Legendärer Marseille-Präsident Bernard Tapie ist tot
Im Alter von 78 Jahren
Das französische Enfant terrible Bernard Tapie ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Wie übereinstimmend dortige Medien berichten, litt Tapie seit vielen Jahren an Magen- und Speiseröhrenkrebs. In einer Mitteilung der Familie heißt es, dass Tapie am Sonntag, den 3. Oktober um 8:40 Uhr den Kampf gegen die Krankheit verloren habe.
International bekannt wurde Tapie aufgrund seiner Präsidentschaft des Fußballvereins Olympique Marseille. Er übernahm die dortigen Geschicke 1986 und konnte 1993 sogar die Champions League gewinnen. Tapie verpflichtete unter anderem Franz Beckenbauer (76) 1990 als amtierenden Weltmeistertrainer und lotste auch DFB-Stürmer Rudi Völler (61) zwei Jahre später nach Frankreich. 1994 brach sein Konstrukt zusammen. Es folgte ein Zwangsabstieg und auch privat wurde er mit massiven Vorwürfen konfrontiert.
Der ehemalige Mehrheitseigner von Adidas wurde später wegen Untreue zu einer Bewährungsstrafe sowie wegen Bestechung und Unterschlagung zu einer achtmonatigen Haftstrafe verurteilt. Tapie, der in den 60er-Jahren als Formel-3-Pilot aktiv war, besaß in den 80er-Jahren das legendäre Radsportteam La Vie Claire. Mit den Rennfahrern Bernard Hinault (66) und Greg LeMond (60) konnte er drei Mal die Tour de France gewinnen. Ebenso machte er sich als Politiker einen Namen. Er war für die linksliberale Partei MRG viele Jahre Abgeordneter in der französischen Nationalversammlung. Darüber hinaus war er Minister für Stadtentwicklung und Mitglied des Europäischen Parlamentes.
Nach seinem tiefen Fall war Tapie vor allem als Entertainer, Moderator, Schauspieler, Sänger und Schriftsteller aktiv. Unter anderem war er im Jahr 1996 an der Seite von Fabrice Luchini in dem Film „Männer, Frauen: Ein Handbuch“ zu sehen.
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