Sendezeiten, Favoriten, Aufreger – alles Wissenswerte zur Darts-WM
15. Dezember bis 3. Januar
Am 15. Dezember 2022 ist es wieder soweit: Die Besten der Besten werfen bunte Pfeile auf eine runde Scheibe und lassen mit einer „180“ eine ganze Halle erbeben. Im Londoner Alexandra Palace steigt die Darts-WM und feiert einen Sport, der eine unfassbare Entwicklung hingelegt hat. Bis zum 3. Januar messen sich dazu 93 Männer und drei Frauen im „Ally Pally“, wie er auch liebevoll genannt wird. Das sind so viele Teilnehmer wie nie zuvor. Aber wer ist Favorit? Wer sorgte im Vorfeld für Wirbel? Welche Deutschen haben Chancen? Und wann und wo kann man das Ganze überhaupt bestaunen?
Für Beobachter ist der Niederländer Michael van Gerwen (33) klarer Favorit auf den Titel. Der 33-Jährige hatte bei der vergangenen WM noch großes Pech: Eine Corona-Infektion kostete „Mighty Mike“ die Teilnahme. Entsprechend motiviert wird der dreifache Weltmeister das Rennen um seinen vierten WM-Titel angehen. Dabei werden der schottische Titelverteidiger Peter Wright (52), der walisische Weltranglisten-Erste Gerwyn Price (37) und der englische Vize-Weltmeister Michael Smith (32) als seine ärgsten Konkurrenten gehandelt.
„Ich habe mich schon letztes Jahr gut gefühlt, aber was soll man machen“, sagte van Gerwen „Online Darts“ zu seinem coronabedingten Aus bei der letzten WM. Er müsse das annehmen und sich nun auf den neuen Anlauf konzentrieren. Er warnte explizit vor seinem Konkurrenten Michael „Bully Boy“ Smith. Dieser sei in bestechender Form und „nach dem Grand-Slam-Sieg muss man auch ihn im Auge behalten“, so van Gerwen.
Florian Hempel (32), Gabriel Clemens (39) und Martin Schindler (26) sind die deutschen Hoffnungen bei der anstehenden Darts-WM. Die beiden Letztgenannten sind sogar gesetzt und steigen erst in der zweiten Runde in das Turnier ein. Doch ein Spieler, mit dem viele vor der WM gerechnet hatten, ist nicht dabei: der gebürtige Wiesbadener Max Hopp (26).
Hopp galt lange Zeit als Darts-Wunderkind. Er nahm 2016 als zweitjüngster Spieler überhaupt an der PDC-WM teil, wurde 2015 World Youth Champion. Doch der ganz große Wurf blieb ihm verwehrt. Und für das anstehende Turnier konnte er sich nach 2021 bereits das zweite Mal in Serie nicht qualifizieren. Hopp sieht das noch gelassen: „Natürlich spiele ich die zurückliegenden zwei Jahre nicht das, was ich früher gezeigt habe. Aber da kommen wir auch von einem sehr hohen Niveau“, sagte er Sport1. Hopp wird die WM für den Sender von außen begleiten.
Besondere Aufmerksamkeit dürften bei dem anstehenden Turnier wohl die drei weiblichen Teilnehmerinnen auf sich ziehen. Denn spätestens seit Fallon Sherrock (28) als erste Frau 2020 eine PDC-WM-Partie gewann, drängen die Damen in die männerdominierte Sportart. Besonders beeindruckend trat dabei dieses Jahr die erst 18-jährige Britin Beau Greaves auf. Die Teenagerin ist bereits seit 52 Partien ungeschlagen und sicherte sich im April ihren ersten Frauen-WM-Titel. In einem Match gegen Sherrock gewann Greaves mit einem Punkteschnitt von 107, so viel hatte noch nie eine Frau geschafft. Nun versucht „Beau ’n‘ Arrow“ in London ihr Glück.
Apropos Sherrock: Die Teilnahme der 28-Jährigen entfachte im Vorfeld der WM eine hitzige Debatte. Schließlich war sie ursprünglich gar nicht für den Wettbewerb qualifiziert gewesen. Der Darts-Weltverband PDC änderte jedoch nachträglich die Quali-Regularien und gewährte den Frauen einen dritten Startplatz beim größten Darts-Turnier des Jahres. Sherrocks Sieg beim Women’s World Matchplay wurde nachträglich zum Qualifikations-Kriterium erklärt.
Das britische Damen-Trio komplettiert Lisa Ashton (52), die bereits zum vierten Mal an der WM teilnimmt. Auch sie ist Engländerin.
Wer die Darts-WM am Bildschirm verfolgen will, der kann das bei Sport1 oder über den Streamingdienst DAZN tun. Am 15. Dezember um 20 Uhr geht es los. Da streiten sich Mickey Mansell (49) und Ben Robb (34) darum, wer in der zweiten Runde gegen Titelverteidiger Peter Wright antritt. Das Match gegen den Schotten ist das vierte am ersten Wettkampftag.
Michael Smith steigt am 16. Dezember in das Turnier ein, Price am 19. und für van Gerwen geht es am 21. los. Florian Hempel startet als erster deutscher Spieler am 16. Dezember gegen 22 Uhr in die WM. In der ersten Runde tritt er gegen den Engländer Keegan Brown (30) an.
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