König Charles kann aufatmen: Polizei stellt Ermittlungen ein

Nur wenige Stunden, nachdem Prinz Andrew, 63, einen außergerichtlichen Vergleich mit Virginia Guiffre, 40, geschlossen hatte, sah sich die britische Königsfamilie im Februar 2022 mit dem nächsten Skandal konfrontiert: König Charles', 74, Wohltätigkeitsorganisation Prince's Foundation wurde von der Metropolitan Police wegen verdächtiger Spendengelder untersucht, nachdem dessen Geschäftsführer Michael Fawcett bereits im September 2021 sein Amt niederlegt hatte.

Polizei beendet Untersuchungen

Doch jetzt, gut anderthalb Jahre nach Beginn der Ermittlungen, kann König Charles aufatmen: Wie der britische "Express" berichtet, seien die Untersuchungen gegen seine Stiftung Prince's Foundation eingestellt worden. Die Polizei habe beschlossen, keine weiteren Maßnahmen wegen des Verdachts auffälliger Spendengelder einzuleiten. Demnach habe die Londoner Metropolitan Police gesagt, ihre Entscheidung sei auf Anraten der Staatsanwälte und unter Berücksichtigung bereits erhaltener Informationen erfolgt.

König Charles‘ Stiftung Prince’s Foundation im Visier

Wie "The Sunday Times" damals berichtete, habe der saudische Geschäftsmann Mahfouz Marei Mubarak bin Mahfouz mindestens 1,5 Millionen Pfund (umgerechnet ca. 1,7 Millionen Euro) für Projekte der Prince's Foundation gespendet. Im Gegenzug habe Fawcett dem Superreichen den Ritterschlag und die britische Staatsbürgerschaft versprochen.

Wegen dieses Verdachts wurde laut "Daily Mail" nun von der Londoner Polizei eine strafrechtliche Untersuchung eingeleitet. Nach der Sichtung bestimmter Dokumente wolle die Polizei wegen Verstößen gegen das Ehrengesetz ermitteln. Die Behörde habe mitgeteilt, dass sie im September Briefe erhalten habe, in denen sie aufgefordert worden sei, den Vorwürfen nachzugehen – einer davon stamme vom ehemaligen libyschen Abgeordneten Norman Baker. 

Michael Fawcett war viele Jahre lang ein Vertrauter von König Charles. Das britische Königshaus dürfte sich sicherlich darum sorgen, welche Details er unter Druck preisgeben könnte. Dies war zudem eine weitere Belastung für die mittlerweile verstorbene Queen Elizabeth, †96, die im Jahr ihres 70. Thronjubiläums einfach nicht zur Ruhe zu kommen schien.

König Charles „hat keine Kenntnis“

Von den schweren Vorwürfen wollte der damalige Thronfolger Charles nichts wissen. "Der Prinz von Wales hat keine Kenntnis von dem angeblichen Angebot von Ehrungen oder der britischen Staatsbürgerschaft auf der Grundlage einer Spende an seine Wohltätigkeitsorganisationen und unterstützt die derzeit von der Prince’s Foundation laufende Untersuchung voll und ganz," ließ ein Sprecher des Clarence House bereits im September 2021 mitteilen.

War sein Geschäftsführer bestechlich?

"Michael Fawcett hat heute angeboten, vorübergehend von seinen Aufgaben als Geschäftsführer der Prince's Foundation zurückzutreten, solang die Untersuchung der Kuratoren andauert", erklärte Douglas Connell, Vorsitzender der Prince's Foundation, Anfang September 2021. "Die Prince's Foundation hat dieses Angebot angenommen. Michael Fawcett unterstützt die laufenden Ermittlungen voll und ganz."

Eine Sprecherin der Stiftung sagte zudem: "Die Prince's Foundation nimmt die Anschuldigungen, mit denen sie kürzlich konfrontiert wurde, sehr ernst, und die Angelegenheit wird derzeit untersucht." 

Frühere Ermittlungen gegen Michael Fawcett

Michael Fawcett begann seinen königlichen Dienst im Jahr 1981 als Diener der Königin und stieg bis zum Unteroffizier und später zum Assistenten von Charles' Kammerdiener auf, der jeden Morgen im Kensington Palast seine maßgeschneiderten Anzüge und Hemden bereitlegte. Als persönlicher Assistent von Charles wurde er 2003 beschuldigt, unerwünschte königliche Geschenke zu verkaufen und einen Prozentsatz des Erlöses zu kassieren, wurde aber durch eine interne Untersuchung von jeglichem finanziellen Fehlverhalten freigesprochen.

Die von Charles' damaligem Privatsekretär Sir Michael Peat geleitete Untersuchung kam zu dem Ergebnis, dass Fawcett zwar "gegen interne Regeln in Bezug auf Geschenke von Lieferanten" verstoßen hatte, aber nicht ernsthaft kritisiert werden konnte, weil die Regeln nicht durchgesetzt wurden und er aus solchen Geschenken kein Geheimnis machte. Der Bericht zeichnete trotzdem ein Bild von Herrn Fawcett als angeblichen Tyrannen, der wertvolle Geschenke von Außenstehenden annahm.

Verwendete Quellen: telegraph.co.uk, thetimes.co.uk, dailymail.co.uk, express.co.uk

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