17 Jahre lang hat Indira Alikalfic ihr Café im Schloss Ulriksdal in der Gemeinde Solna bei Stockholm betrieben. Nun soll damit Schluss sein. Grund dafür ist niemand geringeres als König Carl Gustaf. Der 77-Jährige wolle nach Angaben der schwedischen Zeitung "Aftonbladet" mit seiner Familie die Leitung des Schlosses übernehmen. Damit berufe sich der Monarch auf ein 200 Jahre altes Gesetz, nach dem er das Recht habe, mehrere Immobilien zu nutzen, die dem schwedischen Staat gehören. Die Café-Besitzerin ist darüber alles andere als begeistert.
König Carl Gustaf wirft Café-Besitzerin raus
Denn der Wert ihres Cafés wurde auf 8 Millionen Schwedische Kronen (umgerechnet etwa 710.500 Euro) geschätzt, doch Indira Alikalfic erhält von der Nationalen Immobilienbehörde als Entschädigung lediglich 500.000 Schwedische Kronen (umgerechnet etwa 44.417 Euro). Im Gegensatz zu ihr muss der König zudem keine Miete zahlen.
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In der STV-Sendung "Uppdrag granskning", die sich auf investigativen Journalismus stützt, wurde der Fall genauer untersucht. Die Situation der Café-Besitzerin scheint aussichtslos. "Das Grundstück, auf dem Sie tätig sind, gehörte früher dem König. Der König und der schwedische Staat haben vor vielen Jahren vereinbart, dass der schwedische Staat Eigentümer des Grundstücks ist und der König es im Gegenzug nutzen kann, wann immer er es braucht", heißt es zunächst in einem Anwaltsschreiben der Nationalen Immobilienbehörde an Indira Alikalfic. Und weiter: "Der König hat nun dem schwedischen Staat, vertreten durch das Nationale Eigentumsamt, mitgeteilt, dass seine Organisation die Immobilie selbst nutzen muss."
„Man sollte die Menschen nicht so behandeln!“
Indira fühlte sich laut eigener Aussage durch das Schreiben unter Druck gesetzt. Als "Uppdrag granskning" jedoch nachhakt und aufzeigt, dass die Immobilien dem Staat und nicht dem König gehörten, rudert der Anwalt zurück. "Ich muss mir genauer ansehen, ob er [der König] der formelle Eigentümer war oder ob der Staat das Eigentum oder Teile des Eigentums vorher besaß", so Marschall Fredrik Wersäll, Jurist und seit 2018 Marschall des schwedischen Königreichs.
Und siehe da, tatsächlich hatte das Anwaltsteam falsch gelegen und muss somit bestätigen, dass der König nicht der Eigentümer der Immobilien ist. "Wir werden die Formulierung nun anpassen, damit sie historisch korrekt ist", so Wersäll. Der Fehler in dem Anwaltsschreiben bringt Indira Alikalfic jedoch nicht weiter. Sie will nun mit dem Fall vor Gericht ziehen. "Hier geht es nicht um Geld, man sollte die Menschen nicht so behandeln", macht sie ihrem Ärger über König Carl Gustaf Luft.
Verwendete Quellen: aftonbladet.se, Dana Press
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