"Polizeiruf 110: Paranoia": So wird Verena Altenbergers letzter Fall

"Polizeiruf 110: Paranoia": So wird Verena Altenbergers letzter Fall

Bessie geht in den Ruhestand

Seit September 2019 ist Verena Altenberger (35) als Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff im Münchner „Polizeiruf 110“ als Ermittlerin zu sehen. Doch vergangenes Jahr wurde bekannt: Die Schauspielerin hängt ihre Rolle an den Nagel. Nun flimmert mit dem „Polizeiruf 110: Paranoia“ (11. Juni, 20:15 Uhr, das Erste) ihr sechster und letzter Fall über die Fernsehbildschirme. Darin ist Eyckhoff einer größeren Sache auf der Spur – allerdings bekommt sie es mit seltsamen Umständen zu tun. Was ist Wirklichkeit und was eine Täuschung? Genau das versucht nicht nur die Ermittlerin, sondern auch der Zuschauende herauszufinden.

Die Rettungssanitäterin Sarah Kant (Marta Kizyma, geb. 1994) wird zusammen mit ihrem Kollegen Carlo Melchior (Timocin Ziegler, 37) zu einem Noteinsatz gerufen. Sie bringen die schwer verletzte Frau ins Krankenhaus. Am nächsten Tag erfährt Sarah, dass diese Frau nicht als Patientin eingewiesen wurde. Verwirrt versucht Sarah Carlo zu erreichen, doch der wird tot in seiner Wohnung aufgefunden.

Was ist in dieser Nacht passiert? Kommissarin Elisabeth „Bessie“ Eyckhoff und ihr Kollege Dennis Eden (Stephan Zinner, 48) wollen die Geschehnisse der Nacht rekonstruieren. Es beginnt ein spannendes Spiel um Wahrheit und Täuschung…

Absolut! Nicht nur, weil es Altenbergers letzter Fall ist. Der neue „Polizeiruf 110“ aus München vereint so gut wie alle Elemente, die einen gelungenen Krimi ausmachen: Witz, Action, ein paar Thriller-Elemente und ein überraschendes Ende. Verena Altenberger zeigt in diesem Fall erneut, wie gut ihr die Rolle der Kommissarin Bessie steht. Denn wieder einmal tritt die Ermittlerin mit viel Empathie auf, gibt alles und ist unberechenbar in ihren Entscheidungen – was die Spannung über den ganzen Film hinweg hochhält.

Beim „Polizeiruf 110: Paranoia“ ist der Name auch Programm – denn bis zum Schluss zweifelt man vor dem Bildschirm, was nun Wahrheit und was Einbildung ist. Großartig verkörpert Marta Kizyma die Rettungssanitäterin Sarah Kant, die nahe am Abgrund steht. Bildet sie sich alles ein, ist sie krank oder doch bei Sinnen und einer großen Sache auf der Spur? Genau das möchten unter anderem Bessie und ihr Kollege Dennis Eden herausfinden. Generell wirkt das Ensemble harmonisch und spielt sehr gut zusammen – man kauft den Beteiligten alles ab und ist überrascht, in welche Richtung sich die Charaktere entwickeln.

In Sachen Drehbuch gibt es einen traurigen Hintergrund: Schriftsteller Claus Cornelius Fischer (1951-2020) starb im Dezember 2020 überraschend und hinterließ die Vorlage zu „Paranoia“. Drehbuchautor Martin Maurer nahm sich dieser schließlich an. „Ich wollte, was ich aus dem Text herausgelesen habe, was ich von Claus Cornelius Fischers Persönlichkeit verstanden zu haben glaubte, seine Ideen und vor allem auch seinen Humor, weiter ausbauen und über die verschiedenen Drehbuchfassungen hinweg in seinem Sinne vertiefen“, erklärt der Autor dem Sender. Auch für Regisseur Tobias Ineichen (59) war dieser „Polizeiruf“ eine besondere Arbeit: „Bessies bodenständigen, gleichzeitig geheimnisvoll-unergründlichen Charakter ein letztes Mal auszuloten war enorm spannend für mich, Verena begleiten zu dürfen, bei ihrem letzten Einsatz als Münchner Kommissarin Eyckhoff eine große Freude und Ehre.“

Leider wird einem irgendwann gegen Ende klar, dass man Verena Altenberger gerade das letzte Mal beim „Polizeiruf“ sieht. Zum letzten Mal irgendwo hinunterspringen und bis an die Grenzen gehen – auch körperlich. „Bessie, du wirst mir fehlen“, zitierte der Sender bereits im April die Grußworte der Schauspielerin an die Münchner Ermittlerin. Dass sie ihren Dienst beim Sonntagskrimiformat quittieren würde, hatten die österreichische Schauspielerin und der Sender im Sommer 2022 öffentlich gemacht. Aber nicht nur Altenberger wird die Figur fehlen, sondern garantiert auch einigen Fans der Reihe. Denn ihre unkonventionelle Art und die außergewöhnlichen Fälle haben frischen Wind in die Krimiwelt gebracht. Zum Schluss bleibt nun also nur noch zu sagen: Mach es gut Bessie, auch wir werden dich vermissen.

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