GNTM 2023: In Folge 1 half nur Beten – und Buße tun

Unsere Kolumnistin ist im Topmodel-Fieber

GNTM 2023: In Folge 1 half nur Beten – und Buße tun

von Claudia Spitzkowski

Es geht wieder los! Heidi Klum und ihre Meeeedchen sind zurück. Zum Start der 18. Staffel „Germany’s next Topmodel“ schickt Heidi Klum alle Kritiker erstmal auf die stille Treppe, bevor sich ihre Kandidatinnen ins GNTM-Abenteuer stürzen. Wortwörtlich.

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Heidi Klum wendet sich an die Zuschauer – und uns bleiben fast die Chips im Hals stecken

Da ahnst du nichts Böses, hast Sekt und Chips bereit gestellt und überlegst noch, ob du 2023 aus Promillegründen vielleicht doch lieber vom Trinkspiel „Immer, wenn Heidi ‘Diversity’ sagt, muss getrunken werden“ absehen solltest (solltest du!), da verpasst dir die Model-Mama direkt zum Start eine kalte Dusche. Ab auf die stille Treppe, heißt es für alle Kritiker und Nörgler.

Wer gedacht hat, dass die vielen negativen Schlagzeilen der vergangenen Monate und Jahre Heidi Klum an ihrem bei Instagram so gern gezeigtem Allerwertesten vorbei gehen, erlebt direkt zum Auftakt der 18. GNTM-Staffel eine Überraschung. Seriös zugeknöpft stellt sich die 49-Jährige dort der Kritik. „Nachdem ich mir so viele Sachen anhören musste, vor allem im letzten Jahr, möchte ich jetzt einmal Stellung beziehen, liebe Zuschauer“, verkündet Heidi – und holt zum Rundumschlag aus.

Liebe Ex-GNTM-Kandidatinnen, diese Botschaft geht dann wohl an Euch

Essensverbot, Diversity (Prost!), „Vorführen“ der Kandidatinnen, Handyverbot in der Model-Villa, Körperverletzung, angeblich gestellte Szenen bei GNTM – you name it, Heidi hat es bereits auf ihrer Liste. Und kann sich eine deutliche Spitze in Richtung von Ex-Kandidatinnen wie Dschungelcamp-Kandidatin Tessa Bergmeier, Nathalie Volk und Lijana Kaggwa nicht verkneifen – natürlich ohne Namen zu nennen. „Bei GNTM ist alles echt. Ich kann mir aber vorstellen, dass es für einige Kandidatinnen schwierig ist, sich selbst im Fernsehen zu sehen. Und ich kann auch verstehen, dass sie die eine oder andere Aussage im Nachhinein ein wenig bereuen.“ Bäm!

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Es folgt ein geblurrter Zusammenschnitt eines „Worst of“ der GNTM-Fights. „Alles, was die Models tun oder sagen, ist einzig allein ihre eigene Entscheidung. Wir können eine Person nur so darstellen, wie sie ist“, flötet Heidi und betont, dass „Germany’s next Topmodel“ ja eine „Reality-Sendung“ sei.

Wie viel „Reality“ in einer Topmodel-Castingshow steckt, die kein einziges echtes Topmodel als Siegerin hervorgebracht hat, sei jetzt einfach mal dahin gestellt. Auch die „Realness“ hinter Heidis Reaktion auf die ganze Kritik ist durchaus diskutabel. War es ihr eine echte Herzensangelegenheit, Stellung zu nehmen – oder nahmen die negativen Schlagzeilen einfach zu sehr Überhand und hätten Einfluss auf die Quote haben können?

Bibel, Botox und "richtig Bock" auf Heidi Klum

So, jetzt geht es endlich los. Und eine gute Nachricht, um die Stimmung nach Heidis Ansprache ans deutsche Volk wieder zu heben, gibt es direkt: Heidi singt in dieser Staffel NICHT in den Titeltrack.

Dafür startet die 18. GNTM-Staffel bei Heidi quasi um die Ecke, in Los Angeles. 29 Möchtegern-Models haben es durch die Einreisekontrolle geschafft und haben jetzt „richtig Bock“, die Model-Mama zu treffen, denn „die ist witzig“. Das Lachen wird ihnen noch früh genug vergehen.

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Wir lernen unter anderem die rothaarige Cassy kennen, die einfach „vor die Kamera muss“. Die bibeltreue Katharine, die bei ihrer Teilnahme auf Gottes Beistand setzt. Elsa, die sich die Lippen hat aufpolstern lassen und sich „optisch auf einer Skala von eins bis zehn eine 11 geben würde“ und „einfach für GNTM gemacht ist.“ Emilia, die findet, dass Heidi Klum „eine schöne Seele ist“. Ana, die den britische Sänger Tom Gregory datet. Und Zoey, die sich ungern von anderen Haare und Make-up machen lässt, weil sie es selbst am besten kann. Beste Voraussetzungen für GNTM also. Nicht.

Warum bloß sagt einem niemand das mit den High Heels?

Apropos: beste Voraussetzungen für GNTM: Wie jedes Jahr kommt es auch in der 18. Staffel wieder VÖLLIG überraschend für die angehenden Models, dass sie – Schock! Horror! – auf HIGH HEELS laufen müssen. Und wie jedes Jahr trennt diese scheinbar simple Aufgabe die Spreu vom Weizen. So stürzt auch 2023 wieder der Großteil der Frauen wie panische Lemminge die Treppe zum Catwalk hinunter oder schleppt sich Zombie-like mit vorsichtigen Roboterschrittchen über den Laufsteg. Durchaus berechtigt also, dass sich Katharine, die den Catwalk ohne Sturz bewältigt hat, danach erst einmal bekreuzigt. Dass einem das mit den High Heels aber auch echt nie jemand vorher sagt, ts!

Für Indira und Elisabeth reicht’s am Ende nicht. „Das tut mir echt leid“, menschelt Heidi Klum zum Abschluss. Kaltes Herz? Sie doch nicht! Die Wärmflasche, die sie unter der Jacke versteckt, soll wirklich nur gegen die Minusgrade beim Außendreh helfen. Echt. (csp)

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