Im Zeugenstand: Psychiater nennt Johnny Depp "Narzissten"

Der 20. Verhandlungstag im Prozess zwischen Johnny Depp (58) und Amber Heard (36) ist in vollem Gange. Heute sagten bereits einige Experten aus – unter anderem auch der Psychiater und Arzt Dr. David Spiegel. Er trat für Ambers Team in den Zeugenstand, um das Verhalten ihres Ex-Freundes einzuordnen. Dabei trug sich nicht nur eine kuriose Situation zu: Ohne sich mit Johnny je persönlich unterhalten oder ihn untersucht zu haben, ordnete Dr. Spiegel den Fluch der Karibik-Star als Narzissten ein!

Geht es nach Dr. Spiegel deute einiges darauf hin, dass Johnny narzisstische Züge hat. Dies sei gekennzeichnet durch „seine schlechte Selbstbeherrschung, schnelle Stimmungsschwankungen, ein unangemessenes Gefühl der Bewunderung, die Anbetung von Macht und Kontrolle und Mangel an Empathie.“ Er selbst habe beispielsweise Videobeweise gesehen, in denen der „Charlie und die Schokoladenfabrik“-Darsteller Schränke demoliert, Glas zerbrochen und Amber angebrüllt habe, während er ein Weinglas in der Hand gehalten hatte. Außerdem hätte Johnny dem Arzt gestanden, betrunken einen kompletten Film gedreht zu haben.

Ambers Team hatte Dr. Spiegel geladen, nachdem Johnnys Seite vor ein paar Tagen schon die forensische Psychologin Dr. Shannon Curry in den Zeugenstand gebeten hatte, die bei der Schauspielerin eine Borderline-Persönlichkeitsstörung diagnostizierte. Im Kreuzverhör von Depps Anwaltsteam hielt Dr. Spiegel allerdings – wie schon viele vor ihm – nicht sonderlich gut stand: Er ruderte zurück, Johnny nur „vorläufig“ als Narzissten diagnostiziert zu haben und beteuerte, nicht gegen die sogenannte Goldwater-Regel verstoßen zu haben. Die Regel erklärt die Veröffentlichung psychiatrischer und psychologischer Gutachten oder Diagnosen ohne vorherige Untersuchung als unethisch. Wie ernst Johnny Depp die Aussagen des Psychologen wohl nimmt, zeigte seine kleine, aber feine Reaktion: Als Dr. Spiegel beispielsweise das Konzept der Täter-Opfer-Umkehr aus seiner Sicht erläuterte, musste der Filmstar ein kleines bisschen Schmunzeln.


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