"Ich habe noch viele Geschichten im Kopf"

Ihre Bücher erscheinen in 120 Ländern und haben sich insgesamt über 35 Millionen Mal verkauft: Thriller-Queen Karin Slaughter (50) ist unstrittig eine der populärsten und gefeiertsten Schriftstellerinnen weltweit. Ende November erschien ihr 21. Thriller "Die falsche Zeugin" und für Nachschub ist bereits gesorgt. Fans ihrer "Will Trent & Sara Linton"-Reihe dürfen sich 2023 auf ein neues Buch freuen. Slaughters Thriller "Ein Teil von ihr" wird aktuell für Netflix verfilmt. "Ich habe noch sehr viele Geschichten im Kopf", versichert die Thriller-Expertin im Interview mit spot on news.

„Die falsche Zeugin“ ist bereits Ihr 21. Thriller. Ein Ende ist hoffentlich noch lange nicht in Sicht?

Karin Slaughter: Ich habe noch sehr viele Geschichten im Kopf. Ich genieße es sehr, immer wieder neue Wege zu finden, um meine Leser zu unterhalten.

Was hat Sie zu Ihrem neuen Buch „Die falsche Zeugin“ inspiriert?

Slaughter: Ich fand es toll, Geschichten über Schwestern in meinen Stand-Alone-Thrillern "Pretty Girls" und "Die gute Tochter" zu schreiben und wollte mich aus einer anderen Perspektive wieder annähern. "Die falsche Zeugin" ist ein atemberaubender Thriller, im Zentrum der Geschichte steht die Beziehung der beiden Schwestern Leigh und Callie. Beide haben bereits Vieles durchmachen müssen. Die Frage ist: Wie kann ich ihnen darüber hinweghelfen?

Auch die Corona-Pandemie sparen Sie in Ihrem neuen Werk nicht aus. Warum war es Ihnen so wichtig, auch diesen Aspekt einfließen zu lassen?

Slaughter: Covid ist etwas, das jeder Mensch auf dieser Erde gerade zur gleichen Zeit erlebt. Ich kann mich an kein anderes Ereignis erinnern, das eine ähnliche Tragweite hatte – egal ob in Hamburg oder im brasilianischen Regenwald. Ich wollte aufzeigen, wie sich unsere Leben verändert haben.

Vor allem die USA hat schwer unter der Pandemie gelitten. Wie haben Sie und Ihre Familie diese Zeit erlebt?

Slaughter: Meine Schwester war schon sehr früh an Covid erkrankt, was wirklich beängstigend war. Glücklicherweise hat sie sich recht schnell erholt. Ich denke, das Schlimmste war, dass die Regierung mit Lügen auf die Lage reagiert und gleichzeitig in Kauf genommen hat, dass viele Menschen sterben. In den nächsten Monaten werden über eine Million Menschen gestorben sein. Dieses Trauma wird auch die nächsten Generationen begleiten.

Haben Sie durch die Pandemie mehr Zeit zum Schreiben gefunden?

Slaughter: Tatsächlich war es sehr viel schwerer für mich, während der Pandemie zu schreiben. Fast täglich musste ich mit Veränderungen klarkommen, die sowohl mein Privatleben als auch meinen Roman beeinflusst haben. Die Zahl der Todesopfer zu sehen, war einfach nur herzzerreißend und ließ mich verzweifeln. Es hätte nicht so weit kommen müssen.

Ihr Thriller „Ein Teil von ihr“ wird aktuell für Netflix verfilmt. Wie sehr sind Sie in die Produktion involviert?

Slaughter: Die Produzenten und Drehbuchautoren haben einen großartigen Job gemacht. Sie haben mich stets einbezogen und mir das Gefühl gegeben, ein Teil der Produktion zu sein. Ich konnte auch das Set besuchen. Aber ich war nicht wirklich im alltäglichen Prozess involviert. Ich kann es nicht erwarten, das Ergebnis auf dem Bildschirm zu sehen. Sie haben wirklich ein großartiges Team zusammengestellt.

In der Hauptrolle wird Toni Collette zu sehen sein. Wie finden Sie die Besetzung, hatten Sie sich Ihre Figur so vorgestellt?

Slaughter: Ich bin seit ihrem Film "Muriels Hochzeit" ein großer Fan von Toni Collette. Ich hätte mir niemand Besseren für die Rolle vorstellen können. Der ganze Cast ist wirklich ausgezeichnet.

Sind noch weitere Ihrer Bücher für eine Verfilmung im Gespräch?

Slaughter: Gerade befinden sich einige Sachen in der Entwicklung. Wir hoffen, bald damit an die Öffentlichkeit gehen zu können.

Können Fans nächstes Jahr mit einem neuen Fall für Will Trent und Sara Linton rechnen?

Slaughter: Ja, ich habe schon eine wirklich gute Idee für das nächste Buch. Will und Sara werden 2023 zurückkehren.

Welche Stars sollten in einer möglichen Verfilmung die beiden spielen, wen könnten Sie sich vorstellen?

Slaughter: Ich habe dazu einige Umfragen auf meiner Facebook-Seite laufen. Und ich bin immer sehr überrascht – und oft auch begeistert -, wie sich die Leser meine Charaktere vorstellen. Sie sehen fast immer anders aus, als ich sie in meinem Kopf habe. Das Aussehen meiner Figuren ist nicht an echte Menschen angelehnt, aber ich habe ihr Gesicht ganz genau im Kopf, wenn ich über sie schreibe.

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