Reggaeton-Star J Balvin bekommt Shitstorm für neues Musikvideo – schwarze Frauen an der Leine
Für J Balvins neuen Song hagelt es mächtig Kritik
Dass die Songtexte in Reggaeton-Liedern oft unter aller Sau sind, das ist kein großes Geheimnis. Doch der kolumbianische Superstar J Balvin (36) hat es mit seinem neuen Hit „Perra“ (zu Deutsch: Hündin) jetzt auf die Spitze getrieben. Im Musikvideo hält der 36-Jährige zwei schwarze Frauen wie Hunde an der Leine. Geht gar nicht – findet die Online-Community und sogar die kolumbianische Regierung, die sich nun einschaltet.
Vize-Präsidentin schaltet sich ein
Wenn Sie jetzt einen spanischsprachigen Radiosender einschalten, werden Sie sich den unwiderstehlichen Beats und tropischen Rhythmen der Reggaeton-Musik nicht entziehen können. Das Genre vereint Menschen auf der ganzen Welt. Doch die Songs von Stars wie J Balvin, Bad Bunny, Ozuna und Co. haben auch etwas weniger erfreuliches gemeinsam: ihre höchst sexistischen Texte. J Balvin zählt zu den kommerziell erfolgreichsten Interpreten des Latin Pop und prägt die Reggaeton-Kultur damit wie kaum ein anderer. Umso wichtiger ist es für die kolumbianische Vize-Präsidentin Marta Lucía Ramírez und die Präsidentschaftsrätin für Frauengleichstellung, Gheidy Gallo Santos, mit einem offenen Brief Aufmerksamkeit auf die Missstände in seinem neuen Song zu lenken.
Musikvideo und Songtext verletzen die "Rechte der Frauen"
In ihrem Schreiben kritisieren Ramírez und Santos, dass J Balvin in seinem Video Frauen und Afroamerikaner mit Hundeohren darstelle. In einem Clip kriechen zwei schwarze Frauen an Leinen gefesselt auf dem Boden herum – wie Tiere oder Sklaven. „Als ob das nicht genug wäre, hat der Text des Liedes direkte sexistische, rassistische, machohafte und frauenfeindliche Ausdrücke, die die Rechte der Frauen verletzen, indem sie sie mit einem Tier vergleichen, das dominiert und misshandelt werden muss, mit Ausdrücken, die es nicht wert sind, wiederholt zu werden“, schreiben die Politikerinnen.
Um solche Musikvideos und Texte in Zukunft zu unterbinden, wollen sich die Vizepräsidentin und ihre Beraterin offiziell absichern und schlagen dem Reggaeton-Sänger und der Musikindustrie einen Pakt vor. Mit diesem sollen sich Reggaeton-Musiker dazu verpflichten, die Förderung von Frauenrechten und die Verhinderung von Gewaltdarstellungen in ihrer Musik zu beachten. Ob sie damit eine neue Reggaeton-Ära einleiten können? Mit ansteckenden Beats, aber ohne Sexismus –es wäre dringend an der Zeit! (lkr)
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