Neue Klage gegen Bill Cosby

Ein ehemaliges "Playboy"-Model hat laut "Washington Post" Klage gegen Bill Cosby, 85, eingereicht. Darin behauptet Victoria Valentino, 80, dem Bericht zufolge, vor mehr als fünf Jahrzehnten von dem Entertainer unter Drogen gesetzt und missbraucht worden zu sein. Ein Sprecher Cosbys wies die Anschuldigungen zurück. Ein neues kalifornisches Gesetz ermöglicht die Klage, es hebt die Verjährungsfrist für zivilrechtliche Fälle bei sexuellen Übergriffen vorübergehend auf.

Die Klage, die nun von den Anwälten von Victoria Valentino beim Los Angeles County Superior Court eingereicht wurde, ist der Zeitung zufolge die erste bekannte Anwendung des Gesetzes in Kalifornien gegen Cosby. Nach dem Gesetz wird Klägern und Klägerinnen, die angeben, sie seien im Erwachsenenalter sexuell missbraucht worden, ein einjähriges Zeitfenster eingeräumt, um Schadensersatz zu fordern, unabhängig davon, wie lange die mutmaßlichen Verbrechen zurückliegen.

Übergriff soll 1969 stattgefunden haben

"Es geht nicht um Geld, es geht um Verantwortung", sagte Valentino der "Washington Post" über die Klage. "Vergewaltigung stiehlt einem etwas, das nicht repariert oder wiederhergestellt werden kann." Valentino behauptet, sie habe Cosby 1969 kennengelernt, als sie als Schauspielerin und Sängerin arbeitete. Später hätten sie sich zufällig in einem Restaurant in Los Angeles getroffen. Er habe ihr an dem Abend eine Pille gegeben, die sie "handlungsunfähig" gemacht habe und sie missbraucht, heißt es in ihren Anschuldigungen. In einer von ihrem Anwalt veröffentlichten Pressemitteilung erklärte Valentino, Cosby habe sie missbraucht, "als sie am Tiefpunkt war". Valentinos sechsjähriger Sohn war kurz zuvor gestorben.

In einer Erklärung, die "TMZ" vorliegt, sagte Andrew Wyatt, ein Sprecher von Cosby, man müsse "Victoria Valentino vorsichtig und sorgfältig prüfen – weil sie ihre angeblichen Berichte über sexuellen Missbrauch durch Mr. Cosby mehr als 10 bis 15 Mal geändert hat".

Anschuldigungen von zahlreichen Frauen

Mehr als 60 Frauen hatten unterschiedliche Anschuldigungen gegen den Komiker und Schauspieler erhoben, der durch die Rolle des Cliff Huxtable in der nach ihm benannten Sitcom "The Cosby Show" als eine Art Vaterfigur berühmt wurde. Viele der Vorwürfe waren verjährt, Cosby hatte diese zudem zurückgewiesen. Im Jahr 2018 wurde er wegen sexueller Nötigung verurteilt – zu drei bis zehn Jahren Gefängnis. Er verbüßte mehr als zwei Jahre der Haft. Dann wurde das Urteil aufgrund eines Verfahrensfehlers aufgehoben, er kam im Juni 2021 frei.

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