Das ist die Frau an der Seite von Olaf Scholz

In wenigen Tagen steht fest, wer die Bundesrepublik regieren wird. Sollte es Olaf Scholz werden, so kann man davon ausgehen, dass mit ihm auch seine Frau Britta Ernst Anteil an seinen Entscheidungen haben wird. 

Doch nicht immer ist er der Sanfte und Gutmütige. Als er zum Beispiel in einem Interview mit „Brigitte“ gefragt wurde, ob seine Frau ihre Arbeit niederlegen würde, sollte er Kanzler werden, da reagierte Scholz ganz unscholzig. „Ich finde das ehrlicherweise eine Frage, die mich empört, wenn ich das so sagen darf. Ich weiß nicht, ob diese Frage auch Männern gestellt wird, die Ehegatten sind.“ 

Diese Reaktion gibt einen guten Einblick in die Beziehung, die Scholz mit Britta Ernst führt, mit der er nunmehr 23 Jahre verheiratet ist. Nie war einer der beiden jemals „nur“ Frau oder Mann von … . Im Gegenteil: Die beiden verbindet eine gleichberechtigte Ehe auf Augenhöhe. Jeder von ihnen verfolgt eine eigenständige Karriere, ohne dabei in Abhängigkeit zum Partner zu stehen, selbst wenn einer möglicherweise bald Kanzler werden wird.  

Olaf Scholz und Britta Ernst: Die beiden heirateten 1998. (Quelle: IMAGO / Heiko Feddersen)

Olaf Scholz: „Wäre ein anderer Mensch, wenn ich nicht mit Britta Ernst verheiratet wäre“

Was nicht heißen soll, dass beide nicht Einfluss aufeinander ausüben würden. Scholz sagte an gleicher Stelle sogar: „Ich glaube, dass ich ein ganz anderer Mensch wäre, wenn ich nicht mit Britta Ernst verheiratet wäre.“ Eine Aussage, die auf den ersten Blick weder positiv, noch negativ, noch besonders romantisch anmuten mag. Im Grunde genommen ist sie aber eine Liebeserklärung, mit der Scholz die Einzigartigkeit, die seine Frau für ihn in seinem Leben hat, unterstreicht. 

Selbst äußerlich kann festgestellt werden, dass Scholz ohne Ernst nicht der gleiche wäre. War sie es doch, die ihren Mann zum leidenschaftlichen Sportler machte. Weder als Teenager noch als 36-Jähriger habe er sich vorstellen können, dass er sich jemals für körperliche Aktivitäten begeistern könne. „Der Impuls zum Joggen stammte von meiner Frau Britta Ernst“, sagte er vor Kurzem im „Bunte“-Interview. „Sie sagte mir vor gut 20 Jahren: ‚Olaf, so geht es nicht mehr weiter mit dir!‘ Ich sollte unbedingt was für meine Fitness tun.“ Und das tat er dann auch. 

Ernst, die zu Hause gern Risotto oder Gerichte mit Lamm kocht, startete ihre berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung zur Kauffrau der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und studierte dann Volkswirtschaft, bevor sie in die Politik ging. Schon seit 1997 kandidiert sie als Abgeordnete, ist seit 2017 Bildungsministerin in Brandenburg. Früher habe sie gern Lehrerin oder Naturwissenschaftlerin werden wollen, erzählte sie 2018 in einem Interview mit Schülern der Schillerschule in Brandenburg. 

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Da verriet die gebürtige Hamburgerin auch, dass sie sich nicht gern auf Lieblingssachen festlegt. Lieblingsessen? Gibt es bei der 60-Jährigen nicht. Wenn es nach ihr geht, kommen Nudeln, Salat oder auch gern mal ein Steak auf den Tisch. Genauso wenig kann sie sich für eine Lieblingssportart entscheiden. Im Fernsehen schaue sie sich sowohl Leichtathletik als auch Boxsport an. 

Wie ist es, die Frau von Olaf Scholz zu sein? 

In ihrer Freizeit interessiert sich Ernst fürs Kino, mag Literatur oder geht – wie wir vom nicht mehr faulen Scholz nun wissen – gern laufen. Mit ihrem Mann wohnt sie mittlerweile in Potsdam. Kinder haben die beiden nicht. Wie es sei, die Frau von Olaf Scholz zu sein und ob sie sich manchmal „nur“ als seine Frau fühle, wollten die Schüler und Schülerinnen damals in dem oben genannten Interview von Ernst wissen, da er immerhin schon da Vizekanzler war. „Nein, so fühle ich mich nicht. Das ist ganz normal“, antwortete sie daraufhin nüchtern mit einem müden Lächeln, als hätte sie mit solchen Eitelkeiten niemals zu kämpfen gehabt.   

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Mit ihrem Mann rede sie schon viel über Politik, gab Ernst im gleichen Atemzug zu, aber auch „über Literatur, Sport und gutes Essen“. Ob sie immer einer Meinung seien beantwortet sie schlicht, wie sie ist, mit einem einfachen: „Nein“. 

Sollte Scholz am Sonntag zum Bundeskanzler gewählt werden, so scheint nahezuliegen, dass auch Britta Ernst involviert wird. Sie weiß, wie sie sich in Interviews geben möchte, was für ein Drahtseilakt das Leben in der Öffentlichkeit sein kann. Und sie weiß auch, welche Rolle sie als Frau des Bundeskanzlers einnehmen will. Sie wird ihrem Mann eine Stütze sein, nie aber darüber hinaus sich selbst und ihre eigenen Ziele vergessen. 

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