"The Walking Dead": Die größten Schockmomente aus zehn Staffeln
Finale elfte Staffel startet
Selbst die optimistischsten Serienjunkies sind wohl davon überrascht, wie langlebig die Zombiehatz von „The Walking Dead“ letztendlich geworden ist. Als vielversprechende Nischenserie mit gerade einmal sechs Folgen im Jahr 2010 gestartet, mauserte sich die Geschichte rund um Rick Grimes (Andrew Lincoln, 47) zum Zuschauermagneten – und spülte die lebenden Toten direkt ins Zentrum der Popkultur.
Doch auch für die Untoten muss irgendwann Schluss sein: Mit der elften Staffel der Adaption der gleichnamigen Comicreihe, die in Deutschland ab dem 23. August in ihrer neuen Streamingheimat Disney+ oder im TV bei ProSieben Fun Premiere feiert, endet die Serie nach über 170 Folgen. Der Trost: Mit 24 Episoden wird das Finale so umfangreich wie keine der zehn vorangegangenen Staffeln sein. In denen gab es aber selbstredend mehr als genug unfassbare Schicksalsschläge, Tode und sonstige Überraschungen. Hier die jeweils größten Aufreger pro Season.
Der Zuschauer wurde zu Beginn der Serie genauso unvermittelt in die Zombie-Apokalypse befördert, wie Hauptfigur Rick Grimes (Andrew Lincoln). Weil der während des Virusausbruchs im Koma liegt, muss er sich danach schlagartig an die neue Weltordnung gewöhnen. Und die besagt: Traue niemandem, fürchte alle, keiner ist sicher. Das wird in der allerersten Szene der Serie überdeutlich, als Rick bei der Suche nach Benzin ein kleines Mädchen findet – und es erschießen muss. Willkommen bei „The Walking Dead“.
Dass Kinder in einer Welt voller Untoter quasi keine Überlebenschance haben, trieb Staffel zwei auf die Spitze. Sieben der 13 Episoden drehen sich um die Suche nach der verschwundenen Sophia, der Tochter von Carol (Melissa McBride, 56). Dann kommt der Schlag in die Magengrube: Denn Sophia (Madison Lintz, 22) befindet sich die ganze Zeit über in der Nähe der Gruppe. Es wird enthüllt, dass der gutmütige Farmer Hershel (Scott Wilson, 1942-2018), der die „Beißer“ immer noch als Menschen ansieht und auf eine Heilung hofft, Zombies in seinem Schuppen einsperrt. Doch als die Gefährten von Rick sich schließlich dazu entschließen, dieses Sicherheitsrisiko zu beseitigen, taumelt zum Schock aller auch die untote Sophia aus der Scheune.
Umso überraschender, dass in Staffel drei und im Gegensatz zur Vorlage Ricks Tochter Judith unbeschadet auf die Welt kommen darf. Der Preis dafür ist jedoch immens. Im Wissen, dass das Baby nur mit einem Kaiserschnitt lebend entbunden werden kann, entscheidet sich Ricks Frau Lori (Sarah Wayne Callies , 44) dazu, ihr Leben für das des Mädchens zu opfern. Im Beisein ihres Sohns Carl (Chandler Riggs , 22) wird sie ohne Narkose von Arzttochter Maggie (Lauren Cohan, 39) aufgeschnitten und verblutet.
Ja, ein gewisses Schema zu Beginn der Serie fällt auf. Denn auch in Staffel vier hat der größte Aufreger mit Kindern zu tun. In der Episode „Schonung“ verkommt die anfängliche Idylle einer alleinstehenden Waldhütte, in der Carol und Tyreese (Chad Coleman, 46) mit den drei Kindern Lizzie (Brighton Sharbino, 18), Mika (Kyla Kenedy, 18) sowie Baby Judith Zuflucht finden, zum Albtraum. Die psychopathischen Züge von Lizzie nehmen schließlich Überhand, sie ermordet ihre kleine Schwester Mika und versucht zum Schrecken von Carol, mit dem nun untoten Mädchen zu spielen. Im Wissen, dass Lizzie für immer eine Gefahr für andere darstellen wird, sagt sie zu dem Mädchen: „Schau dir die Blumen an“. Dann tötet sie Lizzie. Eine todtraurige Hommage an John Steinbecks Roman „Von Mäusen und Menschen“.
Die gesamte Serie über warteten Fans auf diese Reunion, zu der es in der Vorlage nie kam. Nach unzähligen Schicksalsschlägen schließt Morgan (Lennie James, 55) endlich zu Rick auf, den er in der allerersten Episode als rechtschaffenen Cop kennengelernt hatte. Doch als sich die Männer am Ende von Staffel fünf endlich wieder gegenüberstehen, ist Rick blutverschmiert. Er hat gerade in rigoroser Selbstjustiz einen Mann umgebracht. Ein schlechteres Timing für die langersehnte Reunion hätte es gar nicht geben können.
Die Frage, wie weit man gehen darf, um die eigene Gruppe zu beschützen, fand in Staffel sechs ihren Höhepunkt. Sie stellt den Moment dar, in dem Rick und Co. endgültig ihre Unschuld verlieren und im Grunde zu genau denselben erbarmungslosen Mitteln greifen, die sie bei einem neu aufgetauchten, mysteriösen Schurken namens Negan (Jeffrey Dean Morgan, 55) verteufeln. Im Glauben, sich seiner Bedrohung mit einem einzigen Überfall entledigen zu können, töten Rick und seine Leute Negans Männer, viele von ihnen im Schlaf. Doch dabei handelte es sich gerade mal um eine einzige Einheit ihres neuen Gegenspielers. Die schockierende Rache folgt im Übergang auf Staffel sieben auf dem Fuße…
Am Ende von Staffel sechs finden sich Rick und mehrere Sympathieträger der Serie auf ihren Knien wieder. Vor ihnen steht Negan, der per Abzählreim bestimmt, wem er zur Strafe den Schädel mit seinem Baseballschläger einschlagen soll. Es folgt einer der größten Cliffhanger der Seriengeschichte, denn die Auflösung gibt es erst in Folge eins von Staffel sieben zu sehen – und sie könnte nicht erschütternder sein. Negan tötet nicht nur den Koloss Abraham (Michael Cudlitz, 56), es trifft auch noch Fanliebling Glenn (Steven Yeun, 37). In einem herzzerreißenden Moment verabschiedet er sich noch von seiner großen Liebe Maggie, ehe auch er durch die Hand von Negan stirbt.
Im Comic ist Ricks Sohn Carl ein langes Leben vergönnt, nicht so in der Serien-Umsetzung. Nachdem Carl im Verlauf der sieben vorangegangenen Staffeln schon seine Mutter und ein Auge verloren hat, stirbt er in der Folge „Ehre“ von Staffel acht. Darin wird enthüllt, dass Carl bei der selbstlosen Rettung eines Unbekannten von einem Zombie gebissen wurde. Um seinem Schicksal als Untoter zu entgehen, erschießt er sich daraufhin selbst. Jedoch nicht, ohne seinem Vater noch einen Rat mit auf den Weg zu geben. Um in Frieden leben zu können, muss man verzeihen können. Selbst so einem Scheusal wie Negan.
Bevor Staffel neun starten konnte, machte eine Meldung die Runde, die das Bestehen der ganzen Serie zu bedrohen schien: Andrew Lincoln alias Rick Grimes steigt aus! Wie „The Walking Dead“ seine Hauptfigur verliert, wird in Folge fünf mit dem Titel „Wach auf“ gezeigt. Um seine Gruppe vor einer Horde Zombie zu schützen, sprengt sich Rick zusammen mit einer Brücke in die Luft. Doch kurz darauf kommt es zur Abwechslung mal zu einer positiven Überraschung: Rick ist bei der Explosion nicht ums Leben gekommen, er wird von einem Helikopter in eine ungewisse Zukunft geflogen, die in mehreren „Walking Dead“-Filmen abseits der Serie erzählt werden soll.
Für Staffel neun muss in dieser Aufzählung eine Ausnahme gemacht werden. Denn neben dem improvisierten „Ableben“ von Rick sorgt in ihr ein Moment für unvergessliches Entsetzen, der bereits in der Vorlage schockierte. Mit den „Whisperer“ ist eine neue Schurkengruppe erschienen, angeführt von der skrupellosen Alpha (Samantha Morton, 44). Um ein Exempel zu statuieren und die Grenzen der beiden Gemeinschaften ein für alle Mal abzustecken, entführt und enthauptet sie zehn Figuren, von denen einige seit mehreren Staffeln Teil der Serie gewesen sind. Unter den Köpfen, die auf Spießen als makabre Grenzsteine von Alpha dienen, befinden sich unter anderem die von Enid (Katelyn Nacon, 22), Tara (Alanna Masterson, 33) und Henry (Matt Lintz, 20).
Mit der komplett verrückten Alpha auf der Bildfläche erscheint in Staffel zehn selbst Scheusal Negan harmlos, der drei Staffeln zuvor noch als das ultimative Böse eingeführt worden war. Doch auf seinem Weg zur Vergebung stellt sich heraus, dass er sich Alphas Gruppe nur angeschlossen hat, um sich ihr Vertrauen zu erschleichen. In einem geeigneten Moment lockt er sie in eine Falle, trennt ihr den Kopf ab und beendet damit quasi im Alleingang das Regime der Whisperer. Ob das aber genug ist, die inzwischen wieder zurückgekehrte Maggie dazu zu bringen, dem Mörder ihrer großen Liebe Glenn Gnade zu gewähren? Die Antwort darauf gibt es ab 23. August in Staffel elf bei Disney+.
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