Reimanns". Am 5. Oktober 2023 ist Manus und Konnys Autobiografie "Einfach machen" erschienen, in der der 68-Jährige erschreckende Details über seine Kindheit offenbart: "Das Verprügeln war bei uns an der Tagesordnung."
Konny Reimann kam schon als „kleines Kind mit roher Gewalt in Berührung“
Konny Reimann ist mit zwei Geschwistern in Hamburg-Harburg aufgewachsen. Seine Mutter war erst 16 Jahre alt, als er 1955 das Licht der Welt erblickte. In dem Buch, das "Bild" bereits vorliegt, erklärt Konny, dass sein Stiefvater Uwe die erste männliche Bezugsperson gewesen sei. Doch er stellt klar: "Er war kein guter Mensch." Denn der ehemalige Seefahrer habe an einem Alkoholproblem gelitten und sei äußerst gewalttätig gewesen. "Durch ihn kam ich als kleines Kind schon mit roher Gewalt in Berührung", sagt Reimann. Eine seiner frühesten Erinnerungen sei, wie sein Stiefvater seinen kleinen Bruder "brutal verprügelt". "Er hielt meinen Bruder an den Füßen, also kopfüber, in die Luft und schlug ihn mit voller Wucht mit einem Gürtel. Ja, Leute, das waren grausige Zeiten", erinnert sich Konny, der damals selbst erst vier Jahre alt gewesen sei.
Die Gewalt wurde Teil des Alltags, Konny und seine Geschwister hätten sich regelmäßig in einer Reihe aufstellen müssen, Uwe habe sie dann mit einem Gürtel geschlagen: "Diese Gewalt fand so oft statt, ich kann mich erinnern, dass die Schläge irgendwann gar nicht mehr wehtaten. Ich ließ das einfach immer wieder über mich ergehen. […] Einmal schlug er mir seine Faust so brutal ins Gesicht, dass sogar Blut an die Wand spritzte."
Mit Ausbildungsbeginn konnte er flüchten
Konny Reimann habe in ständiger Angst gelebt. Einst habe er sogar die Haustür zugenagelt, um seinen Stiefvater vom Betreten der Wohnung abzuhalten. Ob Uwe auch Konnys Mutter körperlich angriff, wisse er nicht mehr – allerdings gehe er davon aus. Im Alter von 17 Jahren konnte Konny endlich flüchten, weil er seine Ausbildung als Schiffsmaschinenbauer begann und ins Werft-Wohnheim zog. Zeitgleich fing er mit Karate an, um sich in Zukunft wehren zu können.
Im gleichen Alter lernte der TV-Auswanderer auch seinen leiblichen Vater Paul kennen. Erst zwei Jahre zuvor hatte der heute 68-Jährige erfahren, dass Uwe nicht sein biologischer Vater ist. "Ich bin sehr froh, dass Paul dann doch noch recht lange eine Rolle in meinem Leben gespielt hat", so Reimann. Seine von Gewalt geprägte Kindheit habe sich auf Konnys Sozialverhalten ausgewirkt. Dinge wie Empathie seien bei ihm "stark reduziert gewesen", heißt es weiter. Seitdem er Opa ist, sei sein Einfühlungsvermögen aber gänzlich zurückgekommen. Doch er betont: "Es hat aber weit mehr als 40 Jahre gedauert."
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel