Sie ist eine der erfolgreichsten Jugendbuchautorinnen aller Zeiten, ihre Werke wurden weltweit von Millionen Menschen gelesen. Doch nun sorgt eine Denkmalschutz-Organisation für Wirbel um Enid Blyton.
Seit Jahrzehnten begleiten die Geschichten von „Hanni und Nanni“ oder die Abenteuer der „Fünf Freunde“ Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt. Die Bücher aus der Feder der Autorin Enid Blyton wurden in über 40 Sprachen übersetzt und mehr als 600 Millionen mal verkauft. Damit ist die Britin eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen ihres Landes.
Doch noch vor ihrem Tod im Jahr 1968 fing der Ruhm an zu bröckeln. Es wurde immer wieder Kritik an Blytons Literatur laut, ihr wurden Rassismus und Sexismus vorgeworfen, ihre Charaktere seien stereotyp und mit Klischees behaftet. Nun gibt es in Großbritannien erneut Wirbel um das Werk der Autorin.
„Eine nicht sehr hoch angesehene Schriftstellerin“
Ausgelöst wurde die aktuelle Debatte durch die Denkmalschutz-Organisation „English Heritage“, die unter anderem die blauen Tafeln, mit denen an Londoner Gebäuden an prominente Persönlichkeiten erinnert wird, verwaltet. Auf deren Website heißt es nun nämlich in den offiziellen Begleittexten, die zu ihren Plaketten abrufbar sind: „Blytons Werk wurde zu ihren Lebzeiten und danach für seinen Rassismus, seine Fremdenfeindlichkeit und seinen Mangel an literarischem Wert kritisiert.“
Im Jahr 2016 sei es sogar abgelehnt worden, ihr mit einer 50-Pence-Münze mit ihrem Abbild zu gedenken, „weil sie, so das Protokoll des Beratungsausschusses, eine ‚rassistische, sexistische, homophobe und nicht sehr hoch angesehene Schriftstellerin‘ war“, heißt es weiter. Die Organisation, die über 400 staatliche Denkmäler verwaltet, wurde laut Berichten der britischen „Daily Mail“ daraufhin scharf kritisiert.
„Nicht im Kontext der Zeit gelesen“
Die Kampagnengruppe „Save Our Statues“ bezeichnete den Leitfaden für die blaue Plakette von Blyton als eine „ewige Beleidigung“. Mitglieder der „Enid Blyton Society“ argumentieren, dass die Kritiker der Autorin ihre Geschichten nicht im Kontext der Zeit lesen würden, in der die Bücher geschrieben wurden und dass Blyton sie wahrscheinlich anders geschrieben hätte, wenn sie heute leben würde.
„English Heritage“ beruft sich darauf, eine langjährige Diskussion abzubilden. So sei in dem Eintrag zu Blyton eben auch zu lesen: „Andere haben argumentiert, dass diese Vorwürfe zwar nicht von der Hand zu weisen sind, ihre Arbeit aber dennoch eine wichtige Rolle dabei spielte, eine Generation von Kindern zum Lesen zu ermutigen“.
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Als Reaktion auf die Kritik twitterten sie: „Wir können etwa 19 Wörter auf jede Gedenktafel packen. Unsere Website bietet ein umfassenderes Bild des Lebens der Person, einschließlich aller unbequemen Aspekte. Wir werden unsere Website weiterhin aktualisieren, damit die Geschichte hinter jeder Gedenktafel und jeder Person vollständig erzählt wird.“
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