Für eine Episodenrolle in "Der perfekte Mann" (12.12., 19:25 Uhr, ZDF) stieß Manuel Cortez, 44, zum langjährig verbundenen und eingespielten Team der "Rosenheim-Cops" (seit 2002) dazu. Wie man eine solche Situation am besten bewältigt, erklärt der Schauspieler und Philosoph unter anderem im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news. Erzählt hat er dabei auch von einem versöhnlichen Moment in diesem Jahr, seinem lustigsten Weihnachtserlebnis und wie man das perfekte Weihnachtsgeschenk findet.
Als Schauspieler sind Sie am 12. Dezember in „Die Rosenheim-Cops: Der perfekte Mann“ zu sehen. Wie ist es, als Neuling zu einem langjährig verbundenen und eingespielten Team dazuzustoßen?
Manuel Cortez: Man kommt so ein bisschen wie ein Beobachter ins Team, der zwar sehr freundlich und lieb aufgenommen wird, weil das Team sich natürlich auch über neue Impulse freut. Die eingespielten Dynamiken sind aber schon auch deutlich zu spüren. Es ist vergleichbar mit einer Essenseinladung bei einem langjährigen Paar. Das war schon sehr spannend, interessant – und ein sehr, sehr schöner Dreh.
Man kann sich aber auch fürchterlich gruseln vor so einer Situation. Haben Sie einen Tipp, wie man damit gut klarkommt?
Cortez: Am Ende des Tages ist man immer selbst sein bester Begleiter. Umso mehr wir bei uns bleiben und bei uns selbst in der Sicherheit sind, es auch üben, gerne mit uns zu sein und ein Vertrauen in das aufbauen, wer wir sind und was wir können, umso weniger brauchen wir uns vor solchen Situationen zu fürchten. Denn jeder freut sich über neue Kontakte. Und schlussendlich sind alle nur Menschen, die genauso aufs Klo gehen wie ich. Meine Erfahrung ist: Wenn du freundlich und selbstsicher auf andere zugehst, werden sie dir immer auch so begegnen.
Im titelgebenden Handlungsstrang sagt eine Steuerbeamtin: „Eine Steuererklärung sagt mehr über einen Menschen als jedes Internetprofil.“ Eine witzige Idee. Was sagt Ihnen ganz viel über einen Menschen, ohne, dass Sie mit ihr oder ihm gesprochen haben?
Cortez: Wie ein Mensch sich kleidet, sagt für mich sehr viel über die Persönlichkeit aus. Ich bin ja nicht nur Schauspieler – bei dem im Übrigen das Kostüm untrennbar zur Rolle gehört -, sondern auch Artdirector und Stylist. Ich habe viele große Shows betreut und als Friseur gearbeitet. Was das Styling und die Kleidung über den Menschen aussagt, finde ich sehr spannend. Jedes Kleidungsstück erzählt etwas. Auch wenn man versucht, gar keinen Stil zu haben und einfach nur das nächstbeste und praktische anzieht, erzählt es etwas über die Person.
Ihre „Rosenheim-Cops“-Episode wird mitten in der Adventszeit ausgestrahlt. Was bedeutet Ihnen diese Phase m Jahr?
Cortez: Die Vorweihnachtszeit ist mir sehr wichtig, weil ich Weihnachten liebe. Manchmal betrübt es mich nur ein wenig, dass die Adventszeit mit zunehmender beruflicher Verantwortung immer schneller vorbeigeht. Ich würde es gerne viel mehr genießen. Wir versuchen aber, ab und zu kleine Auszeiten zu generieren, in denen wir den Kamin anmachen, mit einem Kakao auf dem Sofa sitzen und ohne Ende Weihnachts- und Disney-Filme schauen. Ich zelebriere das, weil ich diese Zeit wirklich sehr schätze.
Was ist Ihr liebster Weihnachtsfilm?
Cortez: Ich schaue eigentlich gar nicht unbedingt reine Weihnachtsfilme, aber ein Film, den ich mir jedes Jahr in der Weihnachtszeit ansehe, seit ich ein Kind bin, ist "Ronja Räubertochter".
Eine Frage an den praxisorientierten Philosophen: Wie finde ich das richtige Geschenk, wenn ich jemandem wirklich eine Freude machen will?
Cortez: Das richtige Geschenk finde ich, indem ich mich mit den Wünschen und Bedürfnissen des anderen beschäftige. Es geht nicht darum, was mir gefällt oder für mich gerade praktisch oder schnell zu besorgen ist. Und die Prämisse, um herauszufinden, was ein anderer wirklich will, ist eine große menschliche Fähigkeit: das Zuhören. Die meisten Menschen hören einander aber nicht zu. Vielmehr fragen sie etwas, nur um sich dann selbst reden zu hören. Wirkliches Zuhören ist auch im therapeutischen und Coaching-Bereich sehr wichtig. Dabei geht es aber nicht nur ums Zuhören, sondern auch ums Verstehen, was der andere meint. Wenn ich also wirklich herausfinden will, womit ich dem anderen eine Freude machen kann, sollte ich versuchen, die Sprache des anderen zu sprechen und auf diese Weise herausfinden, worüber er oder sie sich wirklich freut.
Wie feiern Sie Weihnachten?
Cortez: Weihnachten ist bei uns immer sehr traditionell: Wir singen und essen gemeinsam und packen Geschenke aus. Wir feiern immer in Portugal. Die ganze Familie kommt dann aus der ganzen Welt angeflogen. Das kommende Weihnachtsfest ist mein 45. – und bis auf einmal habe ich nur ein einziges Mal nicht mit der ganzen Familie gefeiert. Damals konnte mein Bruder nicht anreisen, weil er Corona hatte. Wir haben dann das Beste daraus gemacht und mehrere Monitore im Wohnzimmer aufgebaut und so war mein Bruder die ganze Zeit digital anwesend, obwohl er mit seiner Freundin krank in Berlin war. Das war irgendwie schon auch ganz cool.
Was war Ihr lustigstes Weihnachtserlebnis?
Cortez: Ich erinnere mich daran, dass unsere damals noch sehr junge Katze unseren frisch geschmückten Weihnachtsbaum umgelegt hat. Alles war gerade fertig geworden und die Katze kam rein, nahm Anlauf und sprang mit einem Hechtsprung komplett in diesen Weihnachtsbaum. Ein paar Sekunden lang vergnügte sie sich mit den Kugeln, die dort hingen, und dann lag der ganze Baum auch schon auf dem Boden. Der Katze und dem Baum ist nichts passiert, aber ein paar Kugeln sind schon zu Bruch gegangen. Seitdem darf die Katze nicht mehr ins Weihnachtszimmer (lacht).
Wie fällt Ihre Bilanz für das Jahr 2023 aus?
Cortez: Für mich war 2023 ein komisches Jahr. 2021 war ich schwer krank und wäre fast gestorben, 2022 war der Genesung gewidmet. Das hat sich bis in die erste Hälfte 2023 gezogen. Ab dem Sommer war ich zum ersten Mal wieder richtig fit und konnte unter anderem meine Pilgerreise machen. Insgesamt war das Jahr zäh, es fühlte sich an wie mit angezogener Handbremse. Natürlich sind auch schöne Dinge passiert, ich hatte viel Spaß und tolle Projekte, aber es war zum Beispiel auch das Jahr der krassen Trennungen. Gefühlt hat sich jeder um mich herum getrennt.
Eine Art Gegenteil servierten dann Ihre Frau Saina Bayatpour und Ihre Ex-Partnerin Miyabi Kawai Anfang November mit einem gemeinsamen Instagram-Post?
Cortez: Ja, das war ein sehr schöner Schritt und ein aufarbeitendes Thema, dass die beiden sich getroffen haben. Wir hatten uns seit der Trennung damals auch nicht mehr so richtig gesehen, insofern war es ein sehr versöhnlicher Moment in meinem Leben.
Worauf dürfen sich Ihre Fans als nächstes freuen?
Cortez: Ich habe eine Serie gedreht, die im kommenden Jahr ausgestrahlt wird. Gerade bin ich auf dem Weg zu einem Casting … also da kommt noch einiges. Außerdem wird mein neues Buch im März/April erscheinen. Es heißt "Der Mutgeber" und ist quasi die Antwort auf mein letztes Buch "Angst im Gepäck". Und am 8. März wird es ein großes Sheciety-Summit zum Weltfrauentag geben.
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