Star-Regisseur Steven Spielberg sieht alle seine Filme als "Therapie"

Star-Regisseur Steven Spielberg sieht alle seine Filme als "Therapie"

Nach dem Tod seiner Eltern

Hollywood-Regisseur Steven Spielberg (76) hat verraten, wie seine Filme ihm ganz persönlich helfen. Sein neuer Film „Die Fabelmans“ etwa habe ihm „geholfen, die Leere wieder zu füllen, die sich nach dem Tod meiner Eltern aufgetan hatte“, sagte Spielberg dem „Stern“ im Interview. „Jeder meiner Filme war eine Therapie, und metaphorisch gesprochen habe ich immer einen Teil von mir in ihnen hinterlassen.“

Das teilweise autobiographische Werk „Die Fabelmans“ stellt Spielberg auch auf der Berlinale vor. Dort soll er zudem den Goldenen Ehrenbären für sein Lebenswerk erhalten. Das Werk basiert lose auf Spielbergs Kindheit. Es handelt von Sammy Fabelman (Gabriel LaBelle, 20), der im Arizona der Nachkriegszeit aufwächst und durch ein spektakuläres Zugunglück auf die Idee kommt, Filmregisseur zu werden.

In seinem neuesten Film beschreibt Spielberg auch, wie er in Kalifornien als einziger Jude gemobbt und antisemitisch beschimpft wurde. Es sei genauso passiert. „Auch meine Rache an dem Peiniger. Allerdings haben wir die in der Filmversion ausgeschmückt“, so der 76-Jährige. Es sei „zutiefst befriedigend“ für ihn gewesen, in diesem „speziellen Fall von Antisemitismus“ das allerletzte Wort zu haben, gestand der Filmemacher.

Dass der Hass auf Juden in seinem Land jemals wieder ein solches Ausmaß annehmen würde, habe er sich nie vorstellen können. „Im Augenblick ist er eine klare und deutliche Gefahr für unsere Gesellschaft, in den Städten wie auch auf dem Land. Mein Film schreckt nicht vor dem Antisemitismus zurück. Er konfrontiert ihn frontal.“

„Die Fabelmans“ ist für sieben Oscars nominiert, er startet am 9. März in den deutschen Kinos.

Seine Familie habe ihn geprägt und inspiriert, verriet der US-Regisseur dem „Stern“. Seine Schwestern habe er etwa einmal für einen Mumienfilm in mehrere Schichten Klopapier eingerollt und immer wieder mit einer Wasserpistole besprüht. „Am Ende steckten sie von Kopf bis Fuß in Papiermaché. Das sah gruselig echt aus“, erinnerte sich das Regie-Urgestein.

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