Der britische Rocksänger Rod Stewart (78) ist eigener Aussage nach selbst lange Zeit Anhänger der Conservative Party gewesen. Inzwischen zeigt er sich von deren Politik jedoch so enttäuscht, dass er eine außergewöhnliche Maßnahme ergriff: Er rief spontan in einer Live-Nachrichtensendung beim Sender Sky News an und sagte, das Gesundheitssystem sei in einem so "lächerlichen" Zustand, dass die Regierung besser abtreten sollte.
"Ich war lange selbst ein Tory, aber ich denke, diese Regierung sollte jetzt zurücktreten und die Labour-Partei ranlassen", sagte er in der Sendung zum Thema "Die Krise des britischen Nationalen Gesundheitsdienstes (NHS)". "Es ist herzzerreißend für die Krankenschwestern. In all den Jahren, die ich in diesem Land lebe, habe ich es noch nie so schlimm gesehen. Wenn ich irgendwie helfen kann, will ich das tun. Krankenschwestern, ich bin auf eurer Seite", sagte er in dem unangekündigten Anruf weiter.
Ein Besuch in einer Privatpraxis am Tag zuvor habe ihn dazu inspiriert, in der Sendung anzurufen. Er sei für seinen jährlichen Krebs-Scan dort gewesen.
Stewart litt selbst an Krebs
Stewart, der selbst 2016 die Diagnose Prostatakrebs erhielt und inzwischen geheilt ist, bot an, die Kosten für mehrere Krankenhaus-Scans für Patienten mit Krebsverdacht zu übernehmen. "Die Klinik, in der ich war, war leer. Und es gibt gleichzeitig Menschen, die sterben, weil sie solche Scans nicht bekommen", sagte er in der Sendung. Es gehe ihm nicht um die Aufmerksamkeit, er wolle nur etwas Gutes tun.
Weiter sagte Rod Stewart den Moderatorinnen, der NHS müsse "mit Milliarden über Milliarden neu aufgebaut werden". Das Telefonat beendete er mit dem Aufruf: "Ändert die verdammte Regierung!"
Der steuerfinanzierte Gesundheitsdienst NHS befindet sich derzeit in einer Krise: Viele Beschäftigte aus dem Gesundheitsbereich legen derzeit die Arbeit nieder, um für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen zu kämpfen. Gleichzeitig sind die Wartezeiten für Behandlungen seit Monaten auf einem Rekordniveau. Zehntausende Menschen müssen derzeit mehr als zwölf Stunden warten, bis sie in Notaufnahmen versorgt werden können. Eine Einigung mit der Regierung ist nicht in Sicht.
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