Nach drei geschlechtsangleichenden Operationen lebt die Beauty-Influencerin Jolina Mennen (30) seit 2017 rechtskräftig als Frau. Ab dem 13. Januar wagt sie sich ins RTL-Dschungelcamp. "Ich empfinde es als enorme Ehre, dieses Jahr ein Teil des Spektakels sein zu dürfen", freut sich die 30-Jährige.
"Leider fehlt es uns in Deutschland noch stark an Repräsentanz, was Transpersonen in der Öffentlichkeit angeht. Ich möchte einen Berührungspunkt schaffen und damit Vorurteile und Ängste brechen", erklärt sie im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news und spricht auch über ihre größte Angst, die sie vor ein paar Tagen sogar zusammenbrechen ließ. "Ich habe eine komplett irrationale Angst vor Fröschen."
Wie groß ist Ihre Vorfreude auf das Dschungelcamp?
Jolina Mennen: Unvorstellbar! das Dschungelcamp ist eine der erfolgreichsten Shows in Deutschland und ich empfinde es als enorme Ehre, dieses Jahr ein Teil des Spektakels sein zu dürfen.
Wie haben Sie sich vorbereitet?
Mennen: Ich hatte im Vorfeld große Pläne, was die Vorbereitung angeht, kein Kaffee, mit dem Rauchen aufhören, eine Saftkur machen, um mich auf das weniger Essen vorzubereiten … Naja, im Endeffekt habe ich nichts davon gemacht und springe jetzt ins kalte Wasser.
Ihr Mann begleitet Sie nach Australien, wie findet er Ihre Teilnahme?
Mennen: Mein Mann Florian ist genau wie ich Dschungelcamp-Fan der ersten Stunde und verfolgt jedes Jahr die neue Staffel. Ich bin unglaublich froh, dass er mich in diesem Vorhaben unterstützt und mir in dieser aufregenden Zeit den Rücken stärkt!
Nach drei geschlechtsangleichenden Operationen leben Sie seit 2017 rechtskräftig als Frau und wollen mit Ihrer Teilnahme nun auch ein Vorbild sein. Was wollen Sie den Menschen da draußen zeigen/mit auf den Weg geben?
Mennen: Leider fehlt es uns in Deutschland noch stark an Repräsentanz, was Transpersonen in der Öffentlichkeit angeht. Ich möchte einen Berührungspunkt schaffen und damit Vorurteile und Ängste brechen. Natürlich ist mein Leben nicht allgemeingültig für jede Transperson, aber es kann ein erster Schritt sein, um für mehr Akzeptanz und hoffentlich daraus resultierend Gleichberechtigung einzustehen.
In der aktuellen Ausgabe, ziert Ihre Dschungelcamp-Kollegin Cecilia Asoro das „Playboy“-Cover, wie finden Sie die Bilder?
Mennen: In diesem Jahr hat meine Mitcamperin Cecilia eine grandiose Figur auf dem Cover des "Playboys" gemacht. Ich freue mich sehr für sie und gönne es ihr von Herzen.
Sie sind mit Ihren Vlogs und Tutorials rund um Beauty und Make-up seit 2008 auf YouTube erfolgreich. Wie schwer ist es für Sie, sich im Dschungel komplett ungeschminkt zu zeigen?
Mennen: Tatsächlich bin ich wahrscheinlich der größte Bauer im diesjährigen Camp. Für mich ist Make-up eine Kunstform, eine Leidenschaft und am Ende des Tages auch mein Job, aber weiß Gott nicht lebensnotwendig. Ich habe kein Problem damit, ungeschminkt vor der Kamera zu sein, was wirklich wichtig ist, dass man das Herz am rechten Fleck trägt und da hilft im Zweifelsfall der beste Concealer nicht.
Was werden Sie im kargen Dschungelleben am meisten vermissen?
Jolina Mennen: Am meisten vermissen werde ich wahrscheinlich den Kontakt zur Außenwelt. Ich bin seit 2011 jeden Tag online, egal ob Hochzeit, Operationen, Autounfälle… Ich nehme meine Zuschauer jeden Tag in meinem Leben mit, und wertschätze unseren Austausch sehr. Social Media ist für mich definitiv keine Einbahnstraße, und die Nachrichten meiner Community, Freunde, Familie und Kollegen im Optimalfall zweieinhalb Wochen nicht zu haben, könnte ganz schön hart werden.
Hunger, Krabbeltiere etc.: Was könnte Ihnen im Dschungel zum Verhängnis werden?
Jolina Mennen: Vor ein paar Tagen wurde leider, entgegen meines Plans Stillschweigen zu bewahren, meine größte Phobie dem Produktionsteam gesteckt. Ich habe eine komplett irrationale Angst vor Fröschen. Ich habe mir aber sagen lassen, dass die Konfrontation im Dschungel eine sehr erfolgreiche Therapie für diese Phobie sein soll.
Dass Ihre Phobie öffentlich wurde, hat Sie schwer mitgenommen und Sie sogar zusammenbrechen lassen, wie geht es Ihnen jetzt damit, hatten Sie überlegt abzubrechen?
Jolina Mennen: Ich habe mich ein bisschen gefasst, und den Schock verarbeitet. Abbrechen ist keine Option, ich werde vor meiner Angst nicht weglaufen!
Wie groß ist die Angst, sich im Camp Ihrer Frosch-Phobie stellen zu müssen?
Jolina Mennen: Unglaublich groß. Ich kann einfach nicht garantieren, wie mein Körper in so einer Situation reagieren wird, aber auf der anderen Seite denke ich mir, wenn nicht jetzt, wann dann?
Haben Sie sich in Sachen Prüfungen eine Grenze gesetzt?
Jolina Mennen: Persönliche Grenzen im Vorfeld zu definieren, finde ich schwierig. Ich bin ein absoluter Bauchgefühlsmensch und werde mich überraschen lassen müssen, nichtsdestotrotz ist es mein großes Ziel, meine Liebsten stolz zu machen und wenn das bedeutet an meinen Ängsten zu wachsen, bin ich bereit für diese Herausforderung!
Wie schätzen Sie Ihre Mitstreiter ein? Mit wem werden Sie sich gut verstehen, mit wem könnten Sie vielleicht anecken?
Jolina Mennen: Ich glaube, wir werden dieses Jahr eine sehr starke Gruppendynamik haben. An sich freue ich mich auf jeden Einzelnen meiner Mitcamper und bin mir sicher wir werden interessante Gespräche führen. Ob und mit wem es im Endeffekt aneinander knallen könnte, kann ich jetzt noch nicht einschätzen.
Wie schätzen Sie Ihre Siegchancen ein? Glauben Sie, am Ende die Krone gewinnen zu können?
Jolina Mennen: Natürlich wäre es ein unglaubliches Gefühl, mit der Krone nach Hause zu kommen und mich in die Dschungelkönigsfamilie einzureihen. Ich glaube, ich könnte vielen kleinen Jolinas da draußen unglaublich viel Mut und Hoffnung damit geben. Aber komme was wolle, ich werde probieren, sie stolz zu machen.
Erhoffen Sie sich von Ihrer Dschungelcamp-Teilnahme einen Karriere-Boost, wie soll es danach weitergehen?
Jolina Mennen: Das Dschungelcamp bietet uns Teilnehmern eine enorme Plattform und natürlich freue ich mich auch neue Leute dadurch zu erreichen, aber in erster Linie sehe ich das Format als Möglichkeit, über mich selbst hinauszuwachsen. Ich meine, wann bekommt man im Leben ein zweites Mal die Chance vor den Augen Deutschlands Känguruhoden herunterzuwürgen? So habe ich in 50 Jahren wenigstens die coolsten Storys im Altersheim zu erzählen.
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