Der Industrielle und Kunstsammler Herbert Liaunig, der sich sowohl als Sanierer, Kunstsammler und Gründer des nach ihm benannten Privatmuseum im Südkärnten einen Namen gemacht hat, ist tot. Der Kunstmäzen, der Unternehmen wie Jenbacher, Lenzing, das Funderwerk oder Wild wieder auf Kurs brachte und sich in Kärnten niedergelassen hat, starb am Samstag nach langer schwerer Krankheit 78-jährig, wie das Museum Liaunig gegenüber der APA bestätigte.
Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser hob die vielfältigen Verdienste Liaunigs hervor. „Herbert Liaunig war jemand, der vieles geschaffen hat, das beeindruckt und begeistert, das nachhaltig zum Positiven verändert, das viel für die Region Südkärnten, für ganz Kärnten bewegt hat“, so Kaiser. Als Kulturreferent verwies er insbesondere das Privatmuseum Liaunigs für zeitgenössische Kunst in Neuhaus/Suha: „Durch seine markante Architektur und außergewöhnliche Sammlung ist es weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und bereichert Kärnten als Kulturstandort ungemein.“
Liaunig wurde 1945 im Oberkärntner Radenthein geboren. Er studierte Welthandel in Wien und begann seine Kariere in der Turnauer-Gruppe, 1989 verließ er sie und gründete die AURICON-Beteiligungs AG, mit der er 1990 an die Börse ging. Herbert Liaunig hat über seine Holding mehr als 20 Industrieunternehmen saniert, teils als Manager, teils als Eigentümer. Mit der Sanierung der Jenbacher AG, die an General Electric verkauft wurde, machte er ebenso Schlagzeilen, wie mit der Sanierung von Wagner Biro, Binder+Co, die Österreichische Schiffswerften AG oder die Austria Email AG.
Mit einem Museum für zeitgenössische Kunst – dem (Museum Liaunig in Neuhaus/Suha) erfüllte sich der Unternehmer im Jahr 2008 einen lange gehegten Wunsch. Darin bekam seine seit den Studientagen in Wien auf mehr als 2.000 Werke angewachsene Privatsammlung österreichischer und moderner Kunst ein für die breite Öffentlichkeit zugängliches Zuhause. Seine Sammlung umfasst darüber hinaus auch afrikanische Gold- und Glasperlenkunst, Portraitminiaturen und Europäisches Silber.
Auch architektonisch hat Liaunig Akzente setzen lassen: So wurden die Kärntner Funder-Werke durch das Wiener Architektenteam Coop Himmelb(l)au erweitert, und die markante Zentrale der Hypo-Alpe-Adria-Bank – dessen Aufsichtsratchef er von 1989 bis 1999 war – durch das kalifornische Büro Morphosis gebaut. Das Schloss in Neuhaus hat er von Günther Domenig umgestalten lassen.
LH Kaiser strich auch hervor, dass Liaunig nicht nur ein Förderer von Kunst und vielfältiger Unterstützer war, sondern sich auch immer für die slowenische Volksgruppe in Kärnten betätigt hat. 2002 wurde er dafür mit dem Kärntner Einspieler-Preis ausgezeichnet. Liaunig trug das Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten (1994) und der Steiermark (1999) und erhielt Wirtschafts- und Architekturpreise.
(APA)
Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel