Oliver Petszokat, 45, und seine Ehefrau Pauline, 37, blicken auf unglaublich schwere Jahre zurück, nachdem bei der Frau des Sängers 2007 ein Tumor im Kopf diagnostiziert wurde, mit dem sie zunächst beschwerdefrei leben konnte. Jedoch folgte 2019 die Hiobsbotschaft, dass der Tumor die Größe eines Golfballs erreicht hatte und operativ entfernt werden muss. Gesagt, getan! Nach der Operation im März 2020 wollte sie wieder ganz die Alte werden, ganz so leicht sei dies aber gar nicht, wie erhofft.
Pauline Petszokat: „Schwierige 2 Jahre für meine Familie“
"Doch seit der Entlassung aus dem Krankenhaus sind für meine Familie und mich sehr schwierige 2 Jahre vergangen", erklärte sie bereits offen und ehrlich auf Instagram. Sie habe erst jetzt begonnen, die "Erkrankung und Ihre Nebenerscheinungen zu akzeptieren. Ein großer, WICHTIGER und POSITIVER Schritt für mich". Logisch, dass so ein drastischer und wortwörtlicher Einschnitt einen großen Einfluss auf ihr Leben hatte und sie sowie ihren Mann stark prägte. "Jeder Tag bleibt trotzdem eine neue Herausforderung. Ich gebe alles um mein Leben mit meinem neuen Begleiter wieder unbeschwert genießen zu können. Die Krankheit ist nicht mit mein Feind, sondern ein Teil von mir." Ein Teil und eine Nebenerscheinung ihrer Erkrankung: eine Angststörung.
Pauline spricht offen über ihr Leben mit der Angststörung
Eine Angststörung, die dafür sorgt, dass Pauline ihren Alltag nicht wie gewohnt locker flockig bewältigt bekommt. Friseurbesuche werden zum Kraftakt, der Gang zum Supermarkt manchmal eine Qual. Wenn dann solche Termine geschafft wurden, feiert sie das – zurecht. Auf Instagram teilte sie ihren Follower:innen beispielsweise mit, einen Besuch im Friseursalon gemeistert zu haben und zelebriert dies gebührend, indem sie sich mit einem Kleidungsstück belohnte.
Doch Rückschläge gehören zu ihrem neuen Alltag mit ihrer Angststörung auch immer wieder dazu. "Die zwei einzigen Dinge, die ich gestern geschafft habe, waren es am Morgen mit Gusti rauszugehen und mir einen Kaffee zu machen." Ein Spaziergang mit ihrem Hund war so anstrengend, dass sich Pauline daraufhin ausruhen musste. Achtsam zu sein, in sich zu horchen und vor allem milde gegenüber sich selbst zu sein – wie wichtig das ist, merkt die Frau des Musikers immer wieder.
Pauline Petszokat: Hochzeitstag mit Folgen
Am 7. August feierten Oli P. und seine Pauline ihren mittlerweile neunten Hochzeitstag, den sie gebührend zelebrieren wollten. So entschied sich das Paar, gemeinsam nach Mallorca zu reisen. "Schönster Hochzeitstag der Welt", schrieb sie glücklich auf ihrer Social-Media-Seite, doch das war nur die halbe Wahrheit.
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Denn: Die Reise war natürlich nicht völlig stressfrei und ihr Körper teilte Pauline ganz klar mit, dass es ein bisschen zu viel für sie war. Warnsignale schob sie allerdings zunächst beiseite, um eine schöne Zeit mit ihrem geliebten Mann zu verbringen. Sie wollte sich unbedingt "beweisen, dass es geht". Ihr Körper habe ihr "einen Warnschuss verpasst", woraufhin erstmal Ruhe angesagt war.
Die Angst ist ihr „ständiger Begleiter“
Auch eine darauffolgende Reise nach Hamburg wollte sie im Anschluss an die Mallorca-Auszeit unbedingt auch noch unternehmen, um Oli zu unterstützen. "Ich fühlte mich stark genug dafür. Auch wenn die Angst mein ständiger Begleiter war." Pauline meisterte die Reise. Wieder daheim angekommen von dem Trip war sie natürlich stolz auf sich, doch ihr Körper forderte dort sofort seinen Tribut. "Mein Körper hat mir ganz klar signalisiert, dass die letzte Woche zu viel war." So gönnte sie sich ganz viel Schlaf und Ruhe, um wieder zu Kräften zu kommen.
Pauline überspielt vieles aus Scham: „Daran muss ich noch arbeiten“
Das Leben mit einer Angststörung klingt alles andere als leicht, aber Pauline hat stets ihren Mann an ihrer Seite, der sie dabei unterstützt, immer wieder zu Kräften zu kommen. Es bleibt aber ein Prozess, bei dem man auch ganz klar an sich selbst arbeiten muss und lernen muss, dass es völlig in Ordnung ist, anderen Menschen seine Grenzen aufzuzeigen und diese vor allem zu kommunizieren. Ein Learning, das Pauline gerade angeht.
"In Situationen, in welchen es mir nicht gut geht, ich überfordert bin oder mir alles zu viel ist, kann ich dies immer noch nicht gegenüber Außenstehenden kommunizieren. Ich überspiele dann vieles aus Scham. Daran muss ich noch arbeiten", schreibt sie in einer Instagram Story selbstkritisch. Hoffentlich verinnerlicht die Ehefrau von Oliver Petszokat, dass sie ihre Ängste nicht überspielen muss und dass Scham in solch einem Moment überhaupt nicht nötig ist – wir wünschen es ihr von Herzen.
Informationen zu Hilfsangeboten
Erkennen Sie bei sich Anzeichen einer Angststörung oder Panikattacke? Bei der kostenlosen Online-Beratung der Deutschen Angst-Hilfe e.V. wird Ihnen anonym geholfen. Weiterführende Informationen zur Erkrankung und Selbsthilfegruppen finden Sie auf der Stiftungswebsite.
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