Toto Cutugno gestorben: Italiens Popwelt trauert um seinen "Italiano"

Der italienischer Liedermacher Toto Cutugno, bekannt durch seinen Welthit „L’Italiano“ von 1983, ist am Dienstag im Alter von 80 Jahren gestorben.

Cutugno, der seit Jahren an Tumor litt, starb in der Mailänder San Raffaele-Klinik, teilte sein Manager Danilo Mancuso mit. In den letzten Monaten hatte sich der Zustand des Sängers, der am 7. Juli seinen 80. Geburtstag gefeiert hatte, verschlechtert. Das Begräbnis ist am Donnerstag in Mailand geplant.

„Echter Italiener“

Die italienische Premierministerin Giorgia Meloni würdigte Cutugno auf ihren Sozialnetzwerken als „echten Italiener“. „Mit seinem Song ́L ́Italiano ́ hat Cutugno die italienische Musik in die Welt gebracht“, kommentierte der italienische Vizepremier Matteo Salvini. Auch der albanische Premierminister Edi Rama, seit Jahren ein Fan Cutugnos, kondolierte der Familie des Sängers. Cutugno war in Albanien, in Russland und in osteuropäischen Ländern sehr beliebt.

Die Musikproduktionsgesellschaften Carosello Records und Edizioni Curci, die mehrere Platten Cutugnos veröffentlicht hatten, würdigten ihn als „Liedermacher, der es verstand, die Einfachheit und Tradition der italienischen Lieder ins Ausland zu bringen“. Er sei ein Künstler mit einer außergewöhnlichen Karriere gewesen, „der uns weiterhin inspirieren wird“.

100 Millionen verkaufte Alben

Der in der Toskana als Sohn eines sizilianischen Vaters geborene Cutugno gehörte in Italien zu den großen Popstars. 100 Millionen verkaufte Alben bezeugen seinen Ruhm. Insgesamt 15 Mal nahm er an dem legendären Sanremo-Festival als Interpret teil – aber nur einmal gewann er den Wettbewerb: 1980 Mit dem Lied „Solo noi“ (Nur wir). Weltbekannt wurde Cutugno 1983 mit seinem Lied „L ́Italiano“, dass er beim Songfestival von Sanremo vorstellte. „Ich bin ein Italiener. Ein echter Italiener“, sang Cutugno in seinem Lied, in dem er alle nur denkbaren italienischen Stereotype auflistete.

Weitere 15 Mal komponierte er für Sanremo-Teilnehmer die Lieder. Er ist unter anderem der Autor von Adriano Celentanos Hit „Soli“. Auch über die Grenzen des Mittelmeerlandes machte er sich in den 1980er und 1990er-Jahren einen Namen. Verschiedene französische Künstler wie Gérard Lenorman (Voici les clés), Dalida (Monday Tuesday… Laissez-moi danser), Johnny Hallyday (Derrière l’amour) oder Hervé Vilard (Reviens) feierten Hitparadenerfolge mit französischen Versionen von im Original italienischen Cutugno-Kompositionen.

ESC 1990

Für Michel Sardou schrieb Cutugno den Hit En chantant. Weitere Originalkompositionen stellte er in Frankreich für Mireille Mathieu und Claude François bereit. 1987 waren vier Lieder von Cutugno bei Sanremo-Songfestivals im Wettbewerb, darunter sein selbst gesungenes „Figli“; im selben Jahr trat er in der Unterhaltungssendung „Domenica in“ erstmals als Fernsehmoderator in Erscheinung.

Cutugno glänzte 1990 mit seinem Sieg beim Eurovision Song Contest in Zagreb mit der Europa-Hymne „Insieme 1992“ (dt. „Zusammen“). Er sang davon, die unterschiedlichen Nationen Europas zusammenzuführen. Aus Italien gelang der Sieg beim Grandprix vor Cutugno nur Gigliola Cinquetti 1964 und nach ihm 2021 der Rockgruppe Måneskin.

Anfang der 2000er-Jahre wagte Cutugno noch einmal den Schritt auf die große Bühne: 2005 erreichte er zusammen mit der Sängerin Annalisa Minetti den zweiten Platz beim Sanremo-Fstival. 2010 nahm Cutugno ein letztes Mal am Sanremo-Festival teil. Zwischen 2006 und 2007 tourte er durch die osteuropäischen Länder, wo er sehr populär ist.

(APA)

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