Selten war eine Einreise solch ein Spannungsdrama. Millionen Menschen weltweit blicken auf den Fall des Tennisprofis Novak Djokovic. Doch auch seine Ehefrau Jelena gibt Anlass zum genaueren Hinschauen.
„Vielen Dank, liebe Menschen auf der ganzen Welt, dass ihr eure Stimme genutzt habt, um meinem Mann Liebe zu senden“, schreibt sie am 7. Januar auf ihrem Instagram-Account. Jelena Djokovic, Ehefrau des serbischen Rekord-Tennisspielers, dankt den Unterstützern und möchte eine Botschaft senden: Mein Mann hat keine Schuld auf sich geladen – er hat sich redlich verhalten. Dass es daran im Angesicht der Einreise-Posse erhebliche Zweifel gibt, erwähnt sie nicht (hier lesen Sie alle Hintergründe zu dem Fall).
Wirbel um Social-Media-Post
Mehr als 570.000 Menschen folgen der 35-jährigen Serbin auf Instagram, bei Twitter sind es weitere knapp 150.000 Follower. Regelmäßig bespielt sie die Plattformen mit Inhalten aus ihrem Familienleben. Gemeinsam mit Novak Djokovic hat sie zwei Kinder: den siebenjährigen Sohn Stefan sowie die vier Jahre alte Tochter Tara. Auch Pärchenfotos tummeln sich auf den Social-Media-Profilen zuhauf. Eines davon sorgt derzeit für Wirbel.
Zu sehen sind Jelena und Novak Djokovic bei einer Museumstour. Der zwanzigfache Grand-Slam-Sieger wird an diesem Tag für seine sportlichen Leistungen geehrt und bekommt eine eigene serbische Briefmarke überreicht. Der Museumsdirektor leitet ihn und seine Frau durch das nationale serbische Postamt. Das Djokovic-Ehepaar trägt dabei weder Mund-Nasen-Schutz noch ist zu sehen, dass Abstandsregeln eingehalten werden. Doch wie im Zuge der Gerichtsverhandlung am Montag bekannt wurde, hat Novak Djokovic angeblich einen Tag zuvor, am 16. Dezember, einen positiven PCR-Test erhalten. Zu diesem Zeitpunkt, als er mit fremden Menschen durch die Innenräume schlenderte, scheint er dem Ergebnis nach zu urteilen, also Corona-positiv gewesen zu sein.
Grund zur Aufregung scheint das in Serbien nicht zu sein. Djokovic gilt als Nationalheld, wird trotz seines Fehlverhaltens frenetisch gefeiert. Als bei einer Pressekonferenz der Familie Djokovic am Montag Fragen aufkommen, wieso er nach seiner angeblichen Infektion an öffentlichen Veranstaltungen teilnahm, wird die Pressekonferenz kurzerhand abgebrochen.
Jelena Djokovic: Auf Instagram teilte sie krude Verschwörungsinhalte.(Quelle: Dave Shopland/BPI/Shutterstock)
Teilen von Verschwörungsinhalten
Doch dass in der Djokovic-Familie und auch vonseiten seiner Frau zweifelhafte Einstellungen zum Coronavirus vorherrschen, ist nicht neu. Im April 2020 verbreitete Jelena Djokovic über Instagram ein Video, in dem behauptet wird, der Mobilfunkstandard 5G sei schuld an der Verbreitung von Sars-Cov-2. Ein absurder Verschwörungsglaube, der zur damaligen Zeit unter Corona-Leugnern Konjunktur hatte und ohne jegliche faktische Grundlage daherkommt. Das Video hat Instagram als „False Information“, also als Falschnachricht, markiert. Es ist inzwischen über Jelena Djokovics Account nicht mehr abrufbar. Doch gelöscht hat die Frau des Tennisstars ihr Posting bis heute nicht.
Dass Novak Djokovic ebenfalls zu kruden Ideen neigt, ist hinlänglich bekannt. So predigte er seinen Followern 2020, dass die Kraft des Gebets angeblich „giftiges“ Wasser in Heilwasser umkehren könne. Auch seine Besuche des Bergs Visocica in Bosnien und Herzegowina passen in dieses Bild. Djokovic glaubt, sein Immunsystem stärken zu können, indem er per Handkontakt Heilkräfte vom Berg übertragen bekommt. Angeblich soll er sogar überzeugt sein, damit gegen eine Erkrankung mit Covid-19 gewappnet zu sein.
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Sie ist seine Jugendliebe
Seine Frau Jelena hält ihm dabei den Rücken frei. Sie ist nicht nur Leiterin der „Novak Djokovic Foundation“, sondern auch seine Jugendliebe. Bereits seit 2005 sind sie und Novak Djokovic ein Paar. Im September 2013 verlobten sie sich, ein Jahr darauf gaben sie sich das Jawort. „Ich bin so gesegnet, dass ich ihn habe und könnte mir keinen besseren Partner als ihn wünschen“, erzählte Jelena anlässlich der Hochzeit 2014 dem „Hello“-Magazin.
Seitdem ist sie stets an seiner Seite. Bei großen Tennisturnieren sitzt sie auf der Zuschauertribüne, jubelt ihrem „Nole“ zu. Ob das auch bei den Australian Open vom 17. bis 30. Januar der Fall sein wird? Unklar. Welche Volte der Fall Djokovic als nächstes schlägt, kann keiner voraussehren. Klar ist nur: Der Serbe hat das Turnier bereits neunmal gewonnen – so oft wie kein anderer. Darf er teilnehmen und gewinnt, ist er alleiniger Grand-Slam-Rekordturniersieger. Muss er hingegen abreisen, ist seine Geschichte um ein kurioses Kapitel reicher.
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