Urteil ist für Mittwoch erwartet
Gerichts-Drama um Ghislaine Maxwell: Staatsanwältin und Verteidigerin liefern sich Kampf
Wer sagt hier die Wahrheit?
Am Montag (20. Dezember) ging es heiß her im Gerichtssaal in New York: Nachdem im Sex-Skandal rund um Jeffrey Epstein (†66) und seine vermeintliche Komplizin Ghislaine Maxwell (60) 30 Zeugen in zwölf Tagen ausgesagt haben, kam es nun zum Showdown. Die Staatsanwältin und Maxwells Verteidigerin lieferten sich einen erbitterten Schlagabtausch.
Welche Rolle spielte Ghislaine Maxwell im Sex-Skandal?
Die entscheidende Frage ist: War Ghislaine Maxwell tatsächlich eine Art „Zuhälterin“ und hat für ihren Partner Jeffrey Epstein minderjährige Frauen ausgewählt und sie dem Geschäftsmann für Sex auf dem Silbertablett präsentiert? Oder ist sie in diesem Skandal nur das Opfer und wird von den Klägerinnen als Sündenbock benutzt, um an schnelles Geld zu kommen?
Die wichtigsten Aussagen aus dem Prozess:
Das denkt Staatsanwältin Alison Moe:
- sie bezeichnet Ghislaine Maxwell als „Zuhälterin“
- in ihren Augen war die Britin die „rechte Hand“ von Epstein
- die Angeklagte soll minderjährige Frauen in Epsteins Luxus-Villen von Palm Beach, New York, New Mexico bis London gebracht haben und sie auf den Sex vorbereitet haben
- für ihre „Dienste“ soll Maxwell von ihrem Partner zwischen 1999 und 2007 mehr als 27 Millionen Euro erhalten
- angeblich habe Maxwell sogar in einigen Fällen mitgemacht haben und den Po und die Brüste einiger Opfer berührt
- Ghislaine Maxwell sei angeblich das Opfer von Epstein und den jetzigen Klägerinnen
- sie habe kein Geld nötig gehabt, sei als Unternehmerin selber reich gewesen
- angeblich sind die Zeuginnen nur scharf auf die Entschädigung in Millionen-Höhe und hätten daher ihre „Erinnerungen angepasst“
- Maxwell werde jetzt anstelle des 2019 in seiner Zelle erhängten Epstein zum „Sündenbock“ gemacht
Ghislaine Maxwell mit blauem Auge in U-Haft
1. Foto von Epstein-Komplizin in U-Haft aufgetaucht
Am Mittwoch (22.12.) könnte das Urteil fallen
Wie der Prozess ausgeht liegt in den Händen der „Jury“, die aus sechs Frauen und sechs Männern besteht. Diese hat bis Mittwoch Zeit, ein Urteil zu fällen. Vor Weihnachten könnte der Prozess demnach ein Ende finden. Im schlimmsten Fall erwarten Ghislaine Maxwell 80 Jahre Haft, da sie in sechs Fällen angeklagt ist – darunter wegen Sexhandels mit Minderjährigen. (rsc)
Lese-Tipp: Alle wichtigen Fragen und Antworten zum Max-Well-Prozess gibt’s nochmal zum Nachlesen.
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