Olivia Newton-John: Sie war so viel mehr als nur "Grease"
ESC, "Physical" und "Xanadu"
Wer an Olivia Newton-John (1948-2022) denkt, spricht in erster Linie von „Grease“. Auch jetzt, nachdem sie im Alter von 73 gestorben ist, ist in erster Linie von dem Musical-Kultfilm von 1978 die Rede. Dabei war die Sängerin und Schauspielerin schon vorher ein Star, eine der erfolgreichsten Künstlerinnen der 1979er-Jahre. Und Anfang der 80er-Jahre machte sie weiter.
Olivia Newton-John kam am 26. September 1948 in Cambridge zur Welt, als Tochter einer Deutschen und eines englischen Deutschlehrers. Kein Wunder, dass sie später nahezu akzentfrei eine deutsche Version ihres Hits „Banks of the Ohio“ singen konnte.
Als Olivia sechs Jahre alt war, zog ihre Familie nach Australien. Dort gründete sie in der Schule ihre erste Band. Sie hatte ihre ersten Auftritte im australischen Fernsehen und gewann einen Talentwettbewerb. Der Preis: eine Reise nach England. Dort unterschrieb sie 1966 ihren ersten Plattenvertrag.
Aber erst in den 70er-Jahren kam ihre Gesangskarriere so richtig ins Rollen. Ihre Version von Bob Dylans (81) „If Not for You“ stürmte 1971 die britischen Single-Charts. „Banks of the Ohio“ wurde im selben Jahr auch in Deutschland ein Erfolg.
1973 folgte der Durchbruch in den USA. Sie wurde mehrfach bei den American Music Awards als Country-Sängerin ausgezeichnet. Auch wenn sie in der Szene als Australierin mit britischen Wurzeln misstrauisch beäugt wurde.
1974 vertrat sie ihr Geburtsland beim Eurovision Song Contest. „Long Live Love“ landete im Jahr des ABBA-Siegs auf Platz vier.
Dann kam „Grease“. Die Musical-Hommage an die 1950er-Jahre machte Newton-John an der Seite von John Travolta (68) zum Megastar. Das Soundtrack-Album verkaufte sich weltweit fast 30 Millionen Mal. Olivia Newton-John wurde damit endgültig zu einer der erfolgreichsten Künstlerinnen der 70er-Jahre. Insgesamt verkaufte sie mehr als 100 Millionen Tonträger.
Ein Jahr später machte die Queen die Sängerin zur Officer des Order of the British Empire. 2020 folgte die Erhöhung zur Dame, dem weiblichen Gegenstück des Ritterschlags.
1980 sollte „Xanadu“ an den Erfolg von „Grease“ anschließen. Doch der Musicalfilm mit Gene Kelly (1912-1996) und der Musik des Electric Light Orchestras floppte. Newton-John wurde als schlechteste Hauptdarstellerin für die Goldene Himbeere nominiert. Immerhin verkaufte sich das Soundtrack-Album gut.
1982 dann nochmal der große Wurf. Ihr Song „Physical“ stand 1981/82 zehn Wochen auf Platz eins der US-Charts. Keiner anderen Single gelang dies in den 80ern. Trotz (oder gerade wegen) der Boykotte mancher Radiosender wegen expliziten Inhalten. 2022 wählte das „Billboard“-Magazin „Physical“ zum sexiesten Song aller Zeiten. Die bisher als braves Mädchen von nebenan vermarktete Sängerin zeigte damit eine neue Facette.
Ab Mitte der 1980er-Jahre wurde es etwas leiser um Olivia Newton-John. Von 1984 bis 1995 war sie mit dem Tänzer Matt Lattanzi (63) verheiratet, 1986 kam die gemeinsame Tochter Chloe zur Welt. 2008 gab sie ihrem zweiten Ehemann John Easterling das Jawort.
1992 erkrankte Newton-John erstmals an Brustkrebs. Den Kampf gegen die Krankheit machte sie 1994 in einem Buch öffentlich. Ab 1998 nahm sie wieder regelmäßig Alben auf und ging auf Tourneen. Der große Erfolg blieb aber aus. 2017 kam der Krebs zurück. Am 8. August 2022 schloss sie im Kreise ihrer Familie für immer die Augen.
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