GNTM 2023: Wenn Heidi im Auge des Sturms "nur draufdrücken" muss

Die wöchentliche Kolumne auf RTL.de

GNTM 2023: Wenn Heidi im Auge des Sturms "nur draufdrücken" muss

von Claudia Spitzkowski

„It Never Rains In Southern California …“, sang 1972 Albert Hammond. Petrus 2023 so: „Hold my beer!“ In Folge zwei von „Germany’s next Topmodel“ 2023 gibt es ein echtes Donnerwetter und der Satz „Ich will noch nicht fliegen“ gewinnt eine völlig neue Bedeutung. Und wir lernen, dass SpongeBob recht hatte, als er einst sagte: „Nie wieder lass’ ich mich mit Accessoires ein!“.

Lesetipp: GNTM 2023: Alle Informationen zur 18. Staffel „Germany’s next Topmodel“

Fremdschämen beim ersten "Germany's next Topmodel"-Fotoshooting

Jede Stadt hat ihn: Diesen einen Fotografen, der im Schaufenster neben kitschigen Hochzeitsbildern und Fotos von Säuglingen, die kunstvoll mit Weichzeichner fotografiert in Seerosenblättern drapiert wurden, auch Aktfotos ausstellt. Darauf posieren Chantal-Cheyenne oder Kevin-Cedric von Nebenan in schwarzen Spitzen-Dessous oder mit Lederjacke auf nackter Haut. Während die Herren der Schöpfung als Accessoire meist nur ihre diversen Tattoos (gerne die Geburtsdaten ihrer Kinder oder am Hals tätowierte Kussmünder) zur Schau stellen, wird den Ladys vom Fotografen gerne noch was an die Hand gegeben, mit dem sie pseudo-sexy spielen können. Hüte. Ketten. High Heels. Handschuhe.

Sie haben sofort Fremdschäm-Bilder im Kopf? Dann herzlich willkommen zum ersten Foto-Shooting der 18. GNTM-Staffel!

Wer braucht schon Rankin, wenn Heidi Klum „nur draufdrücken“ muss?

Einem Haufen Nachwuchs-Models sich selbst zu überlassen, welche und wie viele Accessoires sie tragen möchten, ist in etwa so fahrlässig, wie ein Rudel Kleinkinder im Süßigkeitenladen auszusetzen, liebe Heidi Klum. Denn warum eine Auswahl treffen, wenn man doch ALLES benutzen kann. Gleichzeitig. Und so kombinieren Heidis Meeedchen zum knappen Bikini Spitzenhandschuhe, Schlapphüte, Baskenmützen, Perlenketten, Schirmen UND High Heels und werfen sich in Posen, auf die Chantal-Cheyenne im Fotoladen-Schaufenster nicht neidisch sein müsste. Da wünscht man sich viel zu oft selber einen Schlapphut, den man sich vorm Fernseher über die Augen ziehen kann, um nichts mehr sehen zu müssen.

Lese-Tipp: Schon vor dem TV-Start: Diese fünf GNTM-Kandidatinnen sind besonders beliebt!

Aber der Vergleich mit Chantal-Cheyenne ist natürlich unfair, denn diese stand wenigstens vor der Kamera eines Menschen, der das Fotografieren irgendwann mal gelernt hat. Im Gegensatz zu Heidis Models. Die 49-jährige Superstar-Unternehmerin Heidi kann zwar Modeln und Moderieren (sie selbst würde sagen: Und auch Singen!), aber sie ist – soweit ich weiß – keine Fotografin. „Am Ende muss ich ja nur draufdrücken, das werde ich ja wohl hinkriegen“, erklärt Heidi kichernd und macht die Fotos beim ersten Fotoshooting einfach selbst. Womit sie das Prinzip Star-Fotograf, um den sonst bei GNTM immer ein ein großes Gewese gemacht wird, mal eben ad absurdum geführt hat. Wer braucht schon Rankin, wenn Heidi „nur draufdrücken“ muss?

Da braut sich was zusammen am GNTM-Set

Möglicherweise haben aber auch alle echten Star-Fotografen kurzfristig abgesagt, weil sie die Wettervorhersage für Los Angeles gelesen haben?

Ein heftiger Sturm zerlegte das geplante Strandshooting mit Gast-Jurorin Elsa Hosk, inklusive Stromausfall im Styling-Zelt und panisch rennenden Models. Wirklich Pech, dass nach 50 Jahren Klimawandel an Albert Hammonds Song über den nicht vorhandenen Regen in Süd-Kalifornien nichts mehr dran ist.

Lese-Tipp: Die letzte GNTM- Kolumne verpasst? In Folge 1 half nur Beten – und Buße tun

Klar, man hätte die Wettervorhersage vorher checken können – schließlich werden Ausschnitte aus US-Nachrichtensendungen und Schlagzeilen der lokalen Zeitungen eingeblendet, die vor einem Sturmtief warnen. Aber dann hätten wir auch nicht solche Szenen zu sehen bekommen, für die wir GNTM so lieben: Im vom Sturm bebenden Styling-Zelt pustet sich Kandidatin Mirella in aller Ruhe die frisch lackierten Fingernägel trocken, während Coco neben ihr panisch im Interview erzählt: „Ich hoffe, wir kommen alle heil ins Auto.“ (csp)

Quelle: Lesen Sie Vollen Artikel