Sein Sohn ist eine richtige Wasserrate

Das Schwimmen hat Wayne Carpendale, 46, als Kind auf eher unkonventionelle Art gelernt. "Meine Mutter ging damals in Florida zu einem Bademeister und meinte: 'Können Sie meinem Sohn das Schwimmen beibringen?' Er sagte: 'Ja klar' und hat mich in den Pool geschubst", erinnert sich der Moderator und Schauspieler im Rahmen des Auftakts der diesjährigen "Schauma Family Days" in der Erlebnistherme Maximare in Hamm. Bei dieser und den drei folgenden Veranstaltungen der Familienmarke steht neben gemeinsamer Familienzeit auch wieder der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser im Vordergrund.

Wayne Carpendales Sohn Mads, 5, hat gerade seinen Freischwimmer und das Seepferdchen gemacht. "Er hatte mit zweieinhalb schon eine richtige Affinität zum Wasser", verrät der 46-Jährige weiter. Gemeinsam mit seinem Sohn und Ehefrau Annemarie Carpendale, 45, verbringt er gerade jetzt im Sommer viel Zeit am Starnberger See. Die Familie steht für das Paar an erster Stelle. "Sicher ist das manchmal auch Arbeit, dass die Familienzeit nicht auf der Strecke bleibt", stellt der Moderator im Interview klar.

Lieber Wayne, wie haben Sie selbst das Schwimmen gelernt?

Wayne Carpendale: Auf nicht zu empfehlende Weise, denn meine Mutter ging damals in Florida zu einem Bademeister und meinte: 'Können Sie meinem Sohn das Schwimmen beibringen?' Er sagte: 'Ja klar' und hat mich in den Pool geschubst. Damit war die Sache geregelt. Dann konnte ich mehr oder weniger schwimmen. Also, ich würde auf jeden Fall eine behutsamere und sensiblere Art empfehlen.

Wissen Sie noch, wie alt Sie damals waren?

Carpendale: Keine Ahnung, wahrscheinlich so zwischen vier und sechs.

Wer ist der bessere Schwimmer, Sie oder Ihre Frau Annemarie?

Carpendale: Schwer zu sagen, weil wir uns im Wasser keine Wettkämpfe liefern, meine Frau und ich. Anne hat eine wahnsinnige Ausdauer. Sie schwimmt gerne im Urlaub jeden Tag eine halbe Stunde oder mehr ihre Bahnen. Und ich bin aufgrund meiner Konstitution und meiner Kraft schneller und eine richtige Tauchratte. Wir fühlen uns einfach beide rundum wohl im Element Wasser.

Wie sieht es bei Ihrem Sohn aus, kann er schon schwimmen und üben Sie regelmäßig mit ihm?

Carpendale: Er ist jetzt fünf Jahre alt und hat gerade seinen Freischwimmer und das Seepferdchen gemacht und ist darauf sehr stolz, und wir sind es natürlich auch. Mads hatte mit zweieinhalb schon eine richtige Affinität zum Wasser, er wollte im Urlaub immer tauchen und fühlte sich auch im tieferen Wasser richtig sicher. Wir haben dann probiert, ob er die gleichen Ambitionen auch an der Wasseroberfläche hat, also beim richtigen Schwimmen, das ist ja nochmal ein bisschen was anderes. Und da konnte er auch relativ gut sein Köpfchen über Wasser halten, was ja rein physikalisch oft bei Kindern in dem Alter eher das Problem ist. Wir haben das gefördert als wir nach Hause kamen, da wir einfach gemerkt haben, dass er eine Wasserratte ist und es wäre ja schade gewesen, noch drei Jahre zu warten, bis die meisten der Schwimmunterrichte für Kinder in Deutschland beginnen. Jetzt hat er jede Woche mit ein paar seiner Kindergartenfreunde Schwimmunterricht und findet das total toll. Wir natürlich auch! Mal abgesehen davon, dass er daran Spaß hat und darin aufgeht und sich da bewegt, ist es ein schönes Gefühl zu wissen, dass, wann auch immer er auf das Element Wasser trifft, er sich darin wohlfühlt und wir uns selbst etwas weniger Sorgen machen müssen.

Welchen Rat können Sie Familien geben, den Kindern schwimmen beizubringen?

Wayne: Ich meine aus der Beobachtung gelernt zu haben, dass oft die Eltern mehr Respekt vor dem Wasser haben als die Kinder. Oft sind die Eltern da sehr vorsichtig, das konnte ich bei den ersten Schwimmstunden sehen. Wenn man dem Kind vermittelt: Hier kann dir nichts passieren, wenn du aufpasst und vorsichtig bist und schwimmen lernst und solange ich bei dir bin sowieso nicht. Wenn man einen ganz natürlichen Umgang mit Wasser hat, dann hat auch das Kind einen natürlichen Umgang damit. Unser Schwimmlehrer hat uns dafür gelobt, als wir mit dem Kind ins Wasser kamen, aber auch als wir gesagt haben: "Hey, wir vertrauen dir, hier ist unser Kind." Wie gesagt, man muss Respekt davor haben, aber wir waren nie überängstlich und ich glaube, das ist das Erste, was du deinem Kind zum Thema Wasser vermitteln kannst. Ein Vertrauen in dieses Element und seine eigenen Möglichkeiten in diesem Element klarzukommen, nämlich Schwimmen zu lernen. Und natürlich möchte ich – dafür bin ich ja beim Schauma Family Day – dazu motivieren, zum Schwimmunterricht zu gehen. Ich weiß, es ist gar nicht so leicht einen Platz in einer Schwimmschule zu bekommen, aber vor allem die Kinder, die das Schwimmen während der Pandemie nicht gelernt haben, müssen wir auffangen und fördern.

Wer hat in Sachen Schwimmen mehr Druck gemacht, Sie oder Ihre Frau?

Carpendale: Druck schonmal gar nicht. Das kam, wie gesagt, erstmal aus Mads heraus. Er wollte von sich aus im Pool tauchen und schwimmen und hatte dann ziemlich schnell keine Lust mehr auf Schwimmflügel. Und als wir dann zu Hause waren, wäre es doof gewesen, das einfach wieder auszusetzen. Deswegen haben wir ihm dann Schwimmunterricht gesucht.

Wer von Ihnen beiden ist geduldiger in Sachen Erziehung?

Carpendale: Das Schöne am Elterndasein ist ja, dass zwei sehr unterschiedliche Menschen zusammenkommen, mit unterschiedlicher Historie, mit unterschiedlicher Erziehung. Aus der eigenen Erziehung lernt man ja auch, wie man es machen möchte und was man vielleicht auch anders machen möchte. Und dann ist es die Aufgabe von Eltern, diese beiden verschiedenen Erziehungsstile zusammenzubringen. Anne und ich ergänzen uns da sehr gut. Keiner ist der Strengere, niemand ist der, der eher dranbleibt, sondern mal bin ich es, mal ist sie es. Ich bin sicherlich eher der, der organisiert und strukturiert und Anne ist ein ganz großer Bauch- und Herzmensch und auch das ergänzt sich gut. Vielleicht hat einer die Idee, aber der andere verfolgt es dann mindestens genauso ambitioniert und mit genauso viel Begeisterung.

Sie sind beide sehr beschäftigt und haben erfolgreiche Karrieren. Bleibt da die gemeinsame Familienzeit manchmal auf der Strecke?

Carpendale: Sicher ist das manchmal auch Arbeit, dass die Familienzeit nicht auf der Strecke bleibt. Manchmal muss man eben richtig was dafür tun. Man kann sich nicht mit Terminen volldonnern und sich dann wundern, dass da zu wenig Zeit für die Familie übrig bleibt. Ich muss ganz ehrlich sagen, Mads ist jetzt fünf, und ich denke mal, wenn es hochkommt, hat er drei Nächte ohne Mama und Dada, wie er mich nennt, verbracht. Das heißt, zumindest nachts sind wir immer als Familie zusammen oder zumindest ein Elternteil ist bei ihm. Wir nehmen ihn viel mit, tun unser Bestes, abends noch nach Hause zu kommen, wenn wir tagsüber einen Job woanders haben. Deswegen haben wir eigentlich viel Family-Zeit. Aber das passiert nicht einfach so, dafür muss man seine Lebenskomplexität ein bisschen herunterschrauben, sich ein bisschen weniger um andere Sachen kümmern und natürlich die Prioritäten gut setzen.

Was unternehmen Sie am liebsten zusammen als Familie?

Carpendale: Tatsächlich oft etwas, was mit Wasser zu tun hat. Wir haben einen Wohnwagen auf einem Campingplatz am Starnberger See, da sind wir sehr, sehr gerne. Da schwimmen Mads und wir natürlich täglich im See oder stehen auf dem Stand-up-Paddle-Board. Wenn wir im Urlaub sind, gehört Wasser in Form von Meer oder Pool eigentlich immer mit dazu. Wasser ist irgendwie Sommer und Urlaub und dazu gehört natürlich auch zu schwimmen.

Wie sehen Ihre Pläne für den Sommer aus, ist ein großer Urlaub geplant?

Wayne: Ja, bald sind wir auf der Hochzeit eines guten Freundes auf Mallorca. Und danach hängen wir eine Woche Ibiza dran. Danach geht es beruflich erstmal ziemlich ab bei uns. Also erstmal das Vergnügen und dann die Arbeit.

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