Deutscher Comedypreis 2021: Promis positionieren sich zum Fall Luke Mockridge
Stars beziehen Stellung zu Luke Mockridge
Comedypreis wird für ernste Themen genutzt
Beim „Deutschen Comedypreis“ erwartet man eigentlich gelöste Stimmung, viele Witze und Unterhaltung. Doch in diesem Jahr nutzten viele geladene Gäste die Gelegenheit, um ein ernstes Thema anzusprechen und zum Fall Luke Mockridge Stellung zu beziehen. Ex-Freundin Ines Anioli und weitere Frauen hatten dem Comedian sexuelle Belästigung vorgeworfen. Die Vorwürfe gegen ihn sind juristisch nicht erwiesen. Wie die Stars darüber denken, zeigen wir im Video.
Hazel Brugger und Maren Kroymann äußern sich auf der Bühne
Comedienne Hazel Brugger und ihr Mann Thomas Spitzer forderten etwa mit ihren Statement-T-Shirts: „Konsequenzen für Comedian XY.“ Auf der Rückseite war zu lesen: „Künstler ohne Rückgrat sind Künstler ohne Geschmack.“ Im Interview mit RTL erklären sie: „Es ist ja kein Geheimnis, dass vor einer Woche ein großer Spiegel-Artikel erschienen ist, wo einer der größten Comedians Deutschlands, wo belegt wurde, dass dieser Comedian ganz viele schlimme Sachen gemacht hat und von ganz vielen Menschen geschützt wurde und da war es uns wichtig ein Statement zu setzen.“ Namentlich nannten sie den Comedian allerdings nicht.
Während der Preisverleihung hielt Brugger dann die Laudatio für Ehrenpreisträgerin Maren Kroymann und setzte ihr Statement hier erneut in Szene. Auch Maren Kroymann selbst erklärte daraufhin auf der Bühne: „Ein Kollege von uns hat Übergriffe gemacht und eine junge Kollegin hat das gesagt. Ich setze mich ja seit dem Beginn meiner Karriere dafür ein, dass die Geschichten von Frauen gehört werden. Ich werde jetzt dafür ausgezeichnet, dass ich lustige Geschichten erzähle. Es gibt aber Frauen die ihre Geschichten erzählen, die nicht lustig sind und sie werden nicht so gerne gehört.“
Offene Worte, für die Kroymann später positives Feedback bekommt, erzählt sie. „Ich hatte das Gefühl, dass viel Unterstützung kam am Ende durch den Applaus. Die Menschen sind auch nochmal aufgestanden, obwohl es eine sehr kritische Rede war. Ich bekomme auch jetzt das Feedback von Männern die sagen: Gut, dass du das gesagt hast“, verrät sie gegenüber RTL.
Oliver Pocher: "Wir haben nichts, was ist irgendeiner Form justiziabel ist"
Es gibt allerdings auch kritische Stimmen. Comedian Oliver Pocher beispielsweise findet es „etwas mittelmäßig“, „auf Hörensagen“ zu verurteilen, wie er im RTL-Interview sagt. „Da steht immer noch ein Mensch dahinter und wir haben nichts, was in irgendeiner Form justiziabel ist. Und es gibt eben auch noch eine andere Seite dazu. Ich finde, man kann über alles diskutieren. Aber bitte zu dem Zeitpunkt, wo jemand verurteilt ist.“
Luke Mockridges Medienanwalt sagt laut „Spiegel“ zu den Vorwürfen der Frauen, dass es „ausnahmslos um angebliche Sachverhalte, die die Intimsphäre unseres Mandanten betreffen“, gehe und nimmt deshalb zu den einzelnen Sachverhalten keine Stellung. Eine RTL-Anfrage blieb bisher unbeantwortet. (lsc)
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