"Marry Me“: Mit ihrem Charme und ihren Kurven rettet Jennifer Lopez die maue romantische Komödie

Kinostart: 10. Februar 2022

"Marry Me“: Mit ihrem Charme und ihren Kurven rettet Jennifer Lopez die maue romantische Komödie

Von Mireilla Zirpins

Jennifer Lopez zeigt gern, was sie hat. Nicht nur auf Instagram im Bikini, sondern auch auf der Leinwand, zuletzt vor zwei Jahren als abgebrühte Stripperin in „Hustlers“. In ihrem neuen Film „Marry Me“ präsentiert die 52-Jährige erneut ihren Hammerbody in bauchfreien Bühnen- und Yoga-Outfits. Beeindruckend! Und auch nötig, weil die Story trotz offensichtlicher Parrallelen zu JLos eigenem Liebesleben doch ein bisschen dünn ist.

Popdiva heiratet auf den ersten Blick – klingt so konstruiert, wie's ist

Popdiva wird kurz vor der Hochzeit von ihrem berühmten Verlobten betrogen und heiratet den Nächstbesten – boah, klingt das konstruiert. Und das ist es leider auch. Im Film geht’s gefühlt fast so schnell wie im Trailer: Megastar Kat Valdez (La Lopez natürlich) inszeniert ihr ganzes Leben bei Instagram – vom Diätshake bis zum ganz Privaten. Folgerichtig will sie ihre vierte Eheschließung auch vor laufenden Kameras bei einem Konzert zelebrieren – natürlich zu den Klängen von „Marry Me“, ihrem Duett mit ihrem Verlobten Bastian (gespielt vom kolumbianischen Sänger Maluma), ebenfalls ein Popidol. Zu blöd, dass eins der Live-Kamerateams ihren jungen Loverboy in flagranti mit ihrer Assistentin gefilmt hat. Das geht viral ausgerechnet in dem Moment, als Kat im Brautkleid auf die Bühne kommt. Sie merken schon, hier wird den Zuschauerinnen und Zuschauern in puncto Glaubwürdigkeit einiges abverlangt. Kommt aber noch schlimmer:

Ihr Kleid ist ziemlich eng

Die gekränkte Diva fragt kurzerhand den nächstbesten mit einem „Marry Me“-Schild im Publikum. Es ist Mathelehrer Charlie (Owen Wilson), der nur die Papptafel seiner Pre-Teen Tochter Lou (süß: die 13-jährige Chloe Coleman aus „Gunpowder Milkshake“) hält. Völlig gegen Logik und gesunden Menschenverstand sagt der geschiedene Vater auch noch ja. Im Rest der fast zwei Stunden folgen die wenigen Konflikte, die der Trailer schon anmoderiert – alle mit geringer Fallhöhe und erwartbarem Ausgang. Dass Owen Wilson manchmal hölzern spielt und Reggaeton-Sänger Maluma als reumütiger Fremdgänger fast zu sympathisch wirkt, ist hier gar nicht ausschließlich von Nachteil. So versteht man wenigstens im Ansatz, warum Kat als „Frau über 35“, wie sie sich selbst hoffentlich ironisch im Film nennt, hin- und hergerissen ist zwischen dem Mathematiker-Mittfünfziger und dem halb so alten Schmusesänger-Toyboy. Sofern man bei den eher flach angelegten Charakteren von „verstehen“ reden kann. Aber mancher fragt sich ja auch noch, warum Jennifer Lopez wieder mit Ben Affleck zusammen ist.

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Ist "Marry Me" ein "Notting Hill 2.0"? Äh, nein.

Natürlich kann „Marry Me“ nicht mithalten mit Klassikern wie „Pretty Woman“ oder „Notting Hill“, das ja mit der geschlechterverkehrten Aschenbrödel-Konstellation Normalo triftt Showbiz-Prinzessin eine klare Vorlage ist. Warum man sich das trotzdem anguckt, obwohl man sich manchmal mehr in einem Dauermusikvideo fühlt als in einer Liebeskomödie? Obwohl es für eine RomCom deutlich an Humor fehlt und die arme Sarah Silverman als Owen Wilsons Sidekick nicht im Ansatz so viel zu bekommt wie damals Rhys Ifans als siffiger Mitbewohner von Hugh Grant?

Tja, die Antwort lautet: Jennifer Lopez. Und zwar nicht, weil sie uns in ihren aufreizend knappen Leggings und Bustiers zeigt, dass sie zwar die Stirn runzeln kann, aber an ihrem ganzen Prachtbody kein Fältchen und keine Delle hat (oder die besten Tricks, um das so aussehen zu lassen). Nein, man schaut ihr einfach gern zu. Bisschen straffer erzählt, komplexer und witziger hätte der Film gern sein dürfen, aber für die Date Night am Valentinstag geht das schon ok.

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