Schauspieler Peter Lodynski mit 84 Jahren gestorben

Schauspieler und Entertainer Peter Lodynski starb im Alter von 84 Jahren. Er war auch als Autor, Regisseur und Zauberkünstler seit den 60ern im heimischen Showgeschäft tätig.

Der Entertainer, Schauspieler und Autor Peter Lodynski ist tot. Der gebürtige Wiener ist Sonntagnacht im Alter von 84 Jahren verstorben, bestätigte sein langjähriger Co-Autor Willy Honauer am Dienstag der APA. Lodynski war seit den 1960er-Jahren im österreichischen Showgeschäft, erhielt für seine TV-Satire „Lodynskis Flohmarkt Company 1971 die „Goldene Rose von Montreux“ und zeichnete für Dutzende Unterhaltungsproduktionen verantwortlich.

Geboren wurde Peter Lodynski am 12. Oktober 1936 als Sohn eines Maschinenbauers und Erfinders in Wien. Nach anfänglichem Medizinstudium wechselte er zu Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte und besuchte die Schauspielschule Krauss.Drei Jahre lang arbeitete er als Film- und Fernsehjournalist bei der Tageszeitung „Neues Österreich“.

Lodynski versuchte sich im Kabarett

1961 versuchte sich Lodynski dann erstmals im Kabarett, was vom Altmeister Gerhard Bronner begeistert aufgenommen wurde. Bronner holte Lodynski zu sich ans Theater am Kärntner Tor, bevor der 1963 mit Grazer Freunden das Kabarett „Der Würfel“ in Wien gründete, wo er sechs Jahre lang als Autor, Schauspieler und Regisseur tätig war.

Das Buch zu seinem ersten Fernsehfilm „Das Pfandl“ verfasste Lodynski im Jahr 1967 selbst und führte auch Regie. Es folgten die Serien „Lied aus Wien“, „Lied aus Österreich“ und „Wien nach Noten“, ein Fernsehzweiteiler mit den Wiener Philharmonikern. Lodynski schrieb über 250 Unterhaltungsproduktionen, inszenierte Musikfilme und gestaltete Zaubershowserien wie „Lodynski’s Orpheum“ oder „Die Magier sind unter uns“.

Lodynski als fixes Mitglied des Gloria Theaters

Daneben schrieb Lodynski Bücher wie „Un-tierisch-heiter“ und „Wien von hinten“ und – mit Honauer – das Lustspiel „Mein Name ist Hase“. 1985 kehrte er auf die Kabarettbühne zurück, weil er „das Publikum wieder spüren wollte“, und feierte u.a. mit Programmen wie „Schmerzfrei“, „Ein flotter Zweier“ und „Dauerbrenner“ Erfolge.

In Folge war Lodynski immer wieder in Aufführungen der Maria Enzersdorfer Festspiele, der Wachaufestspiele Weißenkirchen oder des Wiener Lustspielhauses zu sehen. Seine künstlerische Heimat wurde jedoch das Gloria Theater, wo er 2001 fixes Ensemblemitglied wurde. 2002 das Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und 2008 die Silberne Ehrenmedaille der Stadt Wien. Zuletzt hätte Lodynski bei den Festspielen Stockerau in der Verwechslungskomödie „Floh im Ohr“ mitwirken sollen. Dazu kam es nicht mehr. Die ursprünglich für 2020 geplante Aufführung wurde coronabedingt mehrmals verschoben und war nun für 2022 geplant.

„Peter Lodynski war ein außergewöhnlicher Künstler, der es über Jahrzehnte hinweg verstand, sein Publikum mit seinen vielseitigen Talenten zu begeistern“, reagierte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) am Dienstag in einer Aussendung. „Peter Lodynski hat auf vielfältige Art und Weise die österreichische Kulturszene nachhaltig geprägt. Als Schauspieler, Entertainer, Regisseur, Kabarettist, Schriftsteller und selbst Zauberkünstler wurde er zum Inbegriff einer spezifischen österreichischen Unterhaltungsform. Für dieses Lebenswerk auf der Bühne wurde er erst vor wenigen Wochen mit dem Berufstitel Kammerschauspieler geehrt.“

(APA/red)

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